hab schon überlegt ob ich mir für "fang auch die Caster ein" und "bevor du nicht wenigstens EINEN donnerknall raus hast gibts von mir keine Heilung" Makros mache, kein scherz. 98% der tanks chargen rein, und kloppen einen mob. Einen. Kein Spalten, kein Prankenhieb, "nenene ... sowas benutz ich nicht, das ist nicht in meiner Aktionsleiste drin". Ich hab's i-wann aufgegeben.
Hots auf den Tank VOR dem pull ist ganz tötlich. schonmal nen Dudu gesehen, der seinen Mob sucht? *g*
Nunja vielleicht seh ich das auch nicht so eng, weil ich mit nem Heiler in WoW aufgewachsen bin. Für mich persönlich war das Spiel als DD in Instanzen immer purste Langeweile und beim Leveln eigentlich nur ein Ausgleich wenn ich mal den Kopf zu 100% abschalten und trotzdem noch spielen wollte. Für mich hat beim heilen immer dazu gehört, dass man sich um Aggro- und Manamanagement kümmert, die Gruppe am Leben lässt, trotzdem aber auch Prioritäten bei den Gruppenmitgliedern setzt und DDs die nicht hören wollen einfach mal sterben lässt. Ich bin mir durchaus bewusst, dass sich so Manches geändert hat und heute heilen bei Weitem nicht mehr sone grosse Herausforderung darstellt wie früher. Trotzdem fand ichs persönlich immer am interessantesten in Gruppen zu heilen, in denen die Leute ihre Fähigkeiten nicht so gut kannten oder verhältnismässig schlecht spielten. Denn genau da hat sich dann gezeigt, was man selbst als Heiler konnte. So manche üble Situation wird nunmal von den Tanks und den Heilern ausgehebelt und immer genau dann, wenn der Kampf vorüber war, alles gegessen, getrunken und aktiviert worden war, was man im Kampf nutzen konnte, der Puls auf 350 oben war, man drohte, sich jeden Moment nen Herzinfarkt einzufangen und die Gruppe trotzdem nicht gewiped war, in genau diesem Moment wusste man, warum man Heiler spielt, nämlich der Herausforderung wegen
In solchen Momenten hat mir das Spiel immer am meisten Spass bereitet. Aber dass das jeder ein Bisschen anders sieht ist mir auch klar. Oft wissen die anderen Gruppenmitglieder gar nicht, was der Tank oder der Heiler in einer solchen Situation geleistet hat, aber das ist auch völlig egal, denn man weiss es selbst und das gibt einem halt ein tolles Gefühl. Als Heiler braucht man daher auch kein Recount, denn nach solchen Momenten weiss man, dass man wirklich was geleistet hat.
Ein gutes Beispiel wäre ein Kampf in dem Folgendes passiert:
- Ein Mob haut permanent auf Dir (Heiler) herum, trotzdem machst Du Deine Sache weiter. Den Schaden von diesem Mob heilst Du entweder entgegen, Du versuchst ihn im Perma-Fear zu halten oder Du lockst ihn zum Tank, damit dieser übernehmen kann.
- Gleichzeitig hat sich der HM/Magier mit seiner AE die Aggro aller Biester auf sich gezogen, lediglich ein letztes einzelnes Vieh haut noch auf den Tank. Diesem Schaden heilst Du entgegen.
- Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen krittet das letzte Biest, das immernoch auf den Tank haut, fast permanent und gewaltige Schadensspitzen gehn auf den Tank ein. Diesem Schaden heilst Du entgegen.
- Das grösste Problem dabei ist aber, dass irgend son Teil dauernd Debuffs auf die Gruppe zaubert, diese decurst Du regelmässig.
- Zuletzt ist da noch ein untotes Vieh, das Dich auch schon die ganze Zeit im Visier hat. Da ist reshakkling angesagt, bis der Tank soweit ist.
- Dein Mana neigt sich langsam dem Ende zu, jetzt kommts auf jeden Manapunkt an. Trinkets werden aktiviert und der Manapot geschluckt. Prioritäten müssen gesetzt werden. Heilst Du lieber alle Gruppenmitglieder oder nimmst Dus in Kauf, dass jemand abnibbelt, doch wenn ja, wer solls denn sein?
- Dann die alles entscheidende Frage: Du hast wirklich kein Mana mehr und nichst mehr, das Du aktivieren könntest. Versuchst Du weiterzuheilen über pures Manareg oder opferst Du Dich und hoffst, dass Du die Gruppe in den letzten 10 Sekunden als Engel zum Sieg führen kannst?
Und auf das alles muss man in jeder einzelnen Sekunde des Kampfes beachten und auch regelmässig neue Entscheidungen treffen. So macht heilen wirklich Spass