Also, ich hab die Geschichte gefressen, ich hab WC3 mit Addon mindestens 50x durch gespielt (ok leicht übertrieben
Ich seh Arthas eben anders.
Anfgangs war Arthas vielleicht noch ein irregeleiteter Mann, ein junger Mann, der nicht auf die Warnungen seines Lehrmeisters (Uther) hören wollte, weil er glaubte, er wisse besser, was zu tun sei und die anderen seien einfach zu langsam. Das war angesichts der Bedrohung, die er über sein Volk kommen sah noch verständlich. Daß er alle Einwohner von Stratholme vernichten lies....uha, mehr als grenzwertig. Daß er Uther, der da was dagegen hatte, vom Orden der Silbernen Hand ausschloß (naja, es zumindest versuchte, Uther war der Anführer der Silbernen Hand und Arthas hatte dazu gar keine Befugnis, er war ja noch nicht mal König in dem Moment).... schon ein Akt der Hybris: er hätte auch einfach sagen können: "Dann geh doch, ich tu das hier, egal was Du sagst und egal ob Du mich aus dem Orden wirfst, weil ich glaube, daß es bei aller Grausamkeit das einzige ist, was uns retten wird!" Aber nein, er sagt: "Du wagst es, Dich mir zu widersetzen, ich werde mal Dein König sein, also gehorche und vernichte mit mir die Stadt!.... (usw)"
Dann läßt er sich von einem Dämon (Mal'Ganis) provozieren und rennt ohne nach zu denken nach Northrend, um die Klinge zu holen. Dort heuert er dann Söldner an, um gegen seine eigenen Leute vor zu gehen, läßt die Schiffe verbrennen und dann die Söldner töten, weil er sagt, die hätten sie angegriffen und die Schiffe verbrannt.
Und dann geht er hin, bringt ohne auch nur einen Moment zu zögern Murandin um -und das war es, was er tat, was in WoW gezeigt wird, ist nur eine erstaunliche Wendung der Geschichte und nichts, was Arthas so mitbekommen hat, aus seiner Sicht hat er Muradin umgebracht! Und in diesem Moment sagt er nichts mehr von Volk retten und so, da will er nur noch das Schwert, um für seine Rache mächtig zu sein. Damit ist er kein Paladin der Silbernen Hand mehr, in deren Vokabular kommt sowas wie Rache und Machtgier nämlich nicht vor (ich finde übrigens, daß der Lichtglaube auch ziemlich arg nach Jedi und George Lucas klingt...... wobei das auch sehr nach Buddhismus klingt ^^
).
Meiner Sympathie ist Arthas vor den Toren von Stratholme entglitten beim Spielen von WC. Und von seinen Taten *nach* der Vereinigung mit Frostmourne sprech ich mal gar nicht, da war er ja tatsächlich nicht mehr wirklich Herr seiner selbst (bzw. hat die Klinge eben nur das Schlechte in ihm weiter denken lassen, also Rache und Machtgier. Der Rest wurde ja zu Matthias Lehner)
Ich persönlich hätt ja noch eher dem armen Ner'Zhul eine Erlösung gegönnt als Arthas. Der hat wenigstens einmal kurz erkannt, daß das mit dem Dämonen-Pakt dumm war und dem Kil'Jaeden die Stirn geboten. Der hat erst den Lichkönig gespielt, als der Dämon ihn so lange folterte bis ihm nichts mehr anderes übrigblieb. Und dann hat er sogar noch die Kraft gefunden, sich an Kil'Jaeden zu rächen!
Naja, ich denke, man kann das einfach unterschiedlich sehen, für mich persönlich war Arthas eben nie der große tolle Paladin, sondern ein verwöhntes Prinzchen, das lieber alles tötet, was ihm unter die Klinge kommt, als mal nach zu denken, eine Niederlage ein zu gestehen und dann mit einem gut durchdachten Plan zurück zu schlagen. Ach ja, und seinen Glauben auf das Licht zu wahren anstelle sich eine verfluchte mächtige Klinge zu holen, hätte einem "Paladin" auch gut gestanden. Das wäre halt vielleicht alles nicht so schnell gegangen, aber vielleicht hätte er seine Seele behalten und sein Volk _tatsächlich_ retten können.
Wegen Sylvanas und Jaina: wir wissen ja noch nicht (oder?) wie der Kampf jetzt im Endeffekt wirklich aussieht. Sind die beiden vielleicht tot? Oder sind sie an einer ganz anderen Stelle der Zitadelle? Vielleicht wird der letzte Kampf ein "Event" und es gibt an allen Stellen von Eiskrone große Angriffe der Geißel. Da muß dann ja auch jemand befehligen und helfen... Keine Ahnung, wir müssen uns überraschen lassen
LG