Btw: "Ironclad" fand ich klasse - so ähnlich muß es damals gewesen sein im Mittelalter!
Nach den enttäuschenden Kritiken hab' ich eigentlich nix von dem Streifen erwartet - und war dann ebenfalls sehr angetan von der grimmigen Mittelalterzeichnung. "Black Death" wäre eventuell auch was für Dich, wenn "Ironclad" Dein Ding war; hat allerdings mehr Tiefgang.
[Green Lantern]
Ähnlich langweilig und nichtssagend wie Thor - tolle Effekte und sonst irgendwie nix! Muß man nicht unbedingt sehen.....
Auch hier ging's mir bei beiden Filmen genau wie Dir: Fast schon langweilige und uninteressante Stories; lediglich die Effekte waren ganz nett.
Umso überraschter war ich, als ich eher aus Langeweile denn aus echtem Interesse "Captain America" eingeschmissen habe, zumal gerade der Name schon abschreckend scheint:
Huch! Tatsächlich ein "Sommerblockbuster", den ich mir schmerzfrei anschauen kann? Daß ich das noch erleben darf! Dabei hatte ich gerade bei einem Superhelden, der ursprünglich als ein reines Propagandainstrument im 2. Weltkrieg seinen Ursprung hat, meine berechtigten Zweifel. Aber die Drehbuchautoren machen vieles richtig: Statt einem "Superpatrioten" bekommt man einen per CGI überzeugend schmächtigen Idealisten präsentiert, der vergebens in die Armee eintreten möchte, um das "Böse" in Gestalt Hitlers zu bekämpfen. Es ist denn auch neben dem Mut das Unrechtsempfinden des Kerlchens, das einen Wissenschaftler auf ihn aufmerksam werden lässt und ihn letztendlich in einen "Supersoldaten" verwandelt. Als solcher muß er sich erst beweisen, um anschließend mit einer aus allen möglichen Nationen zusammengewürfelten kleinen Truppe einem Bösewicht auf's Maul zu hauen, der selbst Hitler an Wahnsinn überbietet.
So dämlich sich die Story auf dem Papier anhört (aber das tun ja eigentlich alle Superheldenstories), so gut funktioniert sie im Film auch dank einer hervorragenden Besetzung: Chris Evans wirkt nach der Verwandlung in den "Cap" abseits der reichlichen Kampfszenen immer noch eher wie der unsichere, schmächtige Kerl denn als "Superheld"; Hugo Weaving überzeugt erneut als Bösewicht; während Tommy Lee Jones als typischer Granitkopf für grimmigen Humor sorgt.
Joe Johnston, sonst eher für uninteressante CGI-Mätzchen wie "Jumanji" bekannt, macht einen guten Job: Die Atmosphäre und Optik liegen irgendwo zwischen "Hellboy" und "Sky Captain and the world of tomorow" mit einem leichten Hauch "Indiana Jones"; an den richtigen Stellen durch Ironie und Humor gebrochen (es gibt sogar eine sehr gut eingefügte Hommage an die Speederbike-Szene aus "Star Wars" sowie einen "Indy"-Seitenhieb). Statt Stakkato-Schnitt und Wackelkamera präsentiert sich die Action trotz aller Bombastik angenehm "altmodisch": Nie verliert man den Überblick; nie muß man raten, was da gerade passiert.
Überhaupt macht die Optik einiges her; manche Highlights wie einen überdimensionalen Panzer hätte ich gerne ausführlicher gesehen. Bei dem eh schon ein wenig unwirklichen Look des Filmes in Verbindung mit den phantasievoll gestalteten Waffen ist es überdies völlig wurscht, ob mal ein CGI-Effekt weniger gut gelungen ist.
Manche IMDB-Kritiken kann ich nicht nachvollziehen: "Captain America" ist mitnichten ein "überpatriotisches Propagandainstrument, das die Überlegenheit der USA demonstriert"; sondern ist in dieser Hinsicht sogar eher zurückhaltend inszeniert. Auch kann ich nicht nachvollziehen, warum es ein Mangel ist, daß der "Cap" niemals wirklich in Lebensgefahr erscheint: Für mich gibt es nichts langweiligeres als solche Szenen, in denen der Protagonist um sein Leben kämpft - erwartet tatsächlich jemand, daß der das Filmende nicht überleben wird, so daß man sich vor Spannung auf die Fingernägel beißt? Glaubt wirklich jemand, daß eine Verfolgungsjagd in "James Bond" mit dem Abgang des Spiones endet?
Ebenfalls bequengelt wurde die Technik des Bösewichtes. Manche Leute kommen zu der bemerkenswerten Erkenntnis, daß es diese Art von Waffen im 2. Weltkrieg ja gar nicht gab! Gee-whiz! Das wirkt fast wie eine Kritik der Phantasie an sich. Tipp: Solche Leute sollten sich keine Superheldenfilme, die per se in einer Fantasy-Welt spielen, anschauen.
Fazit: Wer einen äußerst unterhaltsamen, unpeinlichen Fantasy-Action-Film sehen möchte, sollte sich den "Cap" geben. Für Fans von "Iron Man" und "Hellboy".