schneemaus
Welt-Boss
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Ich war bislang auch nicht mehr auf dem Friedhof seit der Urnenbeisetzung. Meine Mutter wurde auch in einer Art Friedwald beerdigt, allerdings ein etwas gepflegteres Stück Wald, nur für Bürger der Kleinstadt, in der sie gewohnt hat.
Bin mir aber sicher, dass ich früher oder später wieder dort hinfinden werde. Da mein Elternhaus mittlerweile verkauft ist und bald nicht mehr steht und ihre Wohnung, in der sie zuletzt gelebt hat, auch leergeräumt ist, bleiben mir kaum Plätze des gemeinsamen Lebens. Ich hätte mich z.B. gerne auf die Terasse am alten Haus gesetzt, da hab ich gerne mit ihr gesessen, wenn es warm war.
Mir hat es übrigens unglaublich geholfen, einen Brief zu schreiben, mit vielen unausgesprochenen Dingen, für die mir, da es doch deutlich schneller ging als erwartet (der Arzt hat am Tag, an dem sie gestorben ist, vorher noch von Monaten gesprochen) und ihn der Urne beizulegen. Für mich eine unglaubliche Erleichterung, weil jetzt nichts mehr Unausgesprochenes zwischen uns steht und ich ihr gesagt habe, was ich ihr noch sagen wollte.
Die Trauerfeier war mehr oder weniger öffentlich, wobei wir auch nur eingeladen haben und keine Anzeige in der Zeitung stand. Mir waren die Leute, abgesehen von meiner Familie (meine Tante war mir z.B. extrem wichtig), vollkommen egal. Das waren Freunde von meiner Mutter, mit denen ich teilweise früher in gutem Kontakt stand, die ich aber schon längere Zeit vorm Tod meiner Mutter komplett gemieden bis ignoriert habe, weil ich wusste, was da alles hintenrum geredet wurde, egal über wen. Für mich war die Trauerfeier ein Geschenk an meine Mutter, was auch für meinen Seelenfrieden gut war, so kurz nach ihrem Tod. Die Lieder waren von mir ausgewählt (ein Stück hab ich selbst gespielt), die Pfarrerin ist vorher ordentlich von mir geimpft worden, was sie sagen soll etc. War mir einfach unglaublich wichtig, dass ihr das gefallen hätte.
Die Urnenbeisetzung fand dann im allerengsten Kreis statt - mein Vater, meine Tante (und in meiner Trauerzeit mit mein größter Rückhalt, deswegen wollte ich sie dabei haben) und ich. Sonst niemand. Es gab mehrere, die immer wieder nachgefragt haben, wann es ist, aber mein Vater und ich haben immer wieder gesagt: "Die Trauerfeier war für alle da, da wart ihr da. Die Urnenbeisetzung ist vor allem für meine Tochter, für sonst eigentlich niemanden." Ich weiß nicht, was die Beisetzung für ihn bedeutet hat, aber für mich war es eine Art Abschluss mit der heftigsten Trauer.
Was ich damit sagen will: Ich kann mich nur anschließen, jeder trauert anders. Ich bin z.B. bei der Trauerfeier nicht an den Sarg gegangen, um mich zu verabschieden (der blieb zwar zu, aber ich wollte und konnte trotzdem nicht), sondern hab "nur" eine Kerze angezündet beim Rausgehen. Auch dafür hab ich einige blöde Blicke geerntet, so von wegen "Ach, nicht mal Abschied nehmen will sie." Auch im Krankenhaus bin ich nicht nochmal ins Zimmer rein, ich glaube, dann hätt ich nen Nervenzusammenbruch bekommen. Mein Abschied kam bei der Urnenbeisetzung, da hab ich auch Rotz und Wasser geflennt und meine Knie sind eingeknickt, weil ich nicht mehr konnte. Aber seitdem geht es mir deutlich besser.
So, Roman vorbei. In diesem Sinne noch das Lied, was ich gespielt hab:
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Meine Mutter hat es geliebt, wenn ich Klavier gespielt habe, und sich immer unglaublich gefreut, wenn ich was neues gelernt hatte. Das Lied hat sie zu Lebzeiten leider nie kennengelernt - war für mich aber einfach nur passend in diesem Moment, auf diesem Klavier und in dieser Halle (ich hatte an mehrere Lieder gedacht, bei diesem von Anfang an das beste Gefühl, was sich dann beim Probespielen ein paar Tage vorher auch bestätigt hat).
Bin mir aber sicher, dass ich früher oder später wieder dort hinfinden werde. Da mein Elternhaus mittlerweile verkauft ist und bald nicht mehr steht und ihre Wohnung, in der sie zuletzt gelebt hat, auch leergeräumt ist, bleiben mir kaum Plätze des gemeinsamen Lebens. Ich hätte mich z.B. gerne auf die Terasse am alten Haus gesetzt, da hab ich gerne mit ihr gesessen, wenn es warm war.
Mir hat es übrigens unglaublich geholfen, einen Brief zu schreiben, mit vielen unausgesprochenen Dingen, für die mir, da es doch deutlich schneller ging als erwartet (der Arzt hat am Tag, an dem sie gestorben ist, vorher noch von Monaten gesprochen) und ihn der Urne beizulegen. Für mich eine unglaubliche Erleichterung, weil jetzt nichts mehr Unausgesprochenes zwischen uns steht und ich ihr gesagt habe, was ich ihr noch sagen wollte.
Die Trauerfeier war mehr oder weniger öffentlich, wobei wir auch nur eingeladen haben und keine Anzeige in der Zeitung stand. Mir waren die Leute, abgesehen von meiner Familie (meine Tante war mir z.B. extrem wichtig), vollkommen egal. Das waren Freunde von meiner Mutter, mit denen ich teilweise früher in gutem Kontakt stand, die ich aber schon längere Zeit vorm Tod meiner Mutter komplett gemieden bis ignoriert habe, weil ich wusste, was da alles hintenrum geredet wurde, egal über wen. Für mich war die Trauerfeier ein Geschenk an meine Mutter, was auch für meinen Seelenfrieden gut war, so kurz nach ihrem Tod. Die Lieder waren von mir ausgewählt (ein Stück hab ich selbst gespielt), die Pfarrerin ist vorher ordentlich von mir geimpft worden, was sie sagen soll etc. War mir einfach unglaublich wichtig, dass ihr das gefallen hätte.
Die Urnenbeisetzung fand dann im allerengsten Kreis statt - mein Vater, meine Tante (und in meiner Trauerzeit mit mein größter Rückhalt, deswegen wollte ich sie dabei haben) und ich. Sonst niemand. Es gab mehrere, die immer wieder nachgefragt haben, wann es ist, aber mein Vater und ich haben immer wieder gesagt: "Die Trauerfeier war für alle da, da wart ihr da. Die Urnenbeisetzung ist vor allem für meine Tochter, für sonst eigentlich niemanden." Ich weiß nicht, was die Beisetzung für ihn bedeutet hat, aber für mich war es eine Art Abschluss mit der heftigsten Trauer.
Was ich damit sagen will: Ich kann mich nur anschließen, jeder trauert anders. Ich bin z.B. bei der Trauerfeier nicht an den Sarg gegangen, um mich zu verabschieden (der blieb zwar zu, aber ich wollte und konnte trotzdem nicht), sondern hab "nur" eine Kerze angezündet beim Rausgehen. Auch dafür hab ich einige blöde Blicke geerntet, so von wegen "Ach, nicht mal Abschied nehmen will sie." Auch im Krankenhaus bin ich nicht nochmal ins Zimmer rein, ich glaube, dann hätt ich nen Nervenzusammenbruch bekommen. Mein Abschied kam bei der Urnenbeisetzung, da hab ich auch Rotz und Wasser geflennt und meine Knie sind eingeknickt, weil ich nicht mehr konnte. Aber seitdem geht es mir deutlich besser.
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Meine Mutter hat es geliebt, wenn ich Klavier gespielt habe, und sich immer unglaublich gefreut, wenn ich was neues gelernt hatte. Das Lied hat sie zu Lebzeiten leider nie kennengelernt - war für mich aber einfach nur passend in diesem Moment, auf diesem Klavier und in dieser Halle (ich hatte an mehrere Lieder gedacht, bei diesem von Anfang an das beste Gefühl, was sich dann beim Probespielen ein paar Tage vorher auch bestätigt hat).