Spannend.
Das alte Thema "Killerspiele-Amoklauf". Traumhaft.
Nehmen wir ein kleines Fallbeispiel:
Wir sehen den kleinen Tim. Tim ist 1,50 Meter groß und 16 Jahre alt. Einige Akne-Pickel zieren sein jugendlich-aufgedunsenes Gesicht und er hat nicht so furchtbar viele Freunde. In der Schule wird Tim verdroschen,gehänselt,von lehrern ignoriert,wenn er versucht seine Probleme auszusprechen.
Natürlich gibt er das sehr bald auf,weil ihm scheinbar ohnehin niemand zuhört.
Zuhause fehlt der Rückhalt für unseren Tim. Klar,seine Eltern lieben ihn,haben aber wenig Zeit ihm das zu zeigen. Er dümpelt so durch's Leben,wird von Tag zu Tag trauriger und einsamer.
Eines Tages findet Tim ein einschlägiges Spiel in einem einschlägigen Medien-Markt. Sehr einschlägig,um genau zu sein.
Tim schlägt zu. (haha.)
Er schnappt sich das Spiel,installiert es und beginnt zu spielen. Jeden Tag reagiert er sich ab. Durch die virtuelle Gewalt verschafft sich der kleine Tim eine Ersatzbefriedigung, Sublimierung hat Freud das geschimpft. (Nagelt mich jetzt bloß nicht auf Freud und seine Sexualitäts-Verirrungen fest)
Die Theorie zu Sublimierung besagt,dass die Triebenergien dadurch vorerst vollständig gelöst werden.
D.h.: Durch virtuelle Gewalt werden reelle Gewalttendenzen beseitigt.
Natürlich ist das für Tim keine endgültige Lösung.
Aaaaber bedenkt: Wenn Tim zuerst seine Befriedigung an einer anderen Stelle sucht,statt sofort gewalttätig zu werden, bleibt für Außenstehende wesentlich mehr Zeit,die Problematik zu erkennen und Hilfe einzuschalten.
Aus diesem Blickwinkel ist ein "Killerspiel" nichts weiter als ein Instrument zum 'Aufschub' von gewalttätigen Tendenzen.
Und um einkommenden Flames vorzubeugen: Pädagogik LK, Entstehen von Gewalttendenzen als Projektthema und Facharbeit vor 3 Jahren geschrieben.
Natürlich kann ich keine irre finanzierten empirischen Untersuchungen anführen,sondern nur Theorie-Dreschen, aber ich weiß nicht...vielleicht ist es ein Anfang
Kurzum : Regine Pfeiffer macht es sich - wie nahezu jeder Politiker/Wissenschaftler,der sich mit dem Thema beschäftigt - verflucht einfach.
Statt das Übel an der (sozialen) Wurzel zu packen wird der erstbeste Verdächtige gepackt und gebeutelt,da er sich so schlecht wehren kann.
Die Gesellschaft wird immer ignoranter und ehrgeiziger, niemand achtet mehr auf den anderen.
Freundlichkeit hat keinen Wert mehr,ebensowenig wie Nettigkeiten,die man ohne eine Gegenleistung zu erwarten erledigt.
Es ist jedoch wesentlich schwieriger, die Gesellschaft umzukrempeln und zu re-sozialisieren als einfach einem stummen "Schuldigen" den schwarzen Peter zuzuschieben.
So long...too long ^^