Worunter groteskerweise meine Freundesliste in Cata am meisten gelitten hatte, war die Anhebung des Schwierigkeitsgrades der Raids. [...]
Zum Start von Cataclysm änderte sich das schlagartig. Ich war bis dahin auf einem Server, der nicht gerade für Spieler mit übermäßigem Können bekannt ist. Folglich zog sich jede Gilde in sich selbst zurück, Randomgruppen waren faktisch nicht mehr vorhanden, weder für 5er noch für Raids. Selbst Einstiegsbosse wie Halfus (mit gewissen Drachenkombos) oder Omnotron waren zu Anfang mit 346er Equip und ungenerft eine Herausforderung (natürlich auch im positiven Sinne). Zusätzlich bekam man ja auch nur mit einer bestimmten Menge an Gildenmitgliedern Erfahrungspunkte für die Gilde in Dungeons.
[...]
Ich z.B. fand den Anfang von Cata richtig cool. Die Heroes waren schön herausfordernd. Die ersten Raids hatte schöne Mechaniken.
An zufällige und unbeschwerte Raids mal eben fix am Abend war unter diesen Gesichtspunkten nicht mehr zu denken, jeder spielte nur noch mit seinen Stammgruppen. Anfangs war die Friendlist zwar eben noch voll, aber plötzlich hatte keiner mehr Zeit (ich auch nicht), weil man speziell für seine Gilde und den internen Raid da sein musste. Und Randomraids fanden selbst nach Contentfortschritt selten statt, weil die Bosse hier und da eben noch knackig waren oder man gar keine Lust mehr hatte. Selbst die meisten 5er Instanzen wurden ob Gildenerfahrung und ungnerftem Schwierigkeitsgrad nur noch intern bestritten.
2 Jahre WotLK hatten viele Spieler sichtlich verändert, die teils harten BC-Zeiten (TdM, Schlabby hc usw.) - so miterlebt - waren komplett verdrängt und vergessen.
Und ab da konnte man zuschauen, wie immer mehr Namen grau blieben, wie immer weniger Leute in Gilde und Friendlist zu sehen waren. [...]
Zuerst der unterstrichene Punkt. Ich persönlich kann nicht viel zu Classic sagen und zu BC hatte ich auch nur Zeit für die kleinen 25er und mal hier und da Kara. Aber auf jedenfall jeden Tag eine Hero. Damals ohne LFG-Tool hatte das immer etwas Zeit in Anspruch genommen bis man eine Gruppe zusammen hatte. Doch waren diese dann meist auch Leute die nett und gut drauf waren (man lädt ja niemanden ein der doof antwortet oder sonst wie abfällig reagiert). Ich schwelge hier ein wenig in Erinnerungen, aber mir persönlich hat halt BC am meisten gefallen. Die Heroes waren allesamt eine Herausforderung und es jeden Tag wieder Spaß gemacht (selbst wenn es Tag für Tag die selbe ini war).
In Wotlk wurde das dann etwas anders. Ich habe den Server und die Seiten gewechselt. Alte Gildenkollegen hörten größtenteils auf, RL-Kollegen waren auf einem anderen Server und Allianzler. Also Char hochleveln und go. Irgendwann waren selbst die nicht mehr da. Wotlk war recht einfach, das erste mal dass ich geschafft habe zu Tanken und zu Heilen, dies waren vorher nie so meine Stärken, doch heute alles kein Ding. Doch wurde es auf Dauer ermüdend. (Auch hier wieder: meine Meinung) Wotlk war toll, aber wurde sehr schnell eintönig. Da ich für Raiden nicht oft Zeit hatte (weswegen PDK für mich ein Segen war), habe ich die meiste Zeit in Heroes verbracht, denn PvP war seit Ende BC nix mehr für mich. Ging ich als Tank in inis musste ich hoffe dass mein Heiler keine Schlaftablette war, sonst hieß es alles langsam angehen, was eigentlich unnötig war. Ging ich als Heiler rein, musste ich hoffen dass der Tank gas gibt, es war sooooo einfach zu heilen in den Heroes dass ich es teilweise als Einschlafhilfe genutzt habe. Und ging ich nun als DD mit musste ich hoffen dass sowohl Tank als auch Heiler keine Trantüten waren. Ich war den Großteil des AddOns allein unterwegs da weniges wirklich hielt, Raidgruppen, Gilden, Freunde, alle hörten auf oder zerstritten sich wegen Kinderkacke.
Zu Cata fing ich dann wieder bequem an Hordler zu spielen, doch auf dem Server wo mein Alli war, zurück wollte ich nicht mehr da die meisten alten Bekannten weg waren. Da stand ich nun gildenlos, kein RL-Kollege der spielt... Also spielte ich WoW alá Singleplayer... Alles lief gut bis ich mich an Heroes versuchen wollte... meinem Tank wurden Trinkets von Schurken weggewürfelt (wtf?) weil ihm nur dieser Punkt fehlte um sich für Heroes anzumelden. Mein Hexer wurde bei kleinsten Fehler gnadenlos gekickt (dabei kannte ich die inis teilweise nichtmal! 4 Gildies die nen freien Platz hatte und ich werde dann natürlich einfach gekickt).
Also suchte ich mir eine entspannte Gilde, kein Raiden, nur ein paar entspannte Heroes. Gilde gefunden, sogar neue Freundschaften geknüpft. Am Ende war ich doch im Raid dabei (hatte halt Zeit und nix zu tun... und war erster im DMG hehe). Mir haben BoT und BwD sehr gefallen, ich fand die Schwierigkeit ok und die Mechaniken interessant.
Ab FL wurden wir vor eine Wand geschmissen (der Raid hatte noch nicht komplettes supergear, von hero-equip ganz zu schweigen), aber es war doch interessant. Drachenseele war dann vielleicht ein wenig zu schnell durch, aber auch ok.
Und nun stehe ich da, in der Gilde der ich zu Beginn von Cata beigetreten bin. Alle von der alten Belegschaft (ausgenommen von mir) ist weg, alle Spieler ausgewechselt.
Aber diesmal bleibe ich, ich fühle mich heimisch und mir macht das spielen immernoch Spaß.
Worauf ich hinaus will: Es war immer so, Leute kommen, Leute gehen, Content gefällt, Content gefällt nicht.
Man findet selten Leute die auch bleiben wenn sich das Spiel groß ändert. Und wenn sie wiederkommen, ist man selbst vielleicht schon fort.
Zurzeit beginnt langsam "das große Ende des AddOns". Viele (selbst nicht so erfolgreiche) Gilden haben sogar schon 8/8 hc down, sie haben (in ihren Augen) nix mehr zu tun und kündigen teilweise das Abo.
Mit MoP wird dann wieder der große Ansturm kommen, viele Leute kommen, werden sich beschweren dass es nicht wie Cata/Wotlk/Bc/Classic ist, andere finden neue Sachen toll und MoP gar besser als jedes andere AddOn.
Für die einen wird es besser. Die anderen schauen vielleicht wenigstens mal kurz wieder rein um es sich anzugucken. Wieder andere bleiben einfach weg.
Jeder hat seine eigene WoW-Erfahrung und jeder seine eigene Meinung wie WoW sein sollte. Wie heißt es nochmal? "Zu viele Köche versalzen die Suppe"? Ich bin nicht gut mit solchen Sprüchen. Aber "wir" sind 10 Mio Spieler und alle kann man nie komplett glücklich machen.
mfg
edit:
Bei mir genauso. Der T11 Content sowie der T12 (bis zum Nerf) zu bewusst auf schwer getrimmt, zu angereichert, und zu sehr untolerant in Bezug auf Fehler von einzelnen Spielern. Irgendwie sehr setup- und Stammgruppenlastig. In unserer 08/15 Gilde die laufend mit wechselnden Personen losgezogen ist, und teilweise seltsamen Setups hats dann doch gewaltig am Spaßfaktor genagt.
Irgendwie nicht zu hart getunt, sondern eher zu angereichert.
Die 5er hc s sowie ZA/ZG am Anfang empfand ich als genau richtig getunt.
T11 empfand ich zu Beginn eher sehr Equip-lastig, ansonsten doch recht angenehm sobald man ein wenig Equip hatte.
Bei T12 war es dann mit dem Setup wirklich so ein Ding. Bin auch in eher zusammengewürfelten Gilde die nur aus Spaß raidet, da hat man keine super-Setups.
ZA/ZG waren ein netter knacker. Doch frustrierend in dem Sinne, weil sie einfach nicht das Equip droppten was sie von der Schwierigkeit her Wert waren. Mit frischen Hero-Inis-Equip hat sich dort so mancher Heiler den Ast abgebrochen und selbst mit vollem ZA/ZG-Gear war es immernoch eine kleine Herausforderung. Wirklich einfach wurde es erst ab Feuerland (oder wenn man einer der glücklichen mit Hero-Raid-Gear war).