Zum Thema KOmmerz und WoW:
Natürlich ist Blizzard nicht die Freizeit-Wohlfahrt, die SPieler weltweit kostenlos mit Spannung, Spiel und Spaß versorgt. Das wäre in einer kapitalistischen, privatwirtschaftlich organisierten Ökonomie quasi Selbstmord.
ABER: Es existiert das Problem, dass Spieleentwickler in allen Genres von Publishern genötigt werden, aus betriebswirtschaftlichen Gründen DInge zu tun, die im Endeffekt nicht nur dem SPiel schaden, sondern auch der WIrtschaftlichkeit. Das Problem ist nur, dass die Herrn Schlipsträger von Spielen so viel Ahnung haben wie von all ihren anderen Firmen-Bereichen, bei denen sie vorher waren: nämlich keine. Sie kennen Zahlen, sie kennen wirtschaftliche Theorien, sie kennen finanzwirtschaft. Aber sie kennen nciht unbedingt die Eigenheiten der Betriebsbereiche, in denen sie eingesetzt werden. Daher treffen sie vordergründig sinnvolle Entscheidungen, die sich aber in ihrer Kurzsichtigkeit sehr bald offenbaren.
Im Fall von BLizzard erkennt man imho schon einen deutlichen Einschnitt die Fusion von BLizzard und Activision war. Blizzard war vorher auch schon erfolgreich und profitorientiert, keine Frage, aber eben unabhängiger. WEnn sie sich in den kopf setzten, lange Zeit an etwas zu werkeln und dann etwas rauszubringen, was auf den ersten Blick wenig Erfolg verspricht, aber dank ihres Gespürs und ihrer Erfahrung auf lange Sicht einschlägt wie ne bombe, dann habens ie das gemacht. und punkt. Nun muss sich das Ganze in die Konzernpolitik von Activision einfügen, die ja deutlich mehr Eisen im Feuer haben. Das will alles koordiniert werden und ich bin mir sicher, da gibt es bestimmte Vorgaben, die Blizz zu erfüllen hat.
Und das ist ein Problem vieler Entwickler: Ehemals unabhängige, aber in Zeiten von Giganten wie EA nicht mehr lebensfähige Entwickler müssen sich großen Publishern und ihren rigiden VOrgaben unterwerfen. Kreativität und ausgereifte Spiele sterben in diesem Prozess leider aus.
Warum? Weil sie Geld kosten. UNd da ist schlecht. Gut ist ja nur, wenn etwas wenig kostet und viel Rendite bringt und das in möglichst kurzer Zeit. Also ein Spiel schnell und schlampig entwickeln, per geldbetriebener PR-Maschinerie hypen und nach dem Losschlagen vieler Kopien kann man auch den Support einstellen, die dummen SPieler haben ja bezahlt. Beispiel gibts genug. (Gothic 3 z
Spiele sind heutzutage ja kaum mehr Beta-fähig wenn sie angeblich GOld-Status haben.
Bei MMOs läuft das natürlich anders, aber auch hier zählt der schnelle Erfolg. SPielerzahlen müssen gesteigert werden und wenn das nicht passiert, dann muss alles dafür getan werden. Das Konzept ging aber mit WotLK zB nicht auf. Die Spielerzahlen sind in 2 Jahren nur um 500.000 gestiegen. Im Vergleich: Innerhalb von BC um ~3 Millionen.
Fusion von Blizzard und Activision: Anfang 2008 wenn ich mich nicht irre...naja, ein Schelm, der Übles denkt. Ich persönlich hege die Vermutung, dass WotLK um Welten besser geworden wäre, wenn Blizzard immer noch unabhängig wäre, bzw denke ich, dass WoW ein grauenhafter Flop geworden wäre, wenn die Fusion schon anfang 2004 gewesen wäre.
Entwickler mit MUt zu Kreativität und Ungewöhnlichem findet man immer wieder, aber die Häufigkeit des Auftretens nimmt bei großen Publishern ab. ODer was war das letzte, wirklich innovative SPiel, das unter der Flagge von EA erschienen ist?
EA zB steht für mich hauptsächlich für Endlosreihen ohne Seele wie Fifa, NHL, etc pp...
Fazit: WoW wird mit Cata schon noch Spaß machen, aber der subversive, eigenbrötlerische Charme ist endgültig weg und der war unter anderem ja das Erfolgsgeheimnis von Warcraft und WoW.