Neues vom kleinen Planeten Avoid
Hallo liebe Paladingemeinde. Nach längerer Pause meinerseits wird es mal wieder Zeit für ein wenig Plauderei.
I - Der Untergang des Lichkönigs
Nachdem die tapferen Recken Sindragosa getötet hatten, dauerte es einige Wochen, bis dem Lichkönig endlich das selbe Schicksal ins Gesicht schlagen konnte. Da sie sich zunächst jeweils dafür entschieden, die Eiskronenzitadelle von neuem zu erstürmen, verblieben nur wenige Stunden für den epischen Endkampf. Aber die nächste Epoche ist noch weit, wo ist also der Grund zur Eile, solange Motivation und Spaß stimmen. Und so hakten sie auf ihrem Weg zum großen Ziel nach und nach die meisten benötigten Erfolge mit ab und verfeinerten weitergehend die Kenntnisse der Gegner, um für spätere Abenteuer gewappnet zu sein.
Im Kampf gegen Arthas selbst sorgten dann wieder die üblichen, allen bekannten, Probleme für Verzögerungen. Helden, die den Kampf nicht fortsetzen konnten oder gar nicht erst angetreten waren, mußten ersetzt werden. War dies nicht möglich, blieb nur der Rückzug. Und wenn doch, mußte mit neuer Besetzung neu trainiert werden. Irgendwann war die Gruppe endlich wieder vollständig und so wurde beschlossen, Quartier vor des Königs Thron zu beziehen und dort nicht eher zu weichen, als daß er besiegt sei.
Man schrieb den 12. Ostermond anno domini 2010. Neun tapfere Helden hatten sich kampfbereit gemacht, um es zu vollbringen. Doch wo war der zehnte? Es blieb nur zu warten. Mit etwas Verspätung konnte der Kampf endlich beginnen. Der erste Angriff ließ hoffen. Durch perfektes Zusammenspiel der Waffengattungen gelang es, den König beinahe zu Fall zu bringen. Doch diesmal sollte er noch das glücklichere Ende für sich haben.
Der nächste Angriff wurde dann direkt von ihm abgeschmettert. Wenn alles schiefgeht, was nur schiefgehen kann, dann kann man nicht gewinnen.
Dadurch noch mehr motiviert versammelten sich die Recken erneut, um einen dritten Anlauf zu wagen. Und diesmal ging nichts schief. In erneutem perfekten Zusammenspiel brachte man den König in die letzte Phase seines Lebens. Jetzt würde es sich zeigen. Es ging auch recht gut weiter. Dem ersten gelang es, lebend wieder aus Frostgram herauszukommen, und so waren alle zuversichtlich. Doch dann zeigte sich ein letztes Mal die Macht des Lichkönigs und binnen kurzer Zeit löschte er den halben Schlachtzug aus. Und so führten nur noch ein Tank, zwei Heiler und zwei Angreifer den Kampf fort. Die Aussichten hatten sich jedoch dramatisch verschlechtert. Würde der eine Tank den Selenernter und gleichzeitig den erhöhten Schaden überstehen können, bis zum Ende des Kampfes? Würde es gelingen, die widerwärtigen Geister wieder und wieder zu überstehen, mit nur zwei Kämpfern, die sie töten können? Und würde man das auch zu viert schaffen, während einer in Frostgram auf sich allein gestellt sein würde? Und vor allem: Würde die Zeit reichen? Prozent um Prozent wurde der König mühsam heruntergezergt. Irgendwie gelang es, daß die verbliebenen Helden überlebten. Unter Aufbietung aller Fähigkeiten blieb selbst der Tank stehen. Nach endlos scheinenden Minuten konnte Arthas so drei Sekunden nach Enrage knapp besiegt werden, aber besiegt ist besiegt...
Für uns war der Kampf auf jeden Fall ein episches Erlebnis. Obwohl, oder vielleicht auch gerade weil, wir es dann doch so spannend gemacht haben.
Wenn gar keiner gestorben wäre, wär es wohl einfach nur ein Firstkill gewesen. So war es aber schon etwas besonderes, wenn auch nicht vergleichbar mit dem erfolgreichen Timerun zu Zul'Aman Zeiten. Aber der ist sowieso nicht zu toppen.
Der Kampf gegen Arthas hat definitiv Spaß gemacht. Er ist ja doch schon der anspruchsvollste, vor allem taktisch. Und wenn man dann von Versuch zu Versuch Fortschritte macht, dann ist das ein schönes Gruppenerlebnis.
II - Jetzt wirds hart
Dann konnten wir endlich die Hardmodes angehen, in der Hoffnung, dort auf neue Herausforderungen zu treffen. Der erste Boss hielt uns dann direkt mal zwei Stunden auf, bis alle endlich immer da standen, wo sie stehen sollten. Als sie das dann taten, lag er sofort. Alle weiteren Bosse haben uns dann in der ersten heroischen ID deutlich weniger aufgehalten. Selbst Saurfang lag überraschend schnell. Gerade von dem hatte ich eigentlich mehr erwartet. Wir sind dann direkt weiter ins Seuchenviertel marschiert. Fauldarm lag auch im zweiten Versuch, nachdem wir die für uns günstigste Aufstellung gefunden hatten, also insgesamt im vierten. Modermiene, vor dem ich von diesen ersten sechs Bossen am meisten Respekt gehabt hatte, lag sogar im zweiten. Die verbleibende Zeit investierten wir dann noch in den Rat. Für mehr als drei Versuche reichte es leider nicht. Auf 15% hatten wir ihn dann auch noch. Wirklich schwer ist er ebensowenig, wie die anderen.
Gestern begann dann unsere zweite Hardmode-ID. Bedingt durch zwei Ausfälle mußte ich einen Ersatzheiler suchen. Kurz vor Start fand ich dann einen Baum, der auch Eule machen kann. Er kannte die Hardmodes noch gar nicht, einer der Stammheiler die ersten beiden Bosse nicht und unser Hexer die "letzten" vier nicht. So zogen wir dann los.
Und Bämm, erster Boss, first try, ohne tote, obwohl zwei von drei Heilern ihn noch nicht kannten. Letzte Woche hielt er uns noch lange auf und diese war er schon Freeloot. Und so kamen wir ohne Wipe recht schnell zu Saurfang. Die ersten beiden Versuche machten wir dann mit sechs DDs. Allerdings war der Schaden unseres Ersatzspielers nicht ausreichend und so wechselten wir auf drei Heiler. Und dann lag er im Zweiten. Modermiene lag im ersten aber es war wiedermal sehr spannend. Am Ende standen noch unser Ele, der ankhen konnte und ich, der Bloptank. Aber first try ist first try.
Bei Fauldarm brauchten wir dann nochmal fünf Versuche. Mal starb mein Tankkollege, ein Ausdauertank, mal starb der Ersatzheiler. Beides ist da ziemlich schwer zu kompensieren. Im Endeffekt lag er dann pünktlich zum Raidende.
In der zweiten heroischen ID innerhalb von effektiv 2 1/2 Stunden die ersten sechs Bosse abfarmen, obwohl man einen Random dabei hat, fand ich sehr ordentlich. Zugegeben, der Ersatz war schon sehr gut, auch wenn er bei Fauldarm dann etwas nachließ. Allerdings bin ich schon ein wenig enttäiuscht wegen des Schwierigkeitsgrades, den ich mir persönlich höher gewünscht hätte. Montag greifen wir dann direkt beim Rat weiter an. Der wird uns sicher nicht lange aufhalten. Und Lana'thel sollte, genau wie Valithria kein großes Problem darstellen. Und dann schauen wir mal ab nächster ID, ob Seuchenmord und Sindragosa das halten, was sie versprechen.
III - Fortschritte auch im 25er
Im 25er kommen wir auch langsam wieder vorwärts, wenn auch nicht so, wie im 10er. Vorletzte ID hatten wir den Lana'thel Firstkill. Das war die erste ID, wo wir diesen Boss auch tatsächlich versucht haben. Und auch Sindragosa wäre fast noch gefallen. Allerdings hatte das Raidende etwas dagegen dann. Letzte ID reichte es, aufgrund verkürzter Raidzeit dann nur, unser 10/12 zu bestätigen. Ich hoffe, daß uns diese ID keine personellen Ausfälle erneut ausbremsen. Dann sollten wir Sonntag zumindest für ein paar Versuche schon bei Arthas stehen.
Zur Zeit sind wir nur noch 29 Leute im Raidpool. Das ist natürlich jeden Termin eng. Hoffen wir mal, daß wir bald wieder Nachwuchs haben und bis dahin auch so voll werden. Ohne die ganzen Ausfälle könnten wir auch im 25er schon weiter sein. Naja, kann man nichts machen, außer hoffen.
IV - Avoid, was sonst
Im Übrigen bin ich nachwievor auf Avoid gesockelt und verzaubert. Es gab auch immernoch keinen Bosskampf, wo das ein Problem gewesen wäre, eher, wie von Anfang an, im Gegenteil. Sicherlich wird es nun wieder die Stimmen geben, die sagen "komm erst mal zu dem und dem auf heroisch". Aber das sind die selben, die vor Monaten gesagt haben "komm erst mal zu dem und dem". Und diese Bosse waren kein Problem und so werden es höchstwahrscheinlich auch die neuen Hausnummern dann nicht sein, wenn wir dort stehen.
Und auch wenn mein Rückstand an HP von Item zu Item wächst, da Ausdauer bei mir immer langsamer steigen wird, als bei den Ausdauertanks, so werden dennoch meine anderen Werte immer besser. Und da mein Leben nach wie vor ausreichend ist, und ich in 95% der Fälle als letzter noch stehe, ist weiterhin jeder weitere Punkt Ausdauer mehr nichts weiter als "nice to have". Es ist also nicht absehbar, daß ich meine Spielweise nochmal grundelgeend ändern werde. Es gibt dafür einfach keinen Grund, egal was irgendwelche Formeln und Zahlen aussagen. Und wie der große Adi Preißler einst sagte:
"Wichtig is auf'm Platz.". Und da sieht es einfach ganz und gar anders aus, als diverse Ausdauertanks so gerne auszurechnen versuchen.
Es ist halt nachwievor Geschmackssache. Wenn man spielen kann, kann man mit beiden Wegen alles erreichen. Beides hat Vor- und Nachteile. Der Ausdauertank frißt unbestritten deutlich mehr Schaden. Der Avoidtank benötigt mehr Antizipation und Reaktionsgeschwindigkeit, weil er etwas unberechenbarer zu spielen
sein kann. Der Ausdauertank verläßt sich eher auf sein Equip und seinen HP-Pool. Der Avoidtank dagegen verläßt sich auf seine eigenen Fähigkeiten, richtig zu reagieren, wenn "der Würfelaffe mal Mist baut". Und natürlich muß der Avoidtank sein Equip eher an Bosse speziell anpassen, während der Ausdauertank i.d.R. in jedem Kampf das gleiche, auf maximale EH ausgelegte, Set trägt. Im Endeffekt kommt unterm Strich beides aufs Gleiche raus, insofern die Spieler ihre Klasse beherrschen.
In diesem Sinne