Ein WoW-Rentner im Pandaria-Urlaub: Dio's MoP Betabericht.

Vitamala

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11.04.2009
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Hiho liebe Community,



mein Name ist Dio und ich spiele nun schon seit der offenen Beta des Klassik-WoWs unser aller Lieblings-Hass-Sucht-Spiel.

Da ich, dank dem Jahrespass, seit kurzem an der Beta des nächsten Addons teilnehmen darf, habe ich mich dazu entschlossen einen kleinen Erlebnisbericht für unser Gildenforum zu schreiben. Dieser kam erstaunlicherweise bei meinen Gildenmitgliedern so gut an, dass ich ihn nun auch hier im Buffed.de-Forum veröffentlichen möchte (so, als alter Fan-Boy von eurer Seite).



Wie einige von euch gleich merken werden, ist er natürlich nicht ganz ernst zu nehmen. Ich selbst bin ein riesen Fan von den vielfältigen Ideen des nächsten Addons und werde es mir auch auf jeden Fall kaufen. Allerdings darf die Kritik dabei nicht auf der Strecke bleiben, denn wie heißt schon das alte Sprichwort: „Änderung bedeutet Fortschritt."



Aus diesem Grund folgen nun die ersten zwei Kapitel meines Beta-Spielberichts… Viel Spass dabei!
 
1. Kapitel: Das Baumaterial und sein Chop-Suey-Laden​
Wie versprochen, präsentier ich euch hier meinen ersten Thread zur MoP-Beta. Meine ersten Schritte in Pandaria, meinen Kommentar zu den neuen Funktionen und Interface-Änderungen sowie zum Talentsystem und der neuen Klasse, dem Mönch, sollen in den folgende Wochen hier weiter ausgeführt werden. Wer sich also nicht spoilern lassen will, ist hier vollkommen verkehrt!​
Nach den lächerlichen 18GB folgte als nächster Schritt der berühmte Login. 300 000 neue Tester wurden in den letzten Tagen in die Beta gelassen, da sollte das Einloggen durchaus fix gehen. Nach nur schnellen 20 Minuten lande ich endlich auf einem Server.​
Das erste was mir dabei auffällt: Es gibt aktuell nur EINEN europäischen Server. Und der ist so voll wie ich, nach einem Besuch in meinem Lieblingspub. Glücklicherweise hat Blizzard dafür bereits eine Lösung implementiert. Daher lande ich direkt auf dem geografisch näher gelegenen koreanischen Server. Denn der ist leer. Es ist nach 22.00 Uhr, da wurde der asiatischen Weltbevölkerung ja schon der WoW-Stecker von ihren Regierungen gezogen (Es lebe die Demokratie!). Mein Koreanisch ist aktuell nicht mehr so gut, daher riskier ich doch den europäischen Server und lande nach kurzem Bangen im Charaktermenü.​
Durch die kühle Nacht und das halbleere Bier spüre ich ein aufbrausen in meiner Brust. Bei so einem Spiel braucht es Risiko. Etwas Verrücktes muss her. Am besten ich erstell mir einen Char, auf den bis dato noch NIE jemand gekommen ist.​
Vielleicht einen Pandaren.​
Als Mönch. Genial.​
Da käme nie einer drauf!​
In der Charaktererstellung finden sich die ersten Änderungen zu Cataclysm. Anstatt die neuen Charaktere nur in Leinen-Reizwäsche und den üblichen Holzprügeln modeln zu lassen, bekommt nun jeder Char eine Beispiel-Uniform aus dem späteren Spiel. Ein neu-erstellter Pala erscheint z.B. in der Vorschau bekleidet im T2-Set (T2 lässt sich heutzutage ja noch so leicht finden). Einige Beispiel-Sets sind allerdings schlecht gewählt und werden hoffentlich noch angepasst (Hexer-Mix-Set = Würg!). Die zweite Änderung findet sich bei der Auswahl der einzelnen Charaktermerkmale. Anstatt Gesicht, Haare und Haarfarbe einfach so durchzuklicken, gibt es jetzt auf der rechten Bildschirmseite alle Möglichkeiten schon mal angezeigt. Wie bei den Sims! IMBA! Und sowas von überflüssig. Dafür wären ein paar mehr Pandaren-Teile besser gewesen. Immerhin kann man sich zwischen Braunbär und Panda entscheiden.​
Richtig gut finde ich auch, dass Pandaren wirklich dick sind, mit Schwabbelbauch. Im alten Spiel sahen ja selbst die faulen Zwerge wie 10-Kämpfer aus. Weiter so Blizzard.​
Nun wurde es jedoch mal Zeit in das neue Startgebiet zu schauen. Vorher brauchte es allerdings noch einen Namen. Am besten einen, der in jeden Karate-, Kung Fu-, und Sonstsoasiatischen-Film passt.​
Mein neuer Pandaren-Mönch bekam also den Namen BACKSTEIN.​
Wie es mit ihm weiterging, erzähle ich im nächsten Kapitel.​
 
2. Kapitel: The War of Sauerkraut!​
Während sich der Ladebalken dem Ende nähert, mache ich mich bereit, mein Abenteuer in Pandaria mit neuer Klasse und Rasse voll und ganz auszukosten. Freude steigt in mir auf, nur um im nächsten Moment in pure Ernüchterung umzuschwingen. Alle 300.000 neuen Tester, welche in den letzten Tagen in die Beta gelassen wurden, hatten wohl dieselbe Kombination aus halbleerem Bier und kühler Nacht: Ich erblicke gefühlte 1 Millionen Pandaren-Mönche! Meine FPS sinkt direkt von guten 80 auf 7 und anstatt auf die neue Landschaft zu achten, erscheinen vor meinen Augen nur behaarte Schwabbelbäuche. Fast so wie bei der Kaffeefahrt des Rentner-Kegel-Vereins Unterhaching e.V. zum Nordseestrand mitten im August. Überall ganz viel Liebesmasse zum drücken. Mitten drin, unter den x-ten Versionen meiner Kombination der Charaktermerkmale, erkenne ich meinen Panda nur an dem geschickt ausgeführten Schritt nach rechts. Immerhin bin ich mit meinem Schritt nach rechts aus der Startergruppe herausgerückt, inklusive eines Framegewinns von 2FPS.​
Nach einigen Grafikänderungen sieht die ganze Sache doch schon besser aus. Die Landschaftsgestaltung im Startgebiet lässt dann auch kaum zu wünschen übrig, sollte man mit der asiatischen Kultur alle SuperRTL-Manga-Serien verbinden. Bunte Farben vermischen sich mit den typischen Brücken, Mauern und Häusern. Selbst die Wolken sind dazu passend gestaltet. Wenn Blizzard eins kann, dann ist es Stimmung. Der Eindruck ist stimmig, alles passt perfekt und wirkt dank der farblichen Gestaltung wunderhübsch. Während in Cataclysm die Farben Rot und Schwarz die Hauptrolle gespielt haben, ist jetzt Grün der neue Oscar-Anwärter. Das Ganze kann man allerdings auch negativ sehen. Immerhin erreicht der Comic-Look von WoW in MoP vorerst seinen Höhepunkt. Kung-Fu-Panda stand eindeutig fürs Landschaftsdesign Pate. Das könnte man doof finden, aber ich find es passend.​
Bevor es jedoch an die ersten Quests geht, stehen zunächst einmal die Nazis an. Wieso auch nicht, WoW hat ja soviel mit dem 2. Weltkrieg zu tun. So oder so ähnlich sehen es jedenfalls die ersten zehn Einträge im Chat. Im säuberlichen Kindergartenenglisch beschimpfen unsere Inselfreunde die Deutschen als Sauerkrauts, Krauts oder eben Nazis. Dabei hat noch kein Deutscher überhaupt ein Wort geschrieben. Aber bei denen da oben scheint seit etwa 70 Jahren niemand mehr etwas Interessantes gemacht zu haben.​
„I am not Kraut, I dont speak Kraut!“​
Wir lieben euch doch auch. Wie eine alte, geisteskranke Tante, welche am Rand der Stadt lebt und abends mit der Bratpfanne Hasen jagt.​
Während der darauffolgende französische Kommentar so klingt, als wollte er unbedingt mit unseren Inselfreunden den Beischlaf ausführen, scheinen die Niederlande und die Spanier lieber unter sich bleiben zu wollen. Vereintes Europa in der Beta? Keine Chance! Ein Fall für unsere Super-Merkel.​
Nach 5 Minuten flattert dann endlich auch der erste deutsche Kommentar über den Chat. Und der ist gleich so gut, dass ich direkt auf HelloKitty-Online wechseln möchte, um wieder beim Niveau anzukommen:​
„Ich hätte da mal eine Frage. Vielleicht kann mir jemand helfen. Ist das hier die MoP-Beta?“!!!!!!!​
Ich möchte antworten: „Nein, das hier ist der Online-Versand von Ikea, aktuell mit den Asia-Einrichtungswochen!“​
Ein anderer Spieler verweist aber schlauerweise direkt auf Aiman Abdallah und auf Galileo Mystery. Das nenn ich deutsche Kameradschaft.​


Wie sich das Questen anfühlt und wieso der Mönch dem Schurken sein Genetiv ist, erzähl ich euch im nächsten Kapitel.
 
Schön geschrieben, bitte mehr davon!
 
3. Kapitel: Hyper-Mega-Retro-Shit!



Nach einigen langanhaltenden technischen Problemen und der Tatsache, dass Blizzard nochmals 500.000 Nutzer auf die Server gelassen hat, obwohl es immer noch nur EINEN europäischen Auffangcomputer gibt (jetzt mal ehrlich, die Beta ist sowas von noch nicht fertig, ich würde die mir nie kaufen) kann die Reise für Backstein endlich losgehen.



Allerdings nur, wenn er die Warteschlange übersteht. Gestartet auf Platz 500 dauert es gute 15 Minuten bis sich der Charakterbildschirm endlich aufbaut. Blöd nur, dass die Spieldauer der Beta neuerdings auf gute 10 Minuten begrenzt ist. Danach erfolgt der provisorische “Disconnect“ und die freudige Überraschung nun auf Platz 542 in der Warteschlange gelandet zu sein. Andere Nutzer wollen ja auch spielen und wenn du deine 10 Minuten nicht praktisch nutzt, ist es deine Schuld! Bei dieser ganzen Warterei fällt mir wieder ein, dass ich auch mal ein Buch lesen könnte. Das Wetter ist draußen auch schon besser geworden.



Sollte ich mal rausgehen…? Ach nee, was läuft mir da schon weg.



Kommen wir nun aber zu den Quests im Startgebiet. Diese sind… nun ja… sie sind halt…. sie ehm… ja: Sie sind!



Puhhhh…..gut, das wäre geklärt.



Wieso die Beschreibung der Quests in solchen Stottereien endet? Naja, ich werde jetzt mal versuchen, die beste Eigenschaft der Aufgaben aufzuzählen ohne dabei Wörter zu verwenden, die Hauptschüler in der ersten Stunde ihrem Lehrer heutzutage als Begrüßung entgegen schmettern.



Retro…

Vintage…

Klassisch….

Gut gealtert…, das ist gut,… wie das Dosenfutter von 1998, welches den Umfang der Dose auf das Doppelte der Größe aufblähen konnte.

Vielleicht auch prähistorisch. Also, nur noch für Archäologen interessant, welche komische, breitkrempige Hüte tragen, Schlangen ausschließlich an ihren Füßen lieben und ihr Sexspielzeug als Bewaffnung entschuldigen.



Glaubt man den einschlägigen Foren-Einträgen, so ist diese Art von Nostalgie sowieso das einzige, was sich WoW-Spieler aktuell noch wünschen. Damals… zu Klassikzeiten… man war da alles noch besser. Die Quests waren noch von Substanz, die Welt war noch viel größer, die Instanzen hatten soviel abwechslungsreichere Boss-Mechaniken, die Klassen hatten noch brauchbare Skillbäume und wenn ein Gnom mal über eine Erdbeere gestolpert war, dann half man ihm auf, anstatt ihn als Abdichtung für das kampfgebeutelte Schild zu verwenden. Erinnert ihr euch noch an den Geschmolzenen Kern (für die Englisch-Einser-Schüler auch “Molten Core“ oder für die Physiker kurz MC)? 40 Mann arbeiteten monatelang zusammen, um einen Boss zu legen. Gut… in Wahrheit haben immer nur 10 Mann überhaupt aktiv teilgenommen. Der Rest war auf Folgen und nutzte die wachsenden Verbreitung des DSL-Anschlusses, um während des Raids von zwielichtigen Seiten Pornos zu streamen. Aber he, die Klassen hatten noch unterschiedliche Aufgaben. Paladine z.B. waren fürs Buffen zuständig und fürs…………



Mmmh, naja. Aber Buffs waren da noch wichtig, die hielten ja nur fünf Minuten. Und man musste jeden einzeln buffen, auch diejenigen, welche beim Folgen an der vorderen Ecke des Raumes hängegeblieben waren.



Genauso fühlt es sich jetzt an. Das Startgebiet besteht ausschließlich aus solchen Klassikern.

Da wäre zum einen der berühmte Tötungs-Quest. Wieso auch nicht mal einfach nur miteinander reden, wenn man lieber metzeln kann? Der arme Einsiedler, welcher alleine in einer heruntergekommenen Hütte mitten im Wald lebt und den wir erst seit gut 20 Sekunden kennen, weiß genau, was er will. Diese verdammten Kuschelhäschen unten im Tal müssen weg, weil sie sich um ihre Kinder kümmern und die brüderliche Liebe proklamieren.



„Du, geh mal los und schlachte 20 unschuldige Hasen ab. Bring außerdem gleich noch ein paar Rippen aus den toten Kadavern mit. Ich brauch einen passenden Stuhl für meinen Beistelltisch.“

Welch tiefgründige Message WoW doch an seine Spieler vermittelt.



Aufgelockert wird das Ganze durch Hol-und-Bringe-Quests. Zum Beispiel:

„Hol bitte 57 Blümchen von der Wiese mit den giftigen Riesenameisen und bring sie meinem Onkel dritten Grades. Ich würde es ja selber machen, aber im Sommer meldet sich immer mein Ischias!“



Zu guter Letzt finden sich noch die Sammelquests, denn der Einsiedler im Wald wär nicht begeistertes Mitglied in der CSU, wenn er nicht diese hippie-ähnliche Bruderschaftsliebe innerhalb der kleinen Häschen mit Napalmgranaten auflösen könnte.



Tötungs-Quest, Sammel-Quests und Bring-Mal-Das-zu-Dem-Quests. Mehr gibt es nicht im Startgebiet. Ich frage mich, ob denn die guten alten Designer-Quests nur noch in Hinterhöfen von vermummten, dunklen Gestalten zu teuren Preisen verkauft werden. Immerhin wurde man von denen so schön abhängig. Fahrzeug-Quests? Nö! Neue Mechaniken? NÖÖ! Abwechslung? Nur für Premium-Kunden! Das Team, welches die schön gestalteten Cata-Quests entworfen hat, ist wohl Personalkürzungen zum Opfer gefallen oder arbeitet in einem fensterlosen Kellerkämmerchen an dem angekündigten Tanzstudio (Fertigstellung 2034 garantiert).



Blizzard versucht diese Einfallslosigkeit dann doch noch ein wenig aufzulockern, indem die Quests unterschiedlich angeordnet werden.



Mittendrin findet sich zum Beispiel ein Tötungs-Quest, gefolgt von einem Tötungs-Quest, beendet von einem Tötungs-Quests. Das man mit so wenig Aufwand soviel Schrecken verbreiten kann, war mir seit des Erscheinungstermins vom ersten Halloween-Film nicht mehr bewusst.

Als nächstes explodiert die gesamte Spannung in einem riesigen Feuerball, wenn auf einen Tötungs-Quest ein Sammel-Quest folgt, beendet durch einen Tötungs-Quest. Als sie den Sammel-Quest so einfach mal einschoben, ist mir direkt das Herz in die Hose gerutscht, Fingernägelkauen inklusive. Abgeschlossen wird mit einem Tötungs-Quest, gefolgt von einem Sammel-Quest, beendet mit einem Bringe-Quest. Das letzte Mal, dass ich mich so amüsiert habe, war beim aktuellen Adam-Sandler-Film. Der hat sich seine Goldenen Himbeeren noch mit harter Arbeit verdient.



So plätschert das Questen ohne erkennbare Höhepunkte die ersten acht Levelstufen gelangweilt vor sich hin, genauso wie der Alltag eines klischeebehafteten Ehepaares. Zwar verweilt der Char nie mehr als vier Quests an einem Ort, allerdings hat Blizzard auch dafür noch ein Ass im Ärmel. Denn sie packen einen alten Bekannten aus, so schön wie Freddy Kruger und so beliebt wie Cholera: Gestatten die Damen und Herren, meine Name ist Lange Laufwege! Zwar wird man zwischen den Quest-Knotenpunkten mit einem automatisch gesteuerten Karren umhergefahren, ganz wie John Goodman, wenn er mal wieder vor die Tür geht, um Kekse zu kaufen, aber dennoch verbringt Backstein eine ganze Weile nur mit Laufen (und Rollen) zum erledigen seiner Aufgaben.



Diejenigen unter euch, welche sich nun schon seit der zweiten Zeile denken: „Was heult dieser dicke, faule Paladin hier eigentlich so rum?“, haben natürlich allen Grund dazu. Klar, es sind nur maximal zwei Stunden bevor man die ersten bekannten Gebiete erreicht. Natürlich, die Entwickler sollen lieber alle Kraft ins Endgame packen, was interessiert schon ein Startgebiet. Aber es geht halt auch besser. Bei den Todesrittern zum Beispiel, den Worgen oder den Goblins. Ganz nach der alten Tradition: Was einmal super funktioniert, muss nicht unbedingt je wieder so funktionieren.



Um es allerdings nochmals ins Gedächtnis zu rufen: Es ist immer noch NUR eine Beta. Vielleicht müssen die guten Quests und die spannende Inszenierung noch ein wenig länger auf der Fensterbank abkühlen, bevor sie aufgetischt werden. Die Hoffnung stirbt dabei zuletzt.

Wieso mein persönlicher Quest-Tiefpunkt allerdings erst gegen Ende des Startgebietes erreicht wurde und wieso der Mönch in diesem Post schon wieder nur aus der Verstohlenheit zugeschaut hat, erklär‘ ich euch im nächsten Kapitel.
 
wie geil ist das den bitte geschrieben ?!

Bitte mehr davon !!!!
 
Ich finde es super, dass sich jemand die Mühe macht und einen derartigen Beitrag verfasst. Mehr davon und das Forum ist wieder ansehnlich. Auch wenn mir persönlich der Schreibstil überhaupt nicht zusagt, ist es eine witzige Ablenkung.
 
/push

Super, bin zwar nochnicht ganz durch aber wenn ich wieder zuhause bin nehm ich mir den Rest vor.
 
Also, ich muss mir das Lachen verkneifen.

Man kann Diablo 3 Beta mit der MoP schon so gut vergleichen, wie im Restaurant. Wenn man dort Essen geht, und sich was bestellt, schmeckt es super. Aber wenn man denkt, ach ich bestell nur was, um es später abzuholen, dann schmeckt es wie Scheisse. B-Ware anscheinend in der Küche. So kann man die MoP Beta vergleichen.

Habe damals einen Beta-Key gekriegt für Wotlk. Natürlich aus Freude erst eine Woche später installierst und mal reingeschaut. Gleich einen Todesritter erstellt, 700ping. Todesritter duellieren dich permanent, weil sie diese eine Quest erledigen wollten. Dachte ich mir, lasses gut sein.

Als ich die Diablo 3 Beta bekam, ein ganz anderes Gefühl. Ping von 150 im grünen Bereich. Stabile Server.


Irgendwie tendiert World of Warcraft mehr in die Richtung, ach komm.. machen wa noch ne Erweiterung. Irgendwelche Unterlagen durchgeblättert, Pandara.. ja machen wa mal schnell. Nur so hingeklascht. Mit der Maus nur so den Boden entlang gezogen, kurz rüber gerutscht und gar nicht gejuckt. Als die linke Maustaste gedrückt gehalten und den Weg weiter gezogen. Dann kurz die Blumen so hingesetzt, bubb, bubb, bubb. Gut Fertig, Dann da noch ein Baum, gut passt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr amüsant ;-) Vielen dank für deine Eindrücke und weiter so *g*
 
4. Kapitel: Ist zwar klein, kann aber die ganze Nacht



Nach dem Ende von Mass Effect 3, dem letzten Indiana Jones-Film und der Entscheidung Jar-Jar Binks als Schlüsselfigur in die neue Star Wars-Trilogie einzubauen, erreiche ich in meiner Beta-Karriere den großen enttäuschenden Augenblick bei der Sache mit der Horde und der Allianz.

Soviel verschenktes Potential, soviele falsche Entscheidungen in einer unlogischen Reihenfolge, soviel Dynamit und die Hoffnung, dass der gesamte Komplex im unendlich tiefen Ozean versinkt, sieht man sonst nur bei der Diskussion, um die anhaltende Griechenland-Krise.



Doch bevor ich dazu richtig ausholen kann, wird mein Käse-Zug auf seiner bekannten Whine-Strecke Richtung Foren-Bann jäh gestoppt, als ein grünes Männchen aus einem nahegelegenen Busch hüpft und mich auf einmal mit zwickenden Fragen löchert…



„Vier Kapitel und NIX Gutes über die Beta zu berichten?

Verquerter Charakterbildschirm, Questdesign und Inszenierung von Jerry Bruckheimer und die christliche Nächstenliebe im Chat neben Jesus ans Kreuz genagelt?

Und jetzt noch mehr davon in den nächsten Abschnitten…?"



Ehhh…. dann halt in diesem Kapitel erstmal etwas Schönes:

Blumen.

Eine kleine Bergquelle mit himmelblauem, glasklarem Wasser an einem entspannten Tag im Spätsommer.

Der Weltfrieden.



Ok, ok.. Jetzt doch mal etwas wirklich Schönes…

Dieter Bohlen hat bereits für eine weitere Staffel von Deutschland sucht den Superstar unterschrieben.

Schön.

Rosamunde Pilcher hat nochmal 100 Romane in Planung.

Super.

Sasha Grey will ihre Ausbildung zur Method-Actress an den Nagel hängen und wieder bei ihren Wurzeln anfangen.

Meine Wünsche wurden erhört.

Ach ja, und da wär noch das AoE-Looten in der Pandaria-Beta.



Das was…?

Joa, diese kleine Kleinigkeit fällt zunächst überhaupt nicht auf, macht aber eine Menge Spass.

Jeder kennt das: Man ist wieder mal eine Runde als Horden-Hexenmeister unterwegs, um eine niedrigstufige Instanz, ein Rohstofffarmgebiet oder Sturmwind von nervigen Quälgeistern zu befreien. Das Ganze würde auch zügig von statten gehen, wenn man nicht bei jedem Mob anhalten müsste, um ihm das Geld aus der Tasche zu plündern (In SW übrigens vergebene Liebesmühe). Mit dem eingeführten AoE-Looten entfallen nun aber diese Sorgenfalten. Anstatt beim ersten Looten nur den Tascheninhalt vom toten Mob Numero Uno zu erhalten, bekommt der Spieler in der Beta den gesamten Loot aller umgelegten Mobs im Umkreis von 40 Metern. Sogar schon vorsortiert. Sowas gefällt einem alt-eingesessen Spieler wie mir, schont den Rücken und die Gelenke! Das ganze System hat wahrscheinlich nur 5 Jahre Entwicklungszeit und die Auslöschung der Bevölkerung eines nicht näher erwähnten afrikanischen Inselstaates gekostet, aber nun will ich es nicht mehr missen.



Dass diese kleine Änderung so richtig gute Laune verbreitet, merkt man spätestens beim ersten Instanz-Besuch. Während der Druiden-Tank mit Heilerequipment, im fünften Gang und dem Gaspedal auf Anschlag, durch die Gänge hüpft, weil seine Mutti jeden Moment zum Essen ruft, führt das aktuelle Looten dazu, dass bei den ständigen Bodeninspektionen, die Gruppe irgendwann aus dem Sichtfeld hinter der nächsten Kurve verschwindet.

Mit Hilfe des AoE-Lootens verläuft das Ganze nun aber entspannt und so ist man wieder rechtzeitig vor Ort, um seine Denkerstirn auf den alten Holzschreibtisch zu klatschen, während der Drui-Tank mit -46% Gruppenmana beim nächsten Pull die legendäre Leistung vollbringt, zwei Hero-Bosse gleichzeitig zu ziehen. Der Bär gehört eingeschläfert aber das neue Loot-System ist spitze.



Und dann ist da noch die Sache mit der Schildkröte.

Nein, ich meine jetzt nicht das Erlebnis in der achten Klasse im Feriencamp, über das ich nie wieder ein Wort verlieren wollte. Ich rede über meinen persönlichen Story-Höhepunkt im Startgebiet.

Denn obwohl ich die Geschichte der Pandaren ganz im Zeichen der ACTA-Beschlüsse einfach mal weggelassen habe, will ich diesen Fauxpas nun wieder gutmachen:



Es folgt daher „Das Märchen vom Startgebiet":

Es war einmal ein alter, weiser und erfahrener Großmeister, der nach einer 18 Stundenschicht in einer Apple-Ausbeuter-Fabrik durch das, von der kommunistischen Planwirtschaft niedergerungene, China wanderte. So erreichte dieser große Mann irgendwann einen verdreckten Park und beschloss eine Pause einzulegen. Glücklicherweise befand sich in diesem Park, nahe einer Klippe zur Mülldeponie, eine Bank. Der Alte kramte seine Pfeife hervor und stopfte sie mit dem komisch riechenden Kraut aus dem Bio-Laden unten an der Ecke, welches er zu einem überteuerten Gold-Preis pro Gramm erstanden hatte. Fünf Pfeifenzüge später sah die Welt dann schon wieder ganz anders aus, alles war so schön bunt und beinahe klischeehaft comicartig. Verwunderlicherweise war nun auch die Klippe nicht mehr leer. Als der alte Meister einen Blick über die Schulter warf, konnte er in den Augenwinkeln gerade noch erkennen, wie 56.000 Pandaren auf ihn zustürmten, als hätte er etwas Goldglänzendes auf dem Kopf. Da er gezwungener Maßen eine Entscheidung treffen musste, wählt er DICH, ja DICH!!!! aus, denn er erkennt sofort dein Potential. Du bist ein Meister unter den Laien, ein Gott unter den Sterblichen, der David Hasselhoff unter den Menschen. Aber der Meister ist noch skeptisch und du musst deine Stärke nun erst einmal beweisen. Der erste Auftrag lautet daher, ins nächste Tal zu laufen und allen Leuten da unten mal so richtig schön die Kauleiste zu massieren. Gesagt. Getan. Du kehrst nach 10 Minuten mit neuen Schwielen an den Händen und dem Bud-Spencer-Pfadfinder-Orden zum Alten zurück.

Die nächste Prüfung wartet schon, denn die Elemente haben sich zerstritten. Seit dem letzten Trinkgelage, vor einem Jahr in Japan, reden die Hunde nicht mehr miteinander. Zunächst reagierst du auf diesen Auftrag skeptisch, aber vier Züge aus der komisch riechenden Pfeife des Alten überzeugen dich dann doch noch.

Als auch das erledigt ist, blickt dir der Meister mit seinen geweiteten Pupillen und den blutunterlaufenen Augen tief in das Bärchengesicht und gesteht dir eine geheime Wahrheit: Diese Insel ist keine gewöhnliche Insel. Hätte er damals den Makler ausreden lassen, wäre ihm das schon viel früher bewusst geworden.

Diese Insel lebt!

„Neeeeeeein?"

„Doch."

Und diese Insel ist in Wahrheit eine riesige Schildkröte!

„Ist nicht waaaaaaahr?"

„Doch."

Und diese Schildkröte (genannt Shen-Zin Zu, gesprochen Schenn-Schinn-Schuu) ist wohl krank, denn sie wackelt!

„Das gibt es niiiiiiiiicht?"

„Doch."

Wieder 10 Minuten später befindet sich mein Backstein in einem Heißluftballon auf dem Weg zum Kopf der Schildkröte, um in alter Sabine Christiansen-Manier nach der Ursache des Problems zu fragen und wenn mir ein Moment im Startgebiet positiv im Gedächtnis geblieben ist, dann ist es der Moment, als die Schildkröte ihren haushohen Kopf aus dem Wasser hebt. Super gemacht, Blizzard. Da merkt man mal wieder, dass auch kleine Dinge eine riesen Begeisterung auslösen können (nicht wahr, Mädels?). Nur die Dimensionen dieser Szenerie begeistern schon, denn mein popliger Panda sieht neben dem titanenhaften Schädel aus, wie ein Goblin bei seinem Blind-Date am Tisch mit Roseanne.

Leider dauert der überaus schön designte Moment nur wenige Sekunden.

Während das gute, alte Rollenspielgefühl danach langsam am abklingen ist und ich mir insgeheim noch mehr solcher Begegnungen wünsche, lodert schon wieder das Feuer im Käse-Zug. Die Whine-Strecke fährt sich nicht von alleine und wie sich im Gespräch mit der alten Schildkröte herausstellt, ist ihr wohl jemand kräftig in die Seite geschrummst. Das wird doch nicht die Allianz gewesen sein, oder die Horde?

„Nieeeeeemals???"

„Doch."

„Ooooh!"
 
Mehr davon, bitte! *lieb-guck-mit-Zucker-obendrauf*
 
wie geil ist das denn geschrieben? xD
gefällt mir super gut, ich mußte mir bei lesen nen paarmal das lachen verkneifen; vorallem da ich irgendwie Onkel Barlows Stimme im Kopf hatte, ka wieso aber so wies geschrieb ist errinnert es mich irgendwie an Barlows Klassen erklärungen xDD

einfach genial, bitte mehr davon ^^
 
Der erste Post war eine lustige für viele ansprechende Rezension des aktuellen Stands der Beta und wie man sich fühlt, wenn man diese spielt.
Es wurde auch auf Themen näher eingegangen, die Spieler interessieren, die die Beta noch nicht spielen können oder wollen.

Der 2e Post ist meiner Meinung nach allerdings völlig in die Hose gegangen.
Es wird kaum etwas über die Beta geschrieben, stattdessen bemüht sich der TE seinen bisherigen
Lob-Postern gerecht zu werden, indem er immer mehr Themen und Wortwitze (Metapherüberschuss?) bringt.
Ich für meinen Teil fand den ersten Teil, der zwar lustig, aber nicht mit jedem 2en Satz als Schachtelsatz daher kam, der 2e Teil
liest sich grauenhaft, aber ist halt meine Meinung
 
@ Jahneh

Du hast dir das lachen verkniffen? xD

Ich nicht und muß mir hier dir Tränen aus den Augen wischen vor lachen.

Hoffe er schreibt bald weiter....ist sehr unterhaltsam !!
 
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