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Stalker (irgendwann in der Udssr; evtl. auch auf einem anderem Planeten)

 

Jo, dieser "Stalker" ist auch für das Spiel verantwortlich, wenn auch dort lausig umgesetzt.

 

Diesen Film zu beschreiben ist absolut unmöglich. Das entzieht sich jeglichen Kriterien; die Handlung kann man allenfalls umreißen:

Der Stalker ist ein Missionar, der Ungläubigen den Weg in die Zone zeigt. Die Zone ist ein Unding; schwer abgeschirmt durch Militär, die nicht mal im Ansatz wissen, was sie da bewachen.
Im Inneren der Zone existiert angeblich ein Raum, der ALLES erfüllt.

 

Der Stalker mitsamt dem Schriftsteller und dem Wissenschaftler entern die Zone. Nichts ist hier so, wie man es gewohnt ist: Der direkte Weg ist voller Fallen; die Natur ist tückisch.
Verfall ist allgegenwärtig; durchschlungen von einer mörderischen Vegetation, die ihr Hoheitgebiet von den Menschen zurückfordert. Der Höhepunkt ist der "Fleischwolf". Er ist die direkte Verbindung zu den Sehnsüchten der Protagonisten - nichts und niemand hat mir filmisch jemals solche Angst bereitet wie diese statische Aufnahme einer Industrieanlage.
Der "Fleischwolf" führt in eine Wüstenlandschaft von Raum. Es ist die totale Leere, die zum "Wunschraum" führt. Alle Träume zerplatzen; niemand betritt den "Wunschraum". Weinender Raum; zerstörte Träume.

 

Wieder schwarz/weiß-Welt. Der Stalker weint, weil keiner mehr glaubt. Seine behinderte Tochter führt derweil ein Glas rein aus Geisteskraft auf dem Tisch spazieren.

 

Hört sich ziemlich "daneben" an? Ist in den Bildern und von der Atmosphäre allerdings einer der besten Filme, den ich je erlebt (und das kann man wörtlich nehmen) habe!

Der Aufenthalt in der "Zone" ist völlig unheimlich; der "Fleischwolf" neben dem Wüstenraum ist dermaßen großartig, daß mich das bis heute in meine Träume verfolgt.

 

Dabei bekommen wir nur die "zweite Wahl". Tarkowskis Original wurde angeblich beim Entwickeln zerstört; der Regisseur mußte daraufhin mit weit weniger Finanzmitteln denselben Film nochmals drehen. Tarkowski - heute ein Visionär neben Kubrick natürlich auch wegen der Original-"Solaris"-Fassung, mit der ich gar nix anfangen kann - galt als "Systemfeind", dem eben solche Steine in den Weg gelegt wurden, damit Abweichler wie er "systemgerechte" Filme produzierten. Wie mag das Original ausgesehen haben, wenn selbst die zweite Inkarnation dermaßen subversiv ausfiel?

 

Die "Zone" ist eine verseuchte Fabrikanlage, die lange aufgegeben wurde und in der die Natur ihre Wurzeln schlug. Alleine diese Bilder sind unglaublich; befremdlich - einfach nicht von dieser Welt.

 

"Stalker" hat seine Schwächen: In Teilen wird die Handlung durch den Dialog weitergetrieben, als befände man sich in einem Theaterstück. Daneben stehen minutenlange Detailaufnahmen der "Zone". Reine Poesie und geschwätzige Autorenschaft gehen hier Hand in Hand.

Insgesamt ist das aber einer der verstörendsten und besten Filme, die ich jemals gesehen habe - auch auf intellektueller Ebene! Den "Wunschraum" und seine Reaktion auf die Verweigerung der "Helden" muß man gesehen haben - etwas traurigeres gibt es in Bildern kaum - und Tarkowski stellt sich hier dermaßen quer gegen das System der UDSSR, daß es kein Wunder ist, daß der Film zwar im Westen aufgeführt, aber in seiner Heimat verboten wurde! Die sozialistische Zukunft ist verdammt düster - und Tarkowski verweigert den "Wunsch(t)raum"; er führt sogar "Glauben" und "Hoffnung" als Lösung des gegenwärtigen Alptraums an: Alles liegt in den Kindern; wir sind Geschichte!

 

Alles davor ist Alptraum! Und "Stalker" ist genau das in jeder Minute!

 

Ich persönlich hatte keinen Bock, mir einen 150-Minuten-Film anzusehen, in dem genau nix passiert; in dem alle Ereignisse der Deutung des Zuschauers überlassen werden. Dann wurde die UK-DVD billig - und ich wagte einen Blick...

... heraus kam eines der eindringlichsten Filmerlebnisse meiner "Filmkarriere". Ihr wißt vielleicht, wie ich Hitchcock-Werke Szene für Szene abfeiere - hier ergab sich ein absolut neues Betätigungsfeld. "Stalker" taugt sowohl als reine "Erzählung" als auch viel tiefergreifende Parabel. Wie auch immer das Original ausgesehen hat, hier hat Tarkowski aus der Budget-Not so eine absolute Tugend gemacht, das geht gar nicht!

 

Einen verstörend-schöneren Film als "Stalker" gibt es nicht! Punkt!

 

Wenn ihr auch keine Science-Fiction-Filme schaut - "Stalker" ist das Ding, das man gesehen haben muß. Hier stimmt alles von vorne bis hinten - und irgendwie überhaupt nicht.

 

"Stalker" als Spiel ist selbstverständlich von der Stimmung des Filmes inspiriert - scheitert allerdings an so ziemlich allem, was den Film ausmacht. Den Weg durch die "Zone" muß man miterlebt und den "Fleischwolf" überlebt haben. Das Spiel bietet davon nur rudimentäre Schrecken.
 
Turbo - Kleine Schnecke großer Traum

Einer der Lieblingsfilme von meinem Sohn <3

 

Wirklich toll gemacht und sehens- und empfehlenswert
 
300: Rise of an Empire (2014)

 

Ich glaub ich hab hier damals schon eine Reflektion auf den Kinofilm gegeben, aber das macht ja nix. ;)

 

Fortsetzungen haben es naturgemäß schwer. Egal ob gut oder schlecht, irgendein "Fan" findet immer was zu nörgeln. So mit Sicherheit auch beim zweiten Teil der 300-Reihe um den Angriff eines riesigen Perser-Heeres auf das antike Griechenland. Ich hingegen war und bin äußerst angetan. Wo im ersten Teil die (letztendlich erfolglose) Schlacht der Spartaner an den Thermopylen Hauptthema war, geht es hier um einen Krieg zur See, die Schlacht von Artemision und die Schlacht von Salamis. Allerdings treffen die Kontrahenten mangels Schießpulver und Kanonen dennoch überwiegend im Nahkampf aufeinander und wann immer das passiert färbt sich der Bildschirm blutrot.

 

Der Gewaltgrad im zweiten Teil ist wirklich enorm hoch und übertrifft den schon nicht zimperlichen Vorgänger spielend. Daher auch die höhere 18er Freigabe. Zudem ist es trotz offensichtlichem CGI-Blut angesichts mancher Szene erstaunlich, dass es der Film ungeschnitten nach Deutschland schaffte und nicht am strengen Jugenschutz scheiterte. In Superzeitlupe sowie Großaufnahme wird geschlachtet, amputiert und geköpft was die Kurzschwerter hergeben. Das Blut sprudelt in verschwenderischen Fontänen jenseits aller realistischer Form. Erwachsene Gore-Fans kommen also voll auf ihre Kosten und das erfreulicherweise ohne Umwege über Ausland-Importe.

 

Wichtig dabei: Der Film ist KEIN akurates Historienspektakel, sondern wie schon Teil eins eine Comicverfilmung vor antiker Kulisse. Realismus sollte hier niemand erwarten, das dürfte dem Filmgenuss nur schaden. Die Grundstimmung ist ein wenig anders als im Vorgänger, wo Soldatentum und die Ehre des Fallens auf dem Schlachtfeld bis zur Schmerzgrenze zelebriert wurde. Im Nachfolger geht es um Heldenmut einer unerfahrenen Streitmacht gegenüber einem übermächtigen Feind, was ähnlich klingt aber doch für merkbare Unterschiede sorgt. Dabei wird immer wieder Bezug auf die zeitgleich stattfindende Schlacht aus dem ersten Teil genommen und man sieht Leonidas anfangs kurz am Leben.

 

Fazit: Der Film ist ein einziger Rausch. Opulente Bilder, ein treibender Score und überbordende Zeitlupen-Gewalt sorgen für ein Spektakel was seinesgleichen sucht. Wie Artemisia im Film selbst treffend anführt, wohnt man hier einer "Ekstase aus Fleisch und Stahl" bei, die Eindruck zu schinden weiß. Wer mit Logik oder gar Realismus ankommt ist selbst schuld und wird keinen Spaß haben. Der Rest lässt sich einfach berauschen von diesem meiner Ansicht nach absolut würdigen Nachfolger.
 
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300: Rise of an Empire (2014)

 

Ich glaub ich hab hier damals schon eine Reflektion auf den Kinofilm gegeben, aber das macht ja nix. ;)

 

 

 

Ich glaube auch. Und die war auch nicht weniger umfangreich, sofern ich mich richtig erinnere. :D
 
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Ja man könnte fast meinen er macht das Hauptberuflich :-)
 
Schön wärs. :argh: Nein, ich schau einfach seit jeher gern Filme (mit 2 kleinen Kindern sind die Partyzeiten eh vorbei, da ist man dann abends halt zu Hause) und schreib meine Eindrücke dann auch gern mal auf. Und hier ist halt die Plattform meiner Wahl.^^
 
Da wir schon mal dabei sind:

 

The Return of the First Avenger

 

Ich bin ja eigentlich kein allzu großer Fan von Captain America. Den ersten Teil hab ich mir bisher auch nicht angesehen. In den zweiten konnte ich letztens jedoch reinschnuppern und fand ihn wider Erwarten gar nicht so übel, also hab ich ihn mal komplett angeschaut. Und tatsächlich, wie von Marvel mittlerweile zu erwarten ist es ein ordentlicher Actionfilm geworden, allerdings mit nur gelegentlichem "Superhelden-Gedöns". Positiv: kein Nazi-Geschwurbel, keine bösen Deutschen (außer man zählt Hydra pedantisch dazu), sondern eine Verschwörung globalen Ausmaßes... das ist wohltuend. Man muss auch tatsächlich aufpassen was grad passiert; ich will die Story jetzt nicht direkt komplex nennen aber sie geht doch ein wenig über das übliche Gut gegen Böse hinaus und das hat was.

 

Allerdings ist der Film dadurch auch recht düster und ihm fehlt die Leichtigkeit der anderen Marvel-Filme. Macht aber nix, die Inszenierung ist gewohnt spektakulär und die ordentliche Story entschädigt dafür. Hab mich gut unterhalten gefühlt und trotz über 2 Stunden Laufzeit gab es auch kaum Längen oder gar Langeweile, irgendwas passiert immer was einen bei der Stange hält. Wer also mit dem Marvel Cinematic Universe was anfangen kann darf sich den Film ruhig anschauen.
 
Ich hab mir grad Hross í oss (of horses and men) angetan.

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Ich hab ihn in Originalsprache und Englischen Untertiteln angetan. Aber es wird demnächst eine Eingedeutschte Version rauskommen. Nennt sich dann "von pferden und Menschen"

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Wer nicht warten kann, kriegt das Englische Exemplar bei Amazon.

http://www.amazon.de/Horses-Men-Blu-ray-UK/dp/B00L99T7VE/ref=sr_1_1_twi_2?ie=UTF8&qid=1424501344&sr=8-1&keywords=von+pferden+und+menschen

 

Ist aber ebenfalls Isländisch mit Englischen Subs.

 

Auf jedenfall ein grandioser Film. Kann man sich gut mit der Freundin die gleich in "ohh Ponys süüüs" ausbricht, ansehen  :P

Aber euch sei gesagt, schwarzer Humor. Hammermässige Landschaftsaufnahmen und ein interessanter Plot.

 

mfG René
 
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Gone Girl

Ich hatte keine Kenntnis vom Film und war deshalb auch begeistert, trotz Ben Affleck :-)

Der Film erzählt die Geschichte nicht am Stück sondern greift vor springt in die Vergangenheit dann wieder vor und zurück, was einem zum aufpassen zwingt. spannend 9/10

 

Exodus

bin kein fan von bibel Erzählungen mit auf polierter hollywood action. 3/10
 
Sabotage

 

Jaja, der gute alte Äktschn-Arnie. Ich finde ja dass ihm die Politik nicht so sehr gut getan hat, er ist doch deutlich und merkbar gealtert in diesen Jahren. Darum ist seine Rückkehr ins Filmgeschäft wahrscheinlich auch nicht derart fulminant ausgefallen wie man es vielleicht hätte erwarten können. Auch solide Kost wie die Expendables oder Last Stand ändern daran vorerst nix. Und gleich vorweg: Sabotage reiht sich da mühelos mit ein. Es geht um die Mitglieder einer Eliteeinheit des DEA, die bei einem Zugriff Geld von der mexikanischen Drogenmafia klauen wollen und nach und nach einer nach dem anderen ums Leben kommen. Welche Rolle Arnie als alternder Anführer dabei spielt klärt sich wie so oft erst zum Schluss.

 

Man tut bei diesem Film gut daran, keine Trailer vorab zu sehen. Denn diese suggerieren einen reinrassigen Actionfilm, was Sabotage allerdings nicht ist. Klar, es gibt einige Ballereien und auch eine Verfolgungsszene und die Gewalt wird extrem blutig dargestellt, zwischendurch aber gibt es sehr viele ruhige Stellen und Momente die eher ins Thrillerfach gehören. Und das ist auch eines der Probleme die dieser Film hat... was will er denn sein? Man wird das Gefühl nicht los dass sich der Regisseur nicht so recht entscheiden mochte und so ist von allem ein bisschen drin. Arnie hat darüber hinaus noch gleich mal seine unsympathischste Rolle überhaupt und wirkt auch etwas fehl am Platz, ein anderer Schauspieler wäre hier vielleicht besser aufgehoben.

 

Apropos unsympathisch: das trifft auch auf den Rest des Ensembles zu. So einen Haufen von assozialen, dauerfluchenden und auf jegliches Recht und Gesetz scheißenden Soziopathen hab ich schon länger nicht im Mainstreamfilm gesehen. Gossensprache ohne Ende, gegenseitige Anfeindungen en masse und die einzige Frau im Team ist eine ausgelaugte, dauerkoksende Schlampe die mit jedem ins Bett hüpft der nicht schnell genug die Flucht ergreift. DAS sollen die besten Leute der Anti-Drogen-Einheit sein? Dann hat diese ein großes Problem. Man könnte ja noch wohlwollend sagen dass der Regisseur den moralischen Verfall zeigen wollte der bei so einer harten und gefährlichen Arbeit nun mal kommen kann, aber wenn das so ist hat er deutlich übertrieben. So ist es dem Zuschauer (mir zumindest) dann auch von Herzen egal wer im 10-kleine-Negerlein-Prinzip als nächstes ins Gras beißt... verdient haben sie es irgendwie alle.

 

Die Atmosphäre des Films ist da noch das beste. Rauh, dreckig und düster wie von Arnie zuvor noch nie gesehen. Die latente (Selbst-)Ironie die ihn sonst meist umgibt glänzt hier durch Abwesenheit, der Film ist und nimmt sich bierernst. Am deutlichsten wird das in den Stellen wenn der Snuff-Film mit seiner Frau gezeigt wird, was an 8 mm erinnert. Die Gewalt ist ungemein brutal, es gibt nicht - wie im heutigen Actionkino üblich - hektische und verwackelte Schnitte, sondern die Kamera hält immer schön drauf. Blut spritzt, Gedärme quellen... die FSK hatte echt einen guten Tag hier ungeschnitten die KJ-Freigabe zu erteilen. Man kann mit Fug und Recht sagen dass das Arnies brutalster Film ist, noch deutlich vor seinen 80er Schlachtereien.

 

Fazit: Zum einmal anschauen okay. Für mehr aber nicht. Arnie in absoluter Fehlbesetzung, durch die Bank unsympathische Gestalten, eine verworrene Geschichte und härteste Gewalt, so wird das auch weiterhin nix mit seinem großen Comeback.
 
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Divergent - Die Bestimmung

 

Harry Potter, Tribute von Panem, Twilight, Seelen und so weiter... wir werden ja seit Jahren mit Verfilmungen von Jugendbüchern bombardiert weil das scheinbar ein recht einträgliches Geschäft ist. Einer der neuesten Vertreter ist nun eben Divergent - und wahrscheinlich auch einer der schwächsten. Wer mein Geseier hier im Thread kennt weiß, dass ich nicht der anspruchsvollste Zuschauer aller Zeiten bin und vielen Filmen wohlwollend gegenüber stehe die andere furchtbar finden. Allerdings konnte das Divergent nicht davor bewahren, bei mir komplett durchzufallen. Und ich hab schon eine Menge mitgemacht, war sogar meiner Frau zuliebe beim letzten Twilight-Machwerk mit im Kino. Aber gegen Divergent ist selbst diese merkwürdige Filmreihe mit ihren Glitzervampiren ein filmischer Genuss.

 

Es geht um eine dystopische Zukunft, irgendwo im Dunstkreis von Panem. Das soziale System in den Städten ist in Kasten eingeteilt und die Bewohner werden gemäß ihrer Bestimmung als Jugendliche darin eingeteilt - allerdings ohne sich sprechende Hüte auf die Köpfe zu setzen. Die Hauptdarstellerin Tris vereint Merkmale aller 5 Kasten in sich und ist deshalb in Gefahr... warum, hat sich mir bis zum Ende nicht genau erschlossen. Dann gibt es noch eine an den Haaren herbeigezogene Rebellion die (natürlich) in letzter Sekunde abgewendet werden kann. Blabla Film aus, Gott sei Dank.

 

Also mal ehrlich, wer hat diesen Mist zusammengestümpert? Ein bisschen Panem hier, eine Prise Harry Potter dort, gemixt mit ein bisschen vom Rest des Jugendbuch-Stadels. Nur eben irgendwie in schlecht. Die Darsteller sind allesamt nichtssagend und austauschbar, viele richtiggehend unsympathisch. Tris besticht lediglich durch eine wundervolle Wallemähne (kein Witz, wenn sie die Haare offen trägt wähnt man sich in einer Schwarzkopf-Werbung), ist aber ansonsten komplett austauschbar wie der Rest der Bande. Das "Training" besteht darin dass sich die Anwärter gegenseitig verdreschen und die schwächliche Tris mit ihrer merkwürdigen Kampfhaltung bekommt, absehbar, sowohl von feisten Mädels wie auch durchtrainierten Jungs ordentlich aufs Fressbrett. Was das soll? Was das bringt? Keine Ahnung, beim besten Willen. Es ist alles irgendwie hingerotzt, nichts ergibt Sinn und dabei nimmt sich der Film auch noch verdammt ernst. Auch bei Harry Potter gibt es tausend Logiklöcher, grad in den Büchern, aber die werden wenigstens mit leisem Humor und ironischen Untertönen überspielt.

 

Also: Wer das Machwerk nicht kennt hat nix verpasst. Scheint ja leidlich erfolgreich gewesen zu sein, der 2. Teil läuft wohl grad im Kino an. Ich war, obschon ich die komplette Twilight-Filmreihe durchlitten habe, schwer enttäuscht.
 
Rush

 

Formel 1 Film über die Rivalität zwischen James Hunt und Nikki Lauda. Da ich mich schon lange für die Formel 1 interessiere, kenne ich auch die Geschichte um Lauda und Hunt sehr gut. Fand den Film wirklich klasse. Gute Action, toller Sound und ne gute Leistung von Daniel Brühl und Chris Hemsworth. Was mir aber den Film versaut hat war die deutsche Synchro. Nikki Lauda hat einen SO SCHLIMMEN österreichischen Akzent, das war schon peinlich. Hat ein wenig den Film versaut, aber naja. Ansonsten top. War wirklich überrascht. 8/10
 
Interstellar.

 

Junge, wie ich mich auf diesen Film gefreut habe. Ich weiß nicht, was es ist, aber Nolan ist der Hammer. Im Kino kamen mir schon das eine oder andere Mal ein oder zwei Tränchen, jetzt wieder. So ein großartiger Film, auch wenn ich das Ende bzw die "Auflösung" gleichzeitig genial und doof finde. Aber sich so eine Story auszudenken mit einem Twist, den man zwar nachvollziehen und eventuell auch kommen sieht, man aber nichtsdestotrotz mit offenen Mund da sitzt... Bravo. 10/10 m8
 
22 Bullets (2010)

 

Gute französische Thriller gibt es ja einige. Der eiskalte Engel, Nikita, Leon der Profi etc.. 22 Bullets kann sich zwar nicht mit diesen Meisterwerken messen, ist aber für einen unterhaltsamen Abend auf der Couch empfehlenswert. Jean Reno spielt einen ehemaligen Mafioso, der dem verbrecherischen Treiben abgeschworen hat und aufgrunddessen von maskierten Männer bei einem Anschlag mit 22 Treffern durchsiebt wird. Er überlebt aber und setzt alles daran, die Hintermänner aufzuspüren und zu liquidieren.

 

Mehr gibts als Story nicht zu sagen, da auch nicht viel mehr gezeigt wird. Der Film hält sich nicht mit viel Vorgeplänkel auf und kommt ziemlich direkt zur Sache. Das erspart zwar hier und da Längen, allerdings darf man dadurch auch keine tiefgreifende Charakterentwicklung erwarten. Macht aber nix, die Inszenierung ist hochwertig und muss sich vor amerikanischer Konkurrenz nicht verstecken. Die gezeigte Gewalt ist, wie im französischen Actionkino mittlerweile gang und gäbe, hart und schonungslos, darum hat der Streifen bei uns zu Recht keine Jugendfreigabe.

 

Insgesamt keines von Renos Meisterwerken, aber ein kleiner dreckiger Thriller der kaum Kompromisse eingeht und geradlinig der blutigen Handlung folgt. Für einen Videoabend allemal genug.
 
Interstellar oder der bisher schlechteste Nolan Film ...

... was irgendwie auch gleich mein Fazit vorweg nimmt. Das soll nun nicht heißen, dass Interstellar kein guter Film ist, aber alle anderen Nolan Filme halte ich schlichtweg für besser. The Master of Mindfuck hat was den Mindfuck betrifft, hier schlicht versagt. In dem Moment wo er den Staub im Zimmer seiner Tochter entschlüsselt, weiß man, woher der kommt und man schaut bis zum Ende für die Bestätigung. Der Film hat aber seine Schauwerte und gerade die eingebauten IMAX Szenen, wie schon bei TDK, tragen zum guten visuellen Stil einiges bei.
Hans Zimmer scheint mittlerweile für alle großen Hollywoodproduktionen den Score zu schreiben, so kommt es einem aktuell jedenfalls vor, hat auch hier ganze Arbeit geleistet, denn die einsetzende oder auch ausbleibende Musik unterstützt fast symbiotisch das Geschehen auf der Leinwand. Analog dazu kann man hier den Raketenstart exemplarisch nennen. Der Score setzt mit lautem Getöse ein, Stimmen sind aufgrund der lauten Geräusche kaum zu verstehen und dazu gibt es tiefreichende Basssalven und Effekte die durch den Raum schwirren. Hervorragendes Soundsetting, welches sicherlich nicht jedem gefällt, da es definitiv nicht kompatibel zu hellhörigen Mietshäusern ist.

Bevor es aber zum Start kommt, zieht der Film sich ein wenig und im All selbst hat er dann auch seine Längen. Der Film wird trotz Vorhersehbarkeit nie langweilig, aber einige Szenen driften schlicht in die Bedeutungslosigkeit ab. Sicherlich ist Interstellar kein SciFi Actionkracher, aber 20-30 Minuten weniger hätten dem Film auch nicht schlecht getan oder zumindest davon die Hälfte hinten dranpacken. Denn das Ende kommt nach der eigentlichen "Auflösung" schnell und fällt zudem sehr kurz und schon ein wenig unbefriedigend für den Zuschauer aus und nein, dass reicht weder für einen zweiten Teil, noch bedarf es einen zweiten Teil.

Alles in allem hat Nolan hier einen handwerklich sehr gut gemachten Film abgeliefert, der die Quadratur des Kreises versucht, aber das Genre weder neu erfindet, noch frischen Wind in dieses herein bringt. Der Film spiegelt eher den Zeitgeist wieder und versucht den Spagat anspruchsvolle Unterhaltung in einen Hollywood Blockbuster unterzubringen. Das zumindest ist Nolan meines Erachtens gut gelungen und dafür gibt es 8/10 Gravitation. Rein vom Unterhaltungswert würde ich aufgrund Längen sogar nur 7/10 Staubwolken geben, hinzu kommt das dafür zu kurze Ende.
 
22 Jump Street

 

Nach dem recht anspruchsvollen Interstellar folgt hier nun das komplette Gegenteil... Nonsens ohne Ende. Aber, um das vorweg zu nehmen, sehr witziger Nonsens. Wer den Vorgänger kennt weiß dass die Neuinterpretation der 80er Kultserie absolut nix mit dieser gemein hat. Ist die Stimmung der Serie eher melancholisch-düster so regiert in den Kinofilmen der pure Wahnsinn. Jonah Hill und Channing Tatum ergänzen sich wie schon im ersten Teil erstaunlich gut und sind zurecht die legitimen Nachfahren von Laurel & Hardy alias Dick und Doof. Von Hill wusste ich das ja, aber auch Tatum offenbart ein komödiantisches Talent was ich ihm gar nicht zugetraut hätte.

 

Die Story ist komplett zu vernachlässigen, darum geh ich gar nicht weiter drauf ein. Viel wichtiger ist die Performance der Schauspieler und die ist zum Brüllen komisch. Der Film ist im Grunde - wie soviele andere Fortsetzungen - der erste Teil in anderer Umgebung, ist sich allerdings - im Gegensatz zu sovielen anderen Fortsetzungen - dieser Tatsache bewusst. Darum gibt es ständig Verweise und (Wort-)Witze darauf und der Abspann dürfte der kreativste sein den ich in einem Film bisher gesehen hab. Also nicht gleich abschalten sondern unbedingt laufen lassen!

 

Insgesamt ein toller Film für einen launigen DVD- oder TV-Abend... einen rustikalen Sinn für anarchischen Slapstick und Witze unter der Gürtellinie sollte man allerdings haben. Und die deutsche Synchro schießt mit der permanent vulgären Fäkalsprache den Vogel ab. Keine Ahnung ob das im englischen Original auch so ist, aber angesichts der derben Sprache und der ständigen Flüche würde selbst Clint Eastwood in Heartbreak Ridge rot anlaufen - und dieser Film stand u.a. deswegen sogar bei uns auf dem Index. Hingegen ist 22 JS schon ab 12, was mich wie schon bei Hangover doch ein wenig wundert. Wie sich die Zeiten doch ändern...
 
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The Purge: Anarchy (2014)

 

Wie beschreibt man die Purge-Filme? Horror? Terror? Action? Survival? Gesellschafts-Satire? Gesellschafts-Kritik? Ich würd sagen von allem etwas. Teil 1 hat im Prinzip ein neues Genre begründet und der Nachfolger hier geht diesen Weg konsequent weiter. Die Filme beschreiben ein Amerika in naher Zukunft, welches von Gewalt und Kriminalität beherrscht wurde. Erst mit einer neuen Regierung (die "Gründungsväter) konnte dem Treiben Einhalt geboten werden, und zwar mit einem fragwürdigen Konzept: Einmal im Jahr ist 12 Stunden lang jegliches Verbrechen erlaubt, auch Mord und Vergewaltigung. Festgelegt sind lediglich die dafür erlaubten Waffen und Gerätschaften (keine Sprengwaffen und dergleichen). Damit soll jeder die Gelegenheit bekommen seine inneren Agressionen frei herauslassen zu können. Den Rest des Jahres herrschen die üblichen strengen Gesetze. Diese Maßnahme zeigt Wirkung, die Verbrechensrate liegt sehr viel niedriger als etwa in unserer Realität. Jedoch bezahlen viele dabei einen hohen Preis, denn gerade arme Menschen haben keine Möglichkeit sich vor dem blutgierigen Mob zu schützen.

 

Diese (gar nicht mal?) absurde Grundhandlung regt zum Nachdenken an, das war schon im ersten Teil so. Angesichts von ISIS, Boko Haram & Co. wissen wir ja dass es auch heute unglaubliche Grausamkeiten gibt und was sich Menschen gegenseitig alles antun können. Jedoch ist das meist "weit weg". Die Purge-Filme holen das Grauen vor die Tür, in die westliche Welt. Und es ist deshalb so beklemmend weil eben kein realitätsferner Maskenmörder an einem einsamen See seinem kranken Treiben nachgeht indem er Jugendliche beim Koitus abmurkst, sondern eben weil jeder zum Todfeind wird, absolut jeder. Nicht nur Banden gehen auf Menschenjagd, sondern auch die Nachbarn von nebenan, die man gestern im Treppenhaus noch freundlich grüßte.

 

Der erste Teil war zur Hälfte Home-Invasion-Terror und ein reines Kammerspiel. Teil 2 nun versetzt das Ganze mitten in die Stadt, was mindestens ebenso gut funktioniert, da die Bedrohung nun von überall kommt. Ein paar Menschen finden sich zufällig zusammen und versuchen, diese Nacht zu überleben. Dabei erkennt man immer wieder giftige Parallelen zur US-Gewaltgesellschaft, wo Waffen und tödliche Gewalt zum Alltag gehören. Höhepunkt des Ganzen ist eine Versteigerung samt Treibjagd, die einem Hostel in Sachen Intensität kaum nachsteht. Auch den Abspann sollte man nicht gleich abschalten...

 

Insgesamt finde ich die Purge-Filme hervorragend, sie halten uns allen auf extrem beklemmende Art einen Spiegel vor und regen zum Nachdenken an. Die Atmosphäre ist zum Schneiden dick und im 2. Teil sind die Hauptdarsteller auch nicht so unsympathisch wie die Familie in Teil 1. Von mir uneingeschränkte Filmempfehlung.
 
 
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The Heat (2013) / Taffe Mädels.

Naja nicht wirklich auf DVD der lief gestern im Fernsehen.

überhaupt nicht mein Film. Ständig diese absolut unlustigen diskussionen über dies und das, die total in die länge gezogen wurden. das besäufnis in der bar wollte gar nicht mehr enden und einen kater hatten die danach auch nicht. 3/10
 
Edge of Tomorrow (2014)

 

Kennt noch jemand "Und täglich grüßt das Murmeltier"? Als Bill Murray in einer Zeitschleife gefangen war und denselben Tag immer wieder erlebte, bis er sich vom Arschloch zum Humanisten wandelte und die große Liebe fand? Ein zeitloser Klassiker, der immer wieder schön ist. Warum ich das erzähle? Ganz einfach, EoT bedient sich desselben Elements. Tom Cruise erlebt einen bestimmt Tag wieder und wieder (und immer wieder), ist sich als einziger Mensch allerdings dessen bewusst und beginnt nach anfänglichem Hadern schließlich, diesen Umstand für sich zu nutzen. Allerdings geht es hier nicht um eine schnöde Lovestory, sondern gleich mal um das Schicksal der Erde. Denn eine fiese Alienrasse hat mal wieder die Menschheit überrannt und droht den endgültigen Sieg davonzutragen. Nur der Scientologe hat es wie üblich in der Hand, das Schlimmste zu verhindern.

 

Tom Cruise mag wohl neuerdings dystopische SciFi-Action? Vor Edge of Tomorrow drehte er ja den (für mich) genialen "Oblivion", der mittlerweile zu meinen Lieblings-SciFi-Streifen gehört. Nun also dieser "Zeitreise"-Film, der allerdings bei weitem nicht an Oblivion rankommt. Cruise ist charismatisch wie immer - man kann ja von ihm halten was man will, aber er weiß wie man einen Film trägt - und die Action erwartungsgemäß fulminant. Allerdings wird es für meinen Geschmack mit den vielen Wiederholungen des Tages zu weit getrieben, hier hat das Murmeltier ein besseres Fingerspitzengefühl bewiesen. Es ist schlicht und einfach... ja, zu einfach: Klappt was nicht lässt sich Cruise einfach abknallen und wacht gleich wieder auf, mit eben dem Wissen was ihm hilft nicht erneut zu scheitern. So geht es Stück für Stück voran, irgendwie fehlt da eindeutig die Spannung.

 

Noch dazu sind die Aliens absolut seelenlose 0815-CGI-Viecher ohne Wiedererkennungswert. In einer runtergekommenen Kneipe auf Tatooine finden sich mehr erinnerungswürdige Gestalten als hier. Und irgendwie weiß man auch schon recht bald was am Ende passiert. So schaut man einfach zu und konsumiert, mehr aber auch nicht. Für einen unterhaltsamen Filmabend taugt der Film allemal, aber lange erinnern werd ich mich wohl daran nicht.
 
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