Hm...
- Es fehlt der rote Faden. Sowohl BC als auch WOTLK hatten ein Grundthema (Sience fiction, bzw. nordische Mythologie). Cata ist weitgehend ein wildes Durcheinander von allem möglichen ohne erkennbaren Leitfaden.
Das kann ich so nicht bestätigen. Sicherlich sind die einzelnen neuen Gebiete ein wenig separat, aber das war schon immer so. Höllenfeuerhalbinsel und Zangamarschen oder Schattenmondtal, die hatten nicht viel gemeinsam, genau wie Boreanische Tundra und Eiskrone. Zum anderen zielt aber doch das meiste auf das gleiche große Thema ab. Neltharion wurde Krieg der Urtume zu Todesschwinge. Vashj'ir "entstand" in jener Zeit, als der Brunnen explodierte. In Tiefenheim war Todesschwinge eingesperrt. In Grim Batol seine größte Gegenspielerin Alexstrasza. Und schließlich hat sich Todesschwinge noch alle möglichen Elementare zu eigen gemacht, so wie Arthas die Geißel. Und so kommen Uldum und Hyjal ins Spiel. Das ist alles in allem also doch eine runde Sache, genau wie bei vorhergehenden Addons auch.
- Die Änderungen in de alten Welt reduzieren sich doch meist auf kosmetisches und tonnenweise neue Flugpunkte. Viele Gebiete sind nur sehr sparsam bearbeitet.
Auch dem kann ich nicht zustimmen. Sicherlich wurden manche Gebiete weniger zerstört und dementsprechend haben sie sich weniger verändert. Aber Questlinien wurden überall angepaßt. So ein ehemals langweiliges Land wie Sumpfland ist zwar immer noch nichts, was einen hinterm Ofen vorlockt. Aber es ist dennoch deutlich besser, als vorher auch eben dank der neuen Flugpunkte.
- Zumindest in den ersten beiden Questgebieten herrscht mobtechnisch doch eher konservativer Status Quo vor. Tonnenweise Nagas umhauen durfte ich schon zu Classic Zeiten
Vashj'ir ohne Nagas wär irgendwie komisch oder? Das wär wie Eisenschmiede ohne Zwerge.
- Anders als bei den originellen Quest in den Startgebieten der neuen Rassen herrscht auch hier bei den 80+ Gebieten viel Altbekanntes vor. Die töte dies und sammle das Quests sind immernoch eindeutig vorherrschend.
Man kann nicht erwarten, daß es keine derartigen Quests mehr gibt. Es sind allerdings deutlich mehr Abwechslungen dabei, als früher. Wäre nun aber jede Kill- und Sammelquest ersetzt worden durch irgendetwas anderes, wäre dieses andere wiederum zu viel. Mal davon abgesehen: Es gibt genug Leute, denen es zu schnell ging beim Leveln. Da wär also die Konsequenz, daß man mehr Quests machen muß, um die maximale Stufe zu erreichen. Aber womit will man derartig viele Quests denn noch ausfüllen? Sehr viele Ideen sind ja schon in die ganzen alten Gebiete geflossen. Und man kann eben nicht insgesamt 6000 Quests oder so mit 3000 unterschiedlichen Questvarianten füllen. Ansonsten würden wieder einige meckern, wenn irgendwelche originellen Sachen mehrmals vorkommen, weil das ja nur aufgewärmt ist. WoW-Quests werden zu einem Teil immer aus "Rede mit dem", "Erkunde das", "Töte die" und "Sammel jenes" bestehen. Das ist aber egal. Es kommt dabei nämlich einfach nur darauf an, wie viele andere Quests es gibt, die eben nicht so sind, sondern abwechslungsreicher. Alles andere zu fordern, wäre utopisch. Auf jeden Fall ist das Drumherum um die Kill-Quests deutlich besser und kurzweiliger geworden. Man kloppt einfach nicht nur sinnfrei die Mobs um. Es passiert dann auch etwas als Konsequenz durch das Phasing. Und das fühlt sich doch ganz anders an.
- Die Optik von Vashjir und Tiefenheim ist gewöhnungsbedürftig. Vashir erweckte bei mir zunächst den Eindruck eines Aquarium- Screensavers, erst in den Abyssischen Tiefen kam ein Unterwasserfeeling auf. Tiefenheim ist mal abgesehen von den coolen explodierenden und sich wieder zusammensetzenden Säulen doch ein bisschen schnarchig. Erst Uldum kann mit seinem Agyptenflair punkten.
Das ist Geschmackssache. Vashj'ir ist eines der gelungensten Gebiete meiner Meinung nach. Sobald man sich an die Steuerung gewöhnt hat, geht es. Manchmal ist es zwar nervig gewesen, wenn man in der falschen Höhe nach etwas gesucht hat, aber das gibt sich. Die Ruinen der alten Nachtelfen Stadt und die ganze Questgeschichte dort sind auf jeden Fall ein Highlight.
Insgesamt spürt man da nun auch wieder, wie sehr die Community zum Meckern neigt. Alle wollen immer was Neues, noch nie Dagewesenes und natürlich muß es superduperobermegaaffengeil sein. Vashj'ir ist nun soetwas Neues, noch nie Dagewesenes. Und trotzdem wird wieder gemeckert. Ob man es super findet, ist sicherlich Geschmackssache. Aber ich kann da nur sagen: Wem es nicht gefällt, der muß da ja nicht hin.
Tiefenheim, da geb ich dir recht, ist im Vergleich zu den anderen Gebieten wenig spektakulär, vor allem so grau in grau. Aber es ist genau so, wie man es erwartet, wenn man so tief unter die Erde geht.
- Die Veränderungen in Sturmwind sind ganz putzig, Orgrimmar dagegen scheint einfach nur umgestellt.
Putzig? Sturmwind ist ja wohl jetzt richtig prunkvoll geworden.
- Bei den Mats zeigt sich gar kein Mut. Jedes Kraut und jedes Erz findet wieder seine Entsprechung inklusive aller Transformationen.
Und was soll man da auch anders machen? Alle Berufe beruhen auf einem gewissen System. Das über den Haufen zu werfen würde ziemlich weitreichende Folgen haben. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, wie das überhaupt gehen soll.
Das ist so ein Punkt, wo ich denke: Da meckert einer wieder über irgendetwas nahezu Belangloses, nur um gemeckert zu haben.
- Der neue Nebenberuf Archäologie entpuppt sich (beim skillen) als Geduldsprobe für Masochisten
Das ist doch bei allen Berufen so. Entweder kosten sie viel Geld oder man braucht Sitzfleisch. Soll man 525 einfach so beim Lehrer kaufen können? Ich sag nur: Angeln...
- Der Ansatz der Quests im Tunnelsystem ist zwar schön linear, enpuppt sich aber als Fallstrick, wenn ein Quest buggt (Halten der Brücke) oder gar übersehen wird (wie zum Beispiel der einsame Taucher in Vashir der 12 Trümmerteile gesammelt haben möchte und erst dann ca. 30 weitere Quest freischaltet)
Ein Auto ist eine feine Sache, entpuppt sich aber als Fallstrick, wenn der Anlasser kaputt ist. Also sollten keine Autos mehr angeboten werden sondern nur noch Fahrräder, damit das nicht passieren kann.
Trotz meines Rumgemaules hab ich kein grundsätzliches Problem mit dem Add-on aber ganz so euphorisch wie viele bin ich dann doch nicht
Man möchte meinen, du willst nich WoW spielen, aber du mußt. "Kein grundsätzliches Problem" habe ich mit manchen Dingen, die auf der Arbeit zu tun sind. Cataclysm jedoch ist rundum gelungen. Sicherlich gibt es ein paar nervige Sachen, wie z.B. wieder Ruf farmen. Aber es wär ja auch blöd, wenn man direkt alles hätte. Und so wie Fußball spielen Spaß macht, das Konditionstraining aber nervt, so ist das eben auch bei WoW. Und nur wegen dem Konditionstraining macht Fußball ja auch nicht weniger Spaß.