Wie lebt man Glauben "richtig"?

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Scrätcher

Guest
Sooooo!

Religionen hier, Religionen da! Öfter in der Geschichte hat Glauben auch schon zu kriegen geführt! Wobei die meisten Religionen doch einen friedlichen Umgang miteinander predigen! Ich glaube es gibt zwei Extreme von denen ich gerne mal hören würde was ihr darüber denkt und natürlich bin ich mal gespannt was eure Meinung allgemein dazu ist.

Atheisten sind natürlich auch in diesem Thread herzlich willkommen insofern sie konstruktiv beitragen. Wer nur reinkommt um alles für "blöd" zu erklären könnte sich die Energie auch sparen.

Theorie Nr.1:

"Gott wacht über uns. Jeden Tag stellt er uns Prüfungen! Egal was passiert, es ist von Gott gewollt!"

Diese Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich sogar foltern oder töten lassen würden ohne sich zur wehr zu setzen. Denn Gewalt ist schlecht! Und selbst wenn andere Menschen leiden müssen ist es eine Prüfung die ihnen Gott auferlegt hat.

Theorie Nr. 2:

"Wir sind Gottes Werkzeug und stehen ein für unseren Glauben! Was ist schon mein Leben wenn ich unschuldige Retten oder einen höheren Sinn erfüllen kann?"

Dieser Mensch lebt seinen Glauben nicht nur für sich, er steht dafür ein, dass es auch anderen Menschen gutgeht.


Alles hat seine Vor- und Nachteile, während Nr.1 eigentlich die komplette Führung Gott überläßt und alles hinnimmt, könnte Nr. 2 eben schnell für Religionskriege oder fanatische Anschläge "benutzt" werden.

Was denkt ihr darüber?
 
Richtig oder Falsch ist schonmal schlecht. Jeder muss das für sich ausmachen.
Prinzipiell würde ich es als "richtiger" empfinden den Glauben aktiv zu leben, also eher Variante 2.
 
1. Richtig oder Falsch ist schonmal schlecht. Jeder muss das für sich ausmachen.
2.Prinzipiell würde ich es als "richtiger" empfinden den Glauben aktiv zu leben, also eher Variante 2.

1. Guter Ansatz! Doch mußte ich es erstmal streng trennen damit man darüber diskutieren kann. Denn "situationsbedingt" paßt auf alles und sagt eigentlich nichts aus.

2. Seh ich auch so im Prinzip "Wir haben einen eigenen Willen!" und im Zusammenhang mit der Tatsache das es mein Gewissen belasten würde, wenn ich zusehen würde, wie andere Menschen leiden obwohl ich helfen könnte..... demgegenüber steht natürlich, dass Punkt 2 äusserst "anfällig" ist für Fehlentscheidungen. Wie gesagt, fanatischer Glaube führt meist in Gewalt bis der Gläubige erkennen muß, dass er sich garnicht mehr auf seinem "Weg" befindet...

Aber schauen wir mal was noch so in den Thread reinkommt!
 
Puh - anspruchsvolles Thema so früh am Morgen xD

Ich persönlich würde mich als .. ja hm als was denn .. Mischung aus Agnostiker, Atheist und ja hm .. Gläubigen bezeichnen. Ich nenne es mit Absicht Gläubiger und nicht Christ, da ich meinen ganz eigenen Glauben habe. Im Grunde bin ich am meisten ein Agnostiker. Ich kann es nicht wissen und ich werde es nie wissen wie es wirklich ist. Mein Antrieb Gutes zu tun erfolgt aus dem einfachem Prinzip "Wie ich andere behandele, so behandeln sie mich". Sehr egoistisch an sich, aber so läufts auf der Welt halt. (Ich glaube nicht an den wahren Altruismus, aber das ist ein anderes Thema. Falls es wen interessiert klick mich für Infos.).

Und jetzt kommt der Punkt wo meine Argumentation sich langsam dem Thread nähert. Andererseits glaube ich, dass Egoismus und Machtbesessenheit genau zu den beiden "Theorien" geführt hat die du aufführst. Diese Handlungsmaximen wurden doch dem Gläubigen nur auferlegt um ihn kontrollieren zu können!

Deine Theorie 2 ist deutlich die striktere Kontrolle. Wie du schon selber sagst, hier wird der "Gläubige" nicht nur kontrolliert und dazu angehalten still zu halten, er wird sogar angewiesen vermeintlich (!!) richtiges aktiv durchzusetzen. Aber im Endeffekt basieren beide Aussagen auf dem Willen einen Menschen zu kontrollieren. Auch wenn ich diese Meinungen akzeptiere wenn sie jemand hat. Unterstützen kann ich sie bei weitem nicht!

Und hier kommt der Atheist Claet ins Spiel. Ich sehe, wie sich die Menschen (mich eingeschlossen) nach der Sicherheit die der Glaube einem Menschen geben kann sehnen. Ich sehe, wie Religionen die Welt so einfach erklären und dem Leben Sinn geben, nur weil der Mensch danach verlangt. Ich bin beeindruckt von Lenins Aussage "Religion ist Opium fürs Volk". Da steckt so verdammt viel wahres drin, ich seh es ja selber an mir, wie ich mich manchmal nach einem festeren Glauben sehne. Und dann lehne ich es natürlich ab mich so unüberlegt einem Gedanken an einen Gott hinzugeben, nur weil ich mich danach sehne. Das ist nicht logisch, das ist nicht wissenschaftlich. Das ist irrational.

Aber wie gesagt, es gibt auch die anderen Momente. Ich bin ein sehr rationaler Mensch. Ich kann alles erklären (bzw denke, dass alles erklärbar ist). Alles unterliegt irgendeiner Kausalität. So gibt es unendlich viele Kausalitätsketten, die alle irgendwann im Urknall beginnen. Und dann frag ich mich: wer, was, wie, warum - war vor dem Urknall. DAS sind meine religiösen Momente.

Ohje, ich hoffe ich bin nicht zu weit vom Thema abgedriftet. Was ich eigentlich sagen wollte: Lasst euch nicht instrumentalisieren. Man kann seinen Glauben auch verfolgen ohne solche Maxime.
 
Ich sags mal so: Die Aussage "alles was passiert ist so gewollt wie es passiert" oder noch schlimmer -> "vorausbestimmt zu geschehen" sehe ich als Ausrede dafür, dass man für seine Taten weder Verantwortung, noch Konsequenzen übernehmen will. Man schiebt die Verantwortung einfach auf jemand anderen ab.
 
Prinzipiell würde ich es als "richtiger" empfinden den Glauben aktiv zu leben, also eher Variante 2.

Versteh ich nicht, wieso?
Und wenn es meine Art ist, den Glauben nicht aktiv zu leben? Sondern nur so für mich?
Versteh nicht was daran "richtiger" sein soll.
 
Ich sags mal so: Die Aussage "alles was passiert ist so gewollt wie es passiert" oder noch schlimmer -> "vorausbestimmt zu geschehen" sehe ich als Ausrede dafür, dass man für seine Taten weder Verantwortung, noch Konsequenzen übernehmen will. Man schiebt die Verantwortung einfach auf jemand anderen ab.

Oh - tolles Stichwort!

Dazu möchte ich gerne Literaturhinweise geben *g*
Determinismus

"Ich kann nichts dafür, das war mein Schicksal."
Auf dieser Basis ist unser Rechtssystem schwer in Gefahr!!

Kann man einen Verbrecher noch verurteilen, wenn er doch nichts für kann?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wikiartikel schrieb:
Allein wenn diese Worte realisiert werden, wird das Handeln des Betroffenen verändert und bestimmt, und es war selbst das Lesen dieses Textes durch bestimmte Umstände determiniert, genau wie die Entstehung des Textes durch den Verfasser. Die kleinsten Ereignisse ziehen oft große Ursachen nach sich und man spricht hierbei von Schwacher Kausalität (siehe auch Schmetterlingseffekt).
Da liefs mir dann doch glatt kalt den Rücken runter. Alleine die Vorstellung, dass ich den Artikel nur darum gelesen habe weils vorherbestimmt war und im Text dann noch geschrieben steht, dass ich das lese weils vorherbestimmt war o_O
Naja zum Glück glaube ich daran, dass ichs gelesen hab, weil ichs lesen wollte und ich mein Handeln selbst bestimmt hab
smile.gif
sonst müsst ich mich bald einweisen lassen, weil ich den Gedanken ewig weiterspinnen könnte ^^
 
Ja ich find das Thema auch ziemlich "eklig" aber andererseits faszinierend darüber nachzudenken.

Unser Gehirn ist im Endeffekt auch nur ein chemischer Apparat. Bei einem chemischen Experiment würden wir sagen, wir wissen, wenn wir 2g hiervon mit 2g davon mischen wird haargenau das und das passieren.

Ist es in unserem Gehirn genauso?
Gibt es eine Seele, ein Bewusstsein was genau uns ausmacht? Oder ist das nur eine Illusion?

Auch hier sind wir wieder wo, wo wir gesagt bekommen, was wir hören wollen.
Determinismus ist uns fremd. Die Theorie beraubt uns unserer Freiheit, also sagt uns die Kirche: Gott hat den Menschen mit einem freien Willen geschaffen und du bist für deine Taten verantwortlich.
 
Glauben richtig leben hmm....

kann man den Glauben überhaupt falsch leben?

ich meine wer sagt den was richtig und was falsch ist im Glauben das ist doch die persönliche Einstellung eines jeden.
 
1. Mein Antrieb Gutes zu tun erfolgt aus dem einfachem Prinzip "Wie ich andere behandele, so behandeln sie mich". Sehr egoistisch an sich, aber so läufts auf der Welt halt.

2. Und jetzt kommt der Punkt wo meine Argumentation sich langsam dem Thread nähert. Andererseits glaube ich, dass Egoismus und Machtbesessenheit genau zu den beiden "Theorien" geführt hat die du aufführst. Diese Handlungsmaximen wurden doch dem Gläubigen nur auferlegt um ihn kontrollieren zu können!

Deine Theorie 2 ist deutlich die striktere Kontrolle. Wie du schon selber sagst, hier wird der "Gläubige" nicht nur kontrolliert und dazu angehalten still zu halten, er wird sogar angewiesen vermeintlich (!!) richtiges aktiv durchzusetzen. Aber im Endeffekt basieren beide Aussagen auf dem Willen einen Menschen zu kontrollieren. Auch wenn ich diese Meinungen akzeptiere wenn sie jemand hat. Unterstützen kann ich sie bei weitem nicht!

3. Ich bin beeindruckt von Lenins Aussage "Religion ist Opium fürs Volk".

4. Ohje, ich hoffe ich bin nicht zu weit vom Thema abgedriftet. Was ich eigentlich sagen wollte: Lasst euch nicht instrumentalisieren. Man kann seinen Glauben auch verfolgen ohne solche Maxime.

1. Ein Grundprinzip was schonmal auf eine gute Lebenseinstellung hinweist. Wobei man normalerweise sagt:"Ich behandel andere Menschen so, wie ich behandelt werden will!" Ein kleiner aber feiner Unterschied. Weil man nicht immer so behandelt wird, wie man es sich wünscht, aber zu jederzeit einen Menschen so behandeln kann, wie man selbst behandelt werden wollte.

2. Ganz ehrlich! Ich verstehe nicht wie du das meinst. Es sind zwei extreme und ich meine, dass das eigene Handlungsfeld dazwischen liegen sollte und zwar immer insoweit, wie man es mit dem eigenen Gewissen vereinbaren kann. Denn auch du (Wie ich andere behandele, so behandeln sie mich) wirst dir zwangsläufig die Frage stellen ob du etwas aktiv ändern willst oder nur passiv zuschaust.

3. Hätten sie den armen Mann doch mal ausprechen lassen!^^ Man könnte den Satz auch vervollständigen: "Religion ist Opium für das Volk und gift für die Regierung!"

Genauso wie man Menschen durch Religion zu Gewalt anstacheln kann, so kann man ihnen auch die Hoffnung rauben in dem man die Religion zerstört. Ein Mensch der an einen Sinn des Lebens glaubt läßt sich nicht so einfach befehligen wie einer ohne. Denn warum sollte sich der Mensch ohne "Glauben" einer Gerechten Sache wiedersetzen wenn er nicht weiß wofür? In der Waagschale liegt nur sein Leben was er dabei verlieren könnte. Keine Hoffnung auf Gerechtigkeit oder einem höheren Sinn gedient zu haben.

4. Ich hätte kein Problem damit für eine gerechte Sache ein Instrument zu sein! Wobei die Betonung auf "gerecht" liegt.

Ich sags mal so: Die Aussage "alles was passiert ist so gewollt wie es passiert" oder noch schlimmer -> "vorausbestimmt zu geschehen" sehe ich als Ausrede dafür, dass man für seine Taten weder Verantwortung, noch Konsequenzen übernehmen will. Man schiebt die Verantwortung einfach auf jemand anderen ab.

Die gute alte Frage: "Ist schon alles vorherbestimmt oder können wir selbst bestimmen?" Es gibt Prophezeihungen die sagen "..wenn der Mensch... dann.." Ist es nichts anderes wie wenn ich einem Kind sage: "Wenn du nicht aufhörst mit der Herdplatte zu spielen, dann wirst du dir die Finger verbrennen!" Die Prophezeiung tritt ein wenn die Warnung nicht beachtet wird. Ob das Kind jetzt weiter mit der Herdplatte spielt oder nicht, ist ihm selbst überlassen.

Bei größeren Katastrophen wird es dann schon etwas schwieriger, denn es ist nicht nur ein Schicksal was daran hängt sondern das, der ganzen Gemeinschaft. Dementsprechend muß die Gemeinschaft "aufhören mit der Herdplatte zu spielen" oder sie wird sich die Finger verbrennen.

Jeder Mensch kann im kleinen die Dinge beeinflussen und ist somit auch an der Wirkung der größeren Dinge beteiligt.

Bis zu dem Punkt, wo es nicht mehr aufzuhalten ist, da wird dann eben nicht mehr handelt sondern nur noch reagiert.....
 
Sooooo!

Theorie Nr.1:

"Gott wacht über uns. Jeden Tag stellt er uns Prüfungen! Egal was passiert, es ist von Gott gewollt!"

Diese Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich sogar foltern oder töten lassen würden ohne sich zur wehr zu setzen. Denn Gewalt ist schlecht! Und selbst wenn andere Menschen leiden müssen ist es eine Prüfung die ihnen Gott auferlegt hat.

Theorie Nr. 2:

"Wir sind Gottes Werkzeug und stehen ein für unseren Glauben! Was ist schon mein Leben wenn ich unschuldige Retten oder einen höheren Sinn erfüllen kann?"

Dieser Mensch lebt seinen Glauben nicht nur für sich, er steht dafür ein, dass es auch anderen Menschen gutgeht.


Alles hat seine Vor- und Nachteile, während Nr.1 eigentlich die komplette Führung Gott überläßt und alles hinnimmt, könnte Nr. 2 eben schnell für Religionskriege oder fanatische Anschläge "benutzt" werden.

Was denkt ihr darüber?

(Da der nun folgende Text etwas ausführlicher wird, hier der Hinweis, dass meine persönliche Art "im Glauben an und mit Gott zu leben" kursiv und dick geschrieben ist)

Warum gibt es nur diese beiden Theorien, nach welchen sich (deiner Ansicht nach?) im Glauben an Gott leben lässt? Woher hast du diese beiden Theorien?
Diese Fragen sind nicht in irgendeiner Form als "Angriff" zu verstehen, sondern viel mehr als Hilfe für mich, deine Intention zu verstehen...

Wie bereits angemerkt wurde, gibt es beim "Leben des Glaubens" kein "richtig" oder "falsch".
Jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden (können), was für ihn/sie ein "Leben im Glauben an Gott" (ich denke, davon sprichst du, wenn du von "Glauben leben" schreibst ?) bedeutet.

Dann wiederum muss dieser Mensch selbst entscheiden (können), in wie weit er sich mit den Grundsätzen des jeweilgen Glaubens verbunden fühlt.

Dass ein jeder Gläubige sich an die generelle Aussage der 10 Gebote (die es ja so oder leicht verändert in jeder Religion gibt / für Atheisten stehen diese Gebote im GG) halten sollte, steht dabei außer Frage.

Was nun deine aufgestellten Theorien betrifft, so hat MEINER MEINUNG nach keine von beiden wirklich etwas mit dem "Leben im Glauben an Gott" zu tun.

Deine erste Theorie ist eine Art Hilfestellung in besonders schweren Zeiten, für die es anscheinend keine Lösung zu geben scheint. Man könnte auch anklagend schreiben: "Gott ist schuld, dass es mir gerade dreckig geht."
Solch eine Aussage würde aber dazu führen, dem eigenen Leid quasi auszuweichen, es auf andere abzuschieben. In meinen Augen wird hier Gott als "Sündenbock" missbraucht.

Wenn es mir schlecht geht, setze ich mich bewußt mit der Situation auseinander... im Glauben an Gott, bin ich dankbar dafür, "jemanden" zu haben, der (neben der Familie) mein Leid mit mir teilt (nicht es mir abnimmt!) und der mir die Kraft gibt, einen Ausweg zu suchen und zu finden.

Deine zweite Theorie verbindet zwei IMO komplett unterschiedliche (nicht verschiedene/gegensätzliche) Aussagen miteinander.
Der erste Teil "WIR SIND GOTTES WERKZEUG UND STEHEN EIN FÜR UNSEREN GLAUBEN" ist erneut nahe daran, Gott als "Mittel zum Zweck" für all das zu nutzen, was man in seinem Leben so macht (bin ja sein Werkzeug). Zudem lässt es die Frage offen, auf welche Art und Weise "wir" für unseren Glauben einstehen.
Ich habe meinerseits kein Problem damit, für meinen Glauben einzustehen, in dem ich dies kundtue und argumentativ bis an die Grenze einer anderen Meinung hin verteidige. Genau dort muss das dann aber auch sein Ende haben.
Und hier wird eben häufig, im unsinnigen Wettstreit mit anderen Religionen / Einstellungen diese Aussage als legitimer Grund genutzt, um sich über die Gebote/Grundrechte hinweg zusetzen und anderen Menschen Leid zu zufügen.
DU SOLLST NICHT TÖTEN!
Wer Religionskriege führt, ist meiner Meinung nach nicht wahrlich und ehrlich gläubig. Denn er widersetzt sich in vollem Wissen einem der 10 in Stein gemeißelten Gebote.

Der zweite Teil der zweiten Theorie "WAS IST SCHON MEIN LEBEN, WENN ICH UNSCHULDIGE RETTEN...KANN" passt IMO nicht ganz mit deiner darunter gegebenen Definition zusammen. Der hier großgeschriebene Satz stellt eine absolute Selbstlosigkeit dar, die mich eher an Selbstmordattentäter denken lässt als an den Glauben an Gott und das Leben danach.

"Dieser Mensch lebt seinen Glauben nicht nur für sich, er steht dafür ein, dass es auch anderen Menschen gutgeht." (dein Zitat)

Deine Definition dagegen ließt sich, durch die Verwendung der Wörter "nur" und "auch", absolut nicht verkehrt. Wer in seinem Glauben so lebt, dass er dadurch auch anderen Menschen hilft und beisteht, der trägt in meinen Augen zu einer Gesellschaft bei, die sich wieder weg vom Egoismus hin zu einem freundschaftlichen und ehrlichen Miteinander (nicht nur als Zweckbündnis) bewegt.
Wichtig ist dabei nur, dass man seinen Glauben nicht versucht, anderen aufzuzwingen. Das möchte man schließlich selbst ebenso wenig.

Zusammenfassend sehe ich mich persönlich als einen Menschen, der im Glauben an Gott und seine Gebote lebt, daraus auch Kraft für härtere Zeiten zieht und diese Kraft in gewissem Maße auch zum Wohle anderer einsetzt.
Wer Gott als "Geist aus der Lampe" betrachtet (Stichwort: King of Queens ;-) ) oder Prophezeiungen/Gebote/etc. als Vorwand nutzt um Grundrechte des Menschen (von Gott gegeben!) zum ungehen, der ist in meinen Augen nicht wirklich gläubig, sondern nur auf seinen eigenen persönlichen Vorteil aus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
1.Wie bereits angemerkt wurde, gibt es beim "Leben des Glaubens" kein "richtig" oder "falsch".
Jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden (können), was für ihn/sie ein "Leben im Glauben an Gott" (ich denke, davon sprichst du, wenn du von "Glauben leben" schreibst ?) bedeutet.

2.Deine zweite Theorie verbindet zwei IMO komplett unterschiedliche (nicht verschiedene/gegensätzliche) Aussagen miteinander.
Der erste Teil "WIR SIND GOTTES WERKZEUG UND STEHEN EIN FÜR UNSEREN GLAUBEN" ist erneut nahe daran, Gott als "Mittel zum Zweck" für all das zu nutzen, was man in seinem Leben so macht (bin ja sein Werkzeug). Zudem lässt es die Frage offen, auf welche Art und Weise "wir" für unseren Glauben einstehen.
Ich habe meinerseits kein Problem damit, für meinen Glauben einzustehen, in dem ich dies kundtue und argumentativ bis an die Grenze einer anderen Meinung hin verteidige. Genau dort muss das dann aber auch sein Ende haben.
Und hier wird eben häufig, im unsinnigen Wettstreit mit anderen Religionen / Einstellungen diese Aussage als legitimer Grund genutzt, um sich über die Gebote/Grundrechte hinweg zusetzen und anderen Menschen Leid zu zufügen.
DU SOLLST NICHT TÖTEN!
Wer Religionskriege führt, ist meiner Meinung nach nicht wahrlich und ehrlich gläubig. Denn er widersetzt sich in vollem Wissen einem der 10 in Stein gemeißelten Gebote.

Der zweite Teil der zweiten Theorie "WAS IST SCHON MEIN LEBEN, WENN ICH UNSCHULDIGE RETTEN...KANN" passt IMO nicht ganz mit deiner darunter gegebenen Definition zusammen. Der hier großgeschriebene Satz stellt eine absolute Selbstlosigkeit dar, die mich eher an Selbstmordattentäter denken lässt als an den Glauben an Gott und das Leben danach.

"Dieser Mensch lebt seinen Glauben nicht nur für sich, er steht dafür ein, dass es auch anderen Menschen gutgeht." (dein Zitat)

Deine Definition dagegen ließt sich, durch die Verwendung der Wörter "nur" und "auch", absolut nicht verkehrt. Wer in seinem Glauben so lebt, dass er dadurch auch anderen Menschen hilft und beisteht, der trägt in meinen Augen zu einer Gesellschaft bei, die sich wieder weg vom Egoismus hin zu einem freundschaftlichen und ehrlichen Miteinander (nicht nur als Zweckbündnis) bewegt.
Wichtig ist dabei nur, dass man seinen Glauben nicht versucht, anderen aufzuzwingen. Das möchte man schließlich selbst ebenso wenig.

Zusammenfassend sehe ich mich persönlich als einen Menschen, der im Glauben an Gott und seine Gebote lebt, daraus auch Kraft für härtere Zeiten zieht und diese Kraft in gewissem Maße auch zum Wohle anderer einsetzt.
Wer Gott als "Geist aus der Lampe" betrachtet (Stichwort: King of Queens ;-) ) oder Prophezeiungen/Gebote/etc. als Vorwand nutzt um Grundrechte des Menschen (von Gott gegeben!) zum ungehen, der ist in meinen Augen nicht wirklich gläubig, sondern nur auf seinen eigenen persönlichen Vorteil aus.

Vielen dank! Ich freu mich immer wenn jemand dazu antwortet weil auch jede Antwort mich bereichert und ich gerne lese was andere darüber denken.

Ich bin mal so frei und fang mit 2 an:

Wie schon gesagt hab ich die beiden Varianten grob "übertrieben" dargestellt um einfach eine bessere Diskussionsgrundlage zu haben. Man kann über Schwarz und weiß diskutieren aber nicht über grau & grau.

Beim zweiten Punkt hab ich es bewußt "Fromm & Radikal" gestaltet. Weil der Übergang fliesend ist. Es ist löblich wenn jemand sich selbst opfert um andere Menschen zu retten aber ist die Grenze dabei so verwschindend gering wie zwischen Genie und Wahnsinn!

Ein Feuerwehrmann geht in ein brennendes Haus um Kinder zu retten. Absolut Löblich! Nur wird der fanatische Gläubige auch meinen, er macht seine Tat um die anderen Menschen zu retten! Um da einen Unterschied zu sehen muß man sich des Unterschieds bewußt sein.

Und jetzt kommen wir zu Punkt 1:

Es gibt natürlich ein richtig oder falsch! Aber ist es nirgendwo in dem Sinn niedergeschrieben weil es für jede Situation anders gesehen werden muß und auch ein Text falsch interpretiert werden könnte. Ich denke das "eigene" richtig oder falsch findet jeder in seinem Gewissen!
 
1) Ein Feuerwehrmann geht in ein brennendes Haus um Kinder zu retten. Absolut Löblich! Nur wird der fanatische Gläubige auch meinen, er macht seine Tat um die anderen Menschen zu retten! Um da einen Unterschied zu sehen muß man sich des Unterschieds bewußt sein.

2) Es gibt natürlich ein richtig oder falsch! Aber ist es nirgendwo in dem Sinn niedergeschrieben weil es für jede Situation anders gesehen werden muß und auch ein Text falsch interpretiert werden könnte. Ich denke das "eigene" richtig oder falsch findet jeder in seinem Gewissen!

zu 1) - Naja, einen gewissen "sozialen Hintergrund" sollte die Entscheidung Feuerwehrmann/frau zu werden schon mit sich bringen. Wenn er seine Aufgabe in der Gesellschaft und seine Verantwortung, die er mit Dienstantritt angenommen hat, AUSSCHLIEßLICH als Einkommensmöglichkeit betrachtet, dann finde ich das schon etwas ..hm.. "kühl", "risikobedacht".
Wer natürlich nur Feuerwehr´ler wird, um ohne Rücksicht auf sich selbst sein eigenes Leben wider jeglichen Verstand "wegwirft", der ist IMO auch nicht am richtigen Platz.

(Fanatische) Aufopferung kann IMO nicht im Sinne Gottes sein, selbst wenn sie von vielen Menschen hinein interpretiert wird. DENN: Wie soll ich weiterhin anderen Menschen helfen, wenn ich körperlich dazu nicht mehr in der Lage bin?
Eine ehemalige Vorgesetzte von mir meinte einmal:"Du kannst nur dann voll für andere da sein, wenn du selbst auf 100% bist. Wenn du dich zu sehr aufopferst, leiden andere Menschen, die deine Hilfe benötigen um so mehr darunter."

Der Mittelweg ist hier das Ziel, welches gesucht und erreicht werden muss. Aber das bringt uns jetzt eigentlich vom Thema weg.

zu 2) Ein "richtig" oder "falsch" gibt es im Hinblick auf das Leben im Glauben an Gott meiner Meinung nach eben nur hinsichtlich der "Grundgebote" (so nenne ich sie jetzt einfach mal, der Einfachheit halber). Nur hier ist klar festgelegt, was man darf oder eben nicht darf.
Alles andere ist, da stimme ich zu, situationsabhängig und von den jeweiligen persönlichen Ansichten und Grundvorstellungen abhängig - also stets aus eigener religiöser/ethischer Sicht "richtig" oder "falsch".
 
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Ich habe hier noch lange nicht alle Beiträge durchgelesen, deshalb antworte ich auf die Frage des Threaderstellers.

Es ist ein schwieriges Thema, die ich denke, nie in Zufriedenheit aller gelöst werden könnte.
Ich selbst tendiere eher zu Variante A, allerdings stelle ich mir das etwas anders vor.
"Gott wacht über uns." Dem stimme ich voll zu. Egal was passiert, Gott sieht es. Denn er sieht alles (schliesslich ist er Allmächtig).
Deshalb lebe ich mein Leben in Friede und ohne /wenig Angst, denn ich weiss, das er für mich sorgt. Denn ich habe ihn angenommen und er ist in meinem Herzen willkommen. Aber die Bibel lehrt uns, anderen selbstlos zu helfen. Wenn wir einen Hungern sehn, sollen wir essen geben, Wenn wir einem Nackten über dem Weg laufen, sollen wir ihn bekleiden usw.

zudem lehrt die Bibel, "Urteile nicht". Was so mancher Christ vergisst oder sogar absichtlich verdrängt. Denn das Urteilen steht allein Gott zu. Deshalb soll ich nicht selbst die Initiative ergreifen und andere Menschen quälen, foltern, töten, selbst wenn er ein riesiger A**** ist und es verdient hätte.
Allerdings sind Sachen, über die Gott schon in der Bibel geurteilt hat, von dem nicht eingeschränkt. Einfaches Beispiel: "Du sollst nicht stehlen."
Wenn aber Christen zur Waffe greifen, machen sie etwas falsch. Dann ist ihr handeln alles andere als Heilig und auch überhaupt nicht von Gott unterstützt (stichwort Kreuzritter).

Zum Schluss möchte ich euch eine Biographie ans Herz legen. "Heavenly Man". Ich bin es intensiv am lesen und beeindruckt, was dieser Chinese alles durchlebt hat. und der hat viel erlebt, Segnungen, Heilungen, aber auch viel Leid und Schmerz (viel, finde ich untertrieben).
Lese das Buch selbst gerade und kann sagen. Absolut lesenswert!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Theorie Nr.1:
"Gott wacht über uns. Jeden Tag stellt er uns Prüfungen! Egal was passiert, es ist von Gott gewollt!"
Diese Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich sogar foltern oder töten lassen würden ohne sich zur wehr zu setzen. Denn Gewalt ist schlecht! Und selbst wenn andere Menschen leiden müssen ist es eine Prüfung die ihnen Gott auferlegt hat.
Theorie Nr. 2:
"Wir sind Gottes Werkzeug und stehen ein für unseren Glauben! Was ist schon mein Leben wenn ich unschuldige Retten oder einen höheren Sinn erfüllen kann?"
Dieser Mensch lebt seinen Glauben nicht nur für sich, er steht dafür ein, dass es auch anderen Menschen gutgeht.
Alles hat seine Vor- und Nachteile, während Nr.1 eigentlich die komplette Führung Gott überläßt und alles hinnimmt, könnte Nr. 2 eben schnell für Religionskriege oder fanatische Anschläge "benutzt" werden.
So,
ich halte es meist mit einem sowohl als auch,
weil ich mir als Blinder der im Nebel stochert grundsätzlich nicht erlaube eine Sichtweise auszuschließen.
Das heißt ich versuche fremde Systeme Glauben und Vorstellungen miteinander zuverknüpfen und Schnittmengen und/oder Ergänzungen zu sehen und zu erkennen. Ob das der Weisheit letzter Schluß ist? Ich weiß es nicht, ich weiß das ich durch meine Lebenserfahrungen dazu gekommen bin, nicht nur meine Sichtweise zu sehen und sie als allherrliche überlegene Meinung darzubieten, sondern eher offen für Neues und Anderes und andere Menschen mit ihren Vorstellungen zu sein und zu sehen, welche positive Überzeugungen und Lebensanschauungen ich von ihnen assimilieren kann.
biggrin.gif


Zur 1. Theorie:
Ich würde sie nicht so auslegen wollen, weil man immer den freien Willen hat, aber das was grad passiert auch immer zu einem Anteil mit einem Selbst und seinen Gedanken, Gefühlen und Handeln fußt, aber halt nicht nir zwingend darauf, sondern zu einem Anteil.
Zur 2. Theorie:
Alles kann von Menschen mißverstanden, verdreht, verzerrt werden. Es ist halt wie etwas bei ihm ankommt und wie er mit seinen Denk-, Gefühls, Handlungs-, Verhaltensmuster er gestrickt, bzw. verstrickt ist.
Von daher ist der Weg des freien Willes ein leben nach Ursache und Wirkung.
Alles hat eine Ursache und alles eine Wirkung.
Es geht nur dasjeweilige zu versuchen zu erkennen.
Dann kommt da das Resonanzprinzip hinzu.
Alles was ich Gefühlsmäßig, geistig, durch Handlungen und Verhalten aussende kommt wieder zu mir zurück.
Positiv wie negativ und bewußt wie unbewußt ist egal, es kommt zu dem Schöpfer bzw Aussender zurück.
Und glaubt mir, durch unangenehme Ereignisse und damit verbundenes Leid habe ich persönlich am Besten und schnellsten gelernt, um das nächste mal nicht wieder in so eine Situation zu kommen.

Also sollte jeder Mensch offen für Veränderung sein und verscuhen sich in der Gemeinschaft einzufügen und als ein Teil der Welt und dem Leben auf allen Ebenen (Körper, Geist und Seele) erkennen, wahrnehmen und dann danach verantwortungsvoll handeln, denken und fühlen.

Das ist wahre Reife, Entwicklung, Evolution und Wandlung in Hochkultur! ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
ich halte diesen thread, genau wie die meisten anderen gottthreads hier im moment, für absolute sülze und kindischen und altmodischen opportunismus.
jetzt bleibt nur die frage offen ob es gottes wille ist das ich euch das hier schreibe, da ja alles was passiert gottes wille sein könnte, oder ob ich gottes werkzeug bin euch das zu sagen um euren gleuben zu prüfen?
diskutiert das wenn ihr sonst nichts zu tun habt....
 
1) ...zudem lehrt die Bibel, "Urteile nicht". Was so mancher Christ vergisst oder sogar absichtlich verdrängt. Denn das Urteilen steht allein Gott zu.

2) ...Allerdings sind Sachen, über die Gott schon in der Bibel geurteilt hat, von dem nicht eingeschränkt. Einfaches Beispiel: "Du sollst nicht stehlen."
Wenn aber Christen zur Waffe greifen, machen sie einen falsch. Dann ist ihr handeln alles andere als Heilig und auch überhaupt nicht von Gott unterstützt (stichwort Kreuzritter).

3) ...Zum Schluss möchte ich euch eine Biographie ans Herz legen. "Heavenly Man". ... Absolut lesenswert!

zu 1) Wie wahr. In der heutigen Zeit allerdings wirklich schwierig, da alles mit allem und jeder mit jedem im Vergleich steht. Und wenn verglichen wird, dann gibt es ein Urteil. Sehe ich, wie jemand permanent auf grausamste Art und Weise (bereits stark wertend!) unsere Sprache in Schrift und Bild verstümmelt oder entfremdet, dann weise ich diesen jemand gerne und nicht selten (ver-)urteilend darauf hin. Warum? Weil es mir stinkt, dass jemandem die Kommunikation wohl derart unwichtig ist, dass es ihn nicht interessiert (schon wieder wertend!), ob´s der andere lesen kann, oder nicht. Als "Hinweis zum Nachdenken" hilft mir deine Aussage aber dennoch weiter. Kritik (in der Hoffnung auf Besserung) ohne Wertung zu formulieren ist allerdings schwierig.

zu 2) Wie ich es bereits angesprochen habe: Gottes Wort wurde und wird leider immer wieder als "Mittel zum Zweck" genutzt um Verstöße gegen die eigenen 10 Gebote zu rechtfertigen.

zu 3) ist bestellt... danke für die Information.
 
ich halte diesen thread, genau wie die meisten anderen gottthreads hier im moment, für absolute sülze und kindischen und altmodischen opportunismus.
jetzt bleibt nur die frage offen ob es gottes wille ist das ich euch das hier schreibe, da ja alles was passiert gottes wille sein könnte, oder ob ich gottes werkzeug bin euch das zu sagen um euren gleuben zu prüfen?
diskutiert das wenn ihr sonst nichts zu tun habt....

Vreen? Falsch verbunden?
laugh.gif
 
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