Virtualisierung - der Boom

MacJunkie79

Rare-Mob
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Hallo liebe Leser,

neulich im Auto ist mir ein Gedankenblitz gekommen. Stimmt schon beim Autofahren soll man aufpassen - wer aber den Münchener 17:30 Uhr-Ring-Verkehr kennt, der weiß das man da herrlich Gedankenblitzen kann.

Virtualisierung - das Wort kam mir plötzlich in den Sinn. Für alle nicht versierten Leser: Unter Virtualisierung versteht man in der IT das simulieren eines Computers um ein anderes Betriebssystem parallel zu dem eigentlichen System laufen zu lassen.

Wie war das eigentlich mit der Virtualisierung. Bis vor gut einem Jahr haben davon nur Linux-Leute und Serveradmins gesprochen. Letztere auch nur, wenn sie Unix-Server zu betreuen hatten. In der Welt war es durchaus üblich mit VMware und anderen Programmen Windows im Unix laufen zu lassen.

Als ich meinen kleine Phase der Rebellion hatte und meinte Linux sei DAS Betriebssystem habe ich mir auch eingebildet virtualisieren zu müssen. Damals brauchte man noch eine Windows-Installation auf einer anderen Partition und VMware hat sich das so hingebastelt dass es in Linux starten konnte. Naja - eigentlich musste man VMware so hinbasteln das es lief.
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Ich habs nach 2 Wochen Handbuch pauken und Config-Datei-Schrotten hinbekommen. Windows lief, aber im Diashow-Modus - Grotten langsam.

Seit Ende 2006 ist Virtualisierung in aller Munde. Nichts geht mehr ohne (Achtung Wortspiel) Windows im Fenster. Warum? Apple!
Ausgerechnet Apple - die Firma, die den PowerPC-Prozessor bis zum Ende geritten hat steigt auf Intel-Prozessoren um und öffnet sich damit den Windows-Nutzern.
Hacker schaffen es wenige Wochen nach Release der ersten Rechner Windows XP zu installieren. Apple kontert mit Boot Camp - Windows läßt sich so mit Apples Hilfe auf den Macs installieren - sogar mit wachsendem Treibersupport. Hat aber alles noch nichts mit Virtualisierung zu tun.

Dann passiert es: Eine kleine Ost-Firma kommt mit einem Programm heraus, dass es im Konzept eigentlich schon Jahrzehnte gab. Parallels - das neu erfundene Rad der Virtualisierung. Herrlich. Microsoft packt seine gerade erst erworbenen Rechte an Virtual PC wieder in die Schublade und schmollt. Parallels bietet in den nächsten Versionen sogar native Geschwindigkeit und langsam auch 3D-Grafik-Support. VMware zieht im Laufe 2007 nach und virtualisiert ohne große Konfiguriererei sämtliche Betriebssysteme auf dem Mac. Ein anderer Ansatz ermöglicht es sogar Windows-Programme auf dem Mac laufen zu lassen ohne Windows - aber das ist noch Beta. Windows Benutzer hängen derweil immer noch in Ihrer Seifenblase und fragen sich wo der Nutzen liegt 2 Betriebssysteme gleichzeitig laufen lassen zu können. Touche! :-)

Innerhalb eines Jahres ist Virtualisierung 1. salonfähig 2. ausgereift und 3. zum echten Markt geworden. Von der Unix-Niesche in den Massenmarkt. Wie schnell sich doch in der IT was drehen und wenden kann, wenn die Kohle stimmt.

So - ich muss jetzt noch WoW in meinem Windows-Fensterchen installieren - dank DirectX 9 Support ja gar kein Problem. Dann funktioniert das BLASC-Addon auch wieder. Wann war gleich noch der Release-Termin für die Mac-Version?

In diesem Sinne gute Nacht und happy virtualizing :yo:
 
Früher sprach man von Multitasking bei Windows eher nicht möglich war wenn ein Programm lief und man wollte direkt noch ein zweites dazu starten und heute nennen sie es Virtualisierung ;) Aber guter Artikel..
 
Mutitasking und Virtualisierung sind zwei paar Stiefel. Ein Virtualisierungsprogramm simuliert tatsächlich einen Computer in einer Seifenblase für ein Gast-Betriebssystem. Sicher wäre das ohne Multitasking nicht möglich, aber MT bedeutet lediglich, dass mehrere Prozesse nebeneinander ausgeführt werden können. Das können auch zwei Programme des gleichen Betriebssytems sein.
 
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