Da sich hie rnun einige Menschen fragen, wie ich zu der aussage komme, dass die gesamte Menschheit in Texas platz "hätte" hab ich nochmal nachgekramt und die Stelle gefunden. ich habe sie aus dem Buch "Das Kapitalismus-Komplott - Die geheimen Zirkel der Macht und ihre Machenschaften", von Oliver Janich, der frei Journalist, der für FOCUS MONEY regelmässige Kollumnen schreibt. Er arbeitet auch für die Financial Times Deutschland, der Süddeutschen Zeitung, Focus und €uro am Sonntag. Das Buch wurde verlegt vom FinanzBuch Verlag.
Die Stelle ist bei Teil 3, Kapitel 9: Bösartige Organisationen und ihre Mythen.
Ich werde den gesamten Unterkapitel abschreiben, der 3 Seiten lang ist.
Der Mythos der Überbevölkerung
Seit Jahrzehnten wirtd uns eingebleut, dass es ein Problem mit dem Wachstum der Bevölkerung gebe. Das klingt auf dem ersten Blick logisch, denn die Erde ist endlich, das Wachstum theoretisch nicht.Dieser Mythos ist uralt. schon bei einer Bevölkerung von 1000 Millionen kam die Angst auf, dass irgendwann Schluss sei. Mal sollte eine Milliarde die Grenze darstellen, dann zwei, drei und so weiter. Dabei werden zwei Begriffe absichtlich miteinander verwechselt: das Wirtschafts- und das Bevölkerungswachstum. Wie wir gesehen haben, wächst die Wirtschaft durch technischen Fortschritt auch ganz ohne steigende Bevölkerungszahlen. Der Lebensstandard erhöht sich einfach. Fortpflanzung hat damit nicht das Geringste zu tun. Im Gegenteil, in den westlichen Industrienationen geht die Bevölkerungszahl sogar zurück. Es ist nicht mehr nötig, viele Nachkommen zu zeugen, die einen später ernähren können, denn jeder kann während seiner eigener Lebensspanne genug Vermögen erarbeiten, um im Alter davon leben zu können. Die naheliegende Lösung wäre es daher, die marktwirtschaft zu fördern. Wie in allen Märkten pendelt sich dann ein Gleichgewicht ein. Die Bevölkerung wächst schliesslich gerade dort, wo es keine Marktwirtschaft gibt. Das gilt sogar innerhalb der westlichen Industrienationen. Es bekommen ausgerechnet diejenigen die meisten Kinder, die nicht an der Marktwirtschaft teilnehmen, sondern im subventionierten Teil dieser Gesellschaften leben, nämlich von der Sozialhilfe. Ihr Motiv ist dasselbe wie in den Entwicklungsländern: In diesen ist es aufgrund der hohen Sterblichkeit und des geringen Wohlstands nötig, viele Kinder zu zeuen, um später von ihnen ernährt zu werden. In unserem Sozialsystem ist es der Staat, der Pro Kind eine Prämie zahlt, welche die Eltern zum Teil für ihre eigenen Zwecke nutzen. Natürlich ist das nicht jedem Einzelnen bewusst, aber es stellt die automatische Folge dar. Jemand mit einem höhen Lebensstandard empfindet zu viele Kinder als finanzielle Belastung. Er müsste sich einschränken und könnte von en Kindern nicht erwarten, ernährt zu werden, weil es dafür die staatliche Rentenversichrungen gibt. Ein Sozialhilfeempfänger verbessert dagegen seinen niedrigen Lebensstandard, weil er ohne Arbeit zu einem höheren Einkommen kommt. Dass ihn seine Kinder später auch nicht ernähren, kann ihm egal sein. Er arbeitet jetzt nicht und später auch nicht.
Darüber hinaus hat der Sozialhilfeempfänger mehr Zeit, sich um seine Kinder zu kümmern. Er lebt ja von denjenigen, die für ihre eigenen Kinder und die Kinder der anderen arbeiten. Die arbeitenden Eltern sind wiederum trotzdem für ein hohes Kindergeld, weil sie nicht verstehen dass sie viel mehr ins System einzahlen, als sie herausbekommen. Ein Blick auf den Lohnzettel würde zwar helfen, aber das ist wohl zu viel verlangt - beziehungsweise die Dauerpropaganda von angeblicher sozialer Gerechtigkeit geschuldet. Hinzu kommt die Angst davor, selbst die Arbeit zu verlieren und zu den Empfängern staatlicher Leistungen zu gehören. Dass es ausschliesslich der Staat ist, der diese Arbeitslosigkeit und damit die Angst davor erzeugt ist ihnen nicht bewusst. Nach Lektüre dieses Buches sollten sie es aber wissen. In einer freien Marktwirtschaft wäre der einzige Grund, Kinder zu bekommen, dass man Kinder möchte. Es bliebe ohne staatliche Zwangsabgaben und Inflation genügend Geld übrig, um diese Entscheidung frei treffen zu können. So sollte es doch auch sein, oder nicht?
Nun haben wir in vielen Ländern keine Marktwirtschaft und die Bevölkerung wächst dort tatsächlich. Aber ist das wirklich ein Problem? Ein Mathematiker hat einmal berechnet, dass alle sieben Milliarden Menschen in Texas leben könnten, wenn die Bevölkerungsdichte in New York von 10.500 Menschen pro Quadratkilometer angenommen wird. Nun denken alle bei New york gleich an Wolkenkratzer, obwohl diese nur in einem kleinen teil der Stadt stehen. Nehmen wir deshalb München als Beispiel. Niemand würde dort auf die Idee kommen, dass die Menschen mit den riesigen Parks und Grünflächen sonderlich beengt wohnen. In München leben 1,35 Millionen Menschen auf 310.000 Quadratkilometern. Das sind 4300 Menschen pro Quadratikilometer Bei dieser Dichte hätten auf den 670.000 Quadratkilometern in Texas knapp drei Milliarden Menschen Platz. Für sieben Milliarden Menschen benötigen wir 1,6 Millionen Quadratkilometer. Australien hat 7,6 Millionen Quadratkilometer. Die ganze Menschheit passt also fünfmal in einen einzigen Kontinent. natürlich sage ich nicht, dass alle Menschen so leben sollen wie in München, obwohl das so schlecht nicht ist. Ich will nur die Dimensionen klarmachen.
Allerdings müssten wir diese Menschen auch noch ernähren. nach heutigem Stand der Technik reicht ein Quadratkilometer Ackerland für 3000 menschen. Wir benötigen 70 Prozent mehr Land, also 2,7 Millionen Quadratkilometer. Da reicht Australien locker für zwei Menschheiten. Wasser könnte theoretisch noch ein problem sein, das Thema ist in aller Munde. Wassermangel ist aber auch nur ein lokales Problem. Ein Mensch benötigt 50 Liter Wasser am Tag. Das ist auf die Menschheit hochgerechnet die Hälfte dessen, was der viertgrösste Fluss der USA,d er Columbia River, an einem einzigen Tag an Wasserdurchlauf hat. Ausserdem "verbraucht" der Mensch im eigendlichen Sinne kein Wasser. Er scheidet es wieder aus und führt es so dem Kreislauf erneut zu. Es muss lediglich gegebenenfalls gesäubert werden. Auch das Wasser, das im industriellen Produktionsprozess eingesetzt wird, verschwindet nicht einfach. Im Gegenteil: Wenn die Wasserstoff- von den Sauerstoffatomen getrennt werden, bekommen wir sogar die Energie wieder zurück, sobald H2 und O wieder zusammengefügt werden (Energieerhaltungssatz). Genauso wenig verschwinden die stabilen Elemente des Periodensystems einfach, Sie werden nur unterschiedlich rekombiniert. Ausserdem sind zwei Drittel des Planeten mit Wasser bedeckt. Es ist nur ein Energieproblem, es zu entsalzen oder zu säubern. Das Land fruchtbar zu machen, ist auch nur eine Frage der Energie. Allein das jetzt bereits ausgewiesene Ackerland der USA würde allerdings schon ausreichen, die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Die gesamte Welbevölkerung nebeneinander gestellt, hätte übrigens auf der doppelten Fläche Berlins Platz.
------------------