Ich bin mal so dreist, aus
diesem Thread ("Ist das Normal?") meinen Post zu kopieren...mit leichten Änderungen.
Achtung, Wall of Text incoming!
Ich hab auch AoC gekauft, gespielt, anfangs Spaß daran gehabt, den verloren und zurückgestellt. Was habe ich daraus gelernt? Never judge a book by its cover. Hypes sind leicht zu erkennen, aber noch leichter ist es, mitgerissen zu werden. Man kommt nicht umhin, selber anzutesten und sich selbst ein eigenes Bild zu machen.
Klarer Nachteil: Materialkosten - in diesem Fall Geld.
Das ändert aber nichts daran, dass ich einige Spaßmomente im Spiel hatte - und schon gar nicht, dass andere trotz etwaiger Nachteile seitens Spielinhalt, -Technik und -Entwickler/Publisher ihre Freude daran haben.
Übrigens: Ich empfinde einen Patch von 1GB Größe nicht als "angemessen", nur weil viel im Argen lag/liegt. 1GB ist die Größe eines kleinen Addons! Jetzt könnte man sagen: "Löblich, die verpassen uns ein kostenloses Addon um Probleme zu beseitigen." Schön und gut, wenn es nur die Probleme beseitigt hätte! Ein solcher Patch, der nicht einmal die Bugs aus der Welt schafft sondern eher neue gebährt, ist eine Zumutung, wie ich finde.
Meine persönlichen Gründe, damit aufzuhören, sind schlicht:
A. Habe mir zuviel vom RP auf dem PvP-Server erhofft.
--> Eines Tages trafen sich die großen Gilden des Servers, um den Abstieg des RPs zu besprechen und zu bekämpfen. Ich gestehe, dass ich die Sache nicht weiter verfolgt habe, effektiv gesehen war das erste Treffen aber eher desaströs aussagefrei. Und es änderte nichts daran, dass RP wenn überhaupt in den Tavernen spät abends zu finden war - sonst aber grundsätzlich erst mal nicht. FunFact: Jeder zweite bis dritte Assassine ist der Meinung, dass seine RP-Berechtigung, andere Avatare zu töten, in der Spielmechanik liegt. Zitat: "bin ne assel, soll ich dich vorwarnen oder was?" FunFact: Ich war selber Assassine und kein blutrünstiger, verrückter Meuchelmörder. FunFact: Wegen der Mechanik zu killen oder sie als Grund heranzuziehen spricht für ein, salopp gesagt, beschisssenes Roleplay.
B. Die Stimmung der Community.
--> Kurz und bündig - sogar bei den Spielern, die sich nichts von Flamern sagen ließen, war die Stimmung bei gefühlten 32° Fahrenheit. Das kam mir im und außerhalb des Spiels so vor und gipfelte darin, dass Gilden auf besagtem Server sich außerhalb des Spiels hassten - was in meinen Augen nicht nur infantil, sondern auch schädlich für das Spiel sein kann. Beispiel: Es werden OutTime (Hallo LARPer!) Gründe gesucht, warum ein Spieler einer bestimmten Gilde Mist ist - wie die Bedeutung von Namen der Avatare, veränderte Screenshots und Logs nach diplomatischen Krämpfen, Flames gegen Mitglieder anderer Gilden etc. Tut mir leid, auf so etwas kann ich verzichten.
C. (RP-technisch) Schwachsinniges PvP
--> Mag sein, dass ich etwas falsch verstanden hatte - aber grundsätzlich war die Story doch so: Conans Reich wird von Pikten und Toth-Amons Armee bedroht, also gibt er die Grenzgebiete für die Bevölkerung frei, um diese zu besiedeln und zu festigen. Festungen werden errichtet, Städte gebaut, Wirtschaft kommt in Gang und die Bevölkerung batscht sich die Hirse ein. Moment, was? Ja, sie prügeln sich um die Festungen, die sie gebaut haben, sie köpfen einander, weil die einen schönere Stadt haben als sie selbst! Na klar ist das spieltechnisch realistisch (da möglich) und mit entsprechendem RP auch gut einzubetten, aber was wäre die logische Folge, wenn so etwas passiert? Ich denke, das dürfte klar sein: Das Reich geht klanglos unter, da es ohne Verteidigung von der Bedrohung überrollt wird.
Mag sein, dass der Grund banal ist - aber diese Erkenntnis hat mir letztlich den Spielspaß gänzlich geraubt.
Bugs sind eine Sache, mit denen manche Leute leben können. Zensur im offiziellen Forum habe ich selbst nicht miterlebt, sage daher nichts darüber. "Versprochen, aber nicht gehalten" ist ein Argument, das auch bei anderen Spielen greift, war auch nie mein Thema, da ich schlichtweg was neues ausprobieren wollte.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Es gibt unzählige Gründe, warum jemand keine Freude an einem Spiel hat. Warum man aber nun darüber diskutieren soll, ob dieses Spiel nun objektiv gut oder objektiv schlecht ist, ist für mich fragwürdig. Spielspaß ist eine rein subjektive Erfahrung und lässt sich nach meiner Erfahrung in keiner Weise an objektiver Qualität messen. Ich kenne Leute, die heute noch das (in Augen vieler) verhunzte DAoC spielen, mit Freuden Mark of Chaos, Hellgate:London oder Vanguard bewandern. Ob diese jetzt objektiv Qualität aufweisen, lasse ich mal im Raum stehen, Punkt ist aber dieser: Egal was dabei herauskäme, würde es nichts daran ändern, dass sie manchen von uns einen Höllenspaß bereiten.
Bei AoC ist das kein Stück anders. Eine objektive Diskussion, so sehr ich sie begrüße, über subjektive Empfindungen, ist ziellos. Sie führt zu nichts.
Warum also diese Versessenheit, über AoC, dessen Qualität und dem damit verbundenen Spielspaß zu debattieren?