Und was soll daran bitte schwer sein? Wenn man kein kompletter Bewegungslegastheniker ist und seine Sinne beisammen hat, macht man das wie ich geschrieben habe im Halbschlaf. Ich meine damit natürlich nicht irgendwelchen Random Gruppen wo die rechte Hand nicht weiß was die linke tut. Wer sich random Gruppen (oft besser genannt random Gimps) antut ist eh selber schuld.
Was die Heilung angeht, die ist nunmal durch das Mana bzw. durch den Manareg begrenzt und das ist der einzig wahre Schwierigkeitgrad, weil man das nicht kompensieren kann! Weder durch bewegen, Casts unterbrechen, noch sonstwas. Wenn der Heiler bei 20-30% Boss HP oom ist, trotz Anregen, Mana Hymne, usw.... tja, was soll man dann tun? Vorallem wenn die Gruppe keine grausamen Fehler begangen hat, die den Manaverbrauch erklären könnte. Genau dieses Mana Problem, das man am Anfang mit schlechtem Equip nunmal hat, hab ich kritisiert. Da hat Blizz einfach zuviel des "Guten" getan.
Dein Post ist ein gutes Beispiel um 2 Fehler anzusprechen.
Erst einmal hast du recht wenn du sagst, dass die Bosse an sich einfach sind. Das waren sie aber schon immer. Nach einigen Runs, Versuchen, hatten man sie "durchschaut". Das Einige ein paar Versuche mehr benötigen spielt dabei keine Rolle.
Bevor ich nun aber zu den 2 Grundprobleme kommen, möchte ich dich gern auf einen kleinen inhaltlichen Fehler aufmerksam machen. Richtig ist das das Mana des Heilers begrenzt ist. Jedoch kann man, hingegen deiner Aussage, das Haushalten mit diesem Mana mit richtigen Bewegen und Castunterbrechung soweit in die Länge ziehen das sogut wie jeder Boss auch mit Einstiegsequip machbar ist.
Kommen wir nun zu den 2 Grundproblemen sogenannter RGG. Ohne dir jetzt was böses unterstellen zu wollen, schneidest du in deinem Post genau das 1. Problem an (eventuell unbewusst). Die sogenannten "Gimps". Viele gehen mit diesem Bild im Kopf schon in so eine Gruppe. Sie checken fix das Equip ihrer Gruppe. Eventuell haben sie Addons die ihnen das erleichtert. Eventuell auch Addons die gleich die errungenen Erfolge usw abgleichen. Dies tun die meisten aus einem Grund. Sie suchen nach der ersten Bestätigung das sie einmal mehr wieder in einer Gimpgruppe gelandet sind. Nun wird im Laufe dieser Instanz jeder kleinste Fehler, jedes Wort nach einer Bestätigung der Grundhaltung abgeglichen und auf die Liste der Gimppunkte gesetzt. Das passiert meist unbewusst.
Wenn ich zu einer Gruppe stosse (egal ob in WoW, auf einer Tagung oder wie bei den meisten hier in Schulen) von denen ich eine gewisse "Erwartungshaltung" habe (bezogen auf WoW sind es Gimps, auf Tagungen eventuell verkappte Professoren die sich an ihrem Stuhl klammern, in Schulen Gruppen XYZ mit Eigenschaften XYZ, oder in Betrieben in der Arbeitsgruppe), suche ich natürlich eine Bestätigung meiner Erwartung. Und jeder weiß es ist einfach und schnell Punkte zu finden, wenn man es will, die diese Erwartung erfüllen. Sollte sich einem trotz aller Suche diese Erwartung zerschlagen, ist man "positiv" überrascht (Es äußert sich meist in einem "Oh", "Ah", "Das hätte ich nun nicht erwartet, gedacht"). Und das ist der Punkt. Wenn ich also in eine Gruppe gehen von denen ich denke sie sind eh alle schlecht, finde ich recht schnell Punkte die das bestätigen auch wenn sie völlig unerheblich sind.
Kommen wir nun zu dem 2. Fehler. Viele die nun ihre Erwartung bestätigt sehen, neigen dazu dies auch zu äußern. In WoW meist durch kurze kaum der Regel entsprechenden Satzfragmente - sogenannte Flames. Aus der Erfahrung vorangegangener RGG wird meist schon beim Betreten der Instanz ein Sprüchlein zum Besten gegeben. Auch wenn viele von sich behaupten sowas kommt an sie nicht ran und man könne es gut wegstecken und oder ignorieren, funktioniert das Gehirn jedoch anders als die eigene Vermutung über sich selbst. Dazu ein kleines Beispiel.
Viele Schüler lernen neben der Mathematik in der Schule auch die Angst vor der Mathematik mit. Meist durch ein pädagogisch schlechten Lehrer (ohne das er es jetzt böse meint - jedoch unterschätzen viele Lehrer das eigene erzeugte "Lernklima" auf ihre Schüler). Der Lehrer ruft nun in seinem Matheunterricht die Susi auf an die Tafel zu kommen um Problem X zu lösen. Meist mit einer ungewollten, jedoch für Susi prägenden Formulierung. "Du hattest ja bei XYZ schon ein Problem nun zeig uns mal das ...." Schon im Vorgehen an die Tafel lernt Susis Gehirn die Angst in Verbindung mit der mathematischen Aufgabe. Die Folge ist das sie bei jedem Matheunterricht neben dem Gelernte auch die Angst im Kopf hat. Angst jedoch, stammt aus Tage wo wir noch in Höhlen wohnten. Sie half uns zu überleben. Angst lässt keine Kreativität zu. Diese ist jedoch notwendig um Probleme zu lösen und zu lernen. Wenn ich also entspannt bin, kann ich "weit" denken. Ich kann mit meinen Gedanken spielen und eine Lösung auf ein für mich kompliziertes Problem finden. Wenn also einer unserer Vorfahren auf ein Säbelzahntiger traf und anfing seinen Gedanken freien und kreativen Lauf zu lassen um das Problem zu lösen, war er definitiv nicht unser Vorfahr. Er war ein gutes Mittagessen. Angst blockiert also unsere Gedanken und lässt meist nur einen Weg zu. Man kann sich also nur auf eins konzentrieren. Und dies meist bei empfundener Bedrohung. Zurück zum Matheunterricht und Susi. Ihre Angst blockiert sie nun und sie wird kaum in der Lage sein das ihr gestellte Problem zu lösen. Sie kann in diesem Moment nur auf einen Weg zurückgreifen und funktioniert dieser nicht versagt sie - zwangsweise. Sie kann sich dagegen auch nicht wehren. Der Lehrer muss also darauf achten die bestehende Motivation zu nutzen ohne den Probanden in eine Zustand der Angst zu versetzen. Nun kann man aber schlecht jemanden Motivieren (es würde zulang dauern nun zu erklären was im Gehirn abläuft). Man kann nur darauf achten jemanden nicht zu Demotivieren.
Was hat dies alles mit RGG zu tun? Ganz einfach viele haben vor gewissen Situationen Angst. Das würden sie so nicht zugeben. Sie umschreiben es ehr mit so Bemerkungen wie "Oh schon wieder diese..." "Ich hasse den Boss" usw. Einige verlassen auch wortlos die Instanz. Wenn man nun noch jemanden in der Gruppe hat der die Erwartung von Gimps im Kopf hat und seine imaginäre Strichliste zurecht legt, Ist diese Gruppe zum Scheitern verurteilt. Der der nun diese Angst hat wird also auf einen einzigen Weg zurückgreifen um den Boss zu killen. Jedoch wird er nicht in der Lage sein zu lernen einen anderne Weg zu finden, trotz einiger Tips.
Darum sollte man ein Gespür entwickeln was und wie man was sagt/schreibt. Man sollte seine Grundeinstellung bezüglich RGG hinterfragen. Und selbstverständlich dieses nicht nur auf WoW sondern es in freier Wildbahn anwenden. DAnn klappt es nicht nur mit vermeintlichen Hassbossen aus Instanzen sondern auch mit den Arbeitskollegen, seinen Schülern, seinen Mitschülern und den ganzen Haufen Angstbündeln die einem jeden Tag über den Weg laufen.