Um noch einmal auf die Eingangsfrage zu sprechen zu kommen. Weshalb sich Menschen über Religion streiten. Nun, schaut doch einmal an, was hier gerade läuft. Die ganze Diskussion ist fern von jeglicher Objektivität. Es geht meist darum, den anderen in die Pfanne zu hauen und ihm eins aus zu wischen. Der Punkt ist, dass uns dies eigentlich noch viel mehr aufzeigt als nur die Antwort auf die Frage des hiesigen Themas. Es zeigt uns auch auf, wieso sich Menschen überhaupt bekämpfen.
Menschen sind nun einmal Kreaturen, welche rechthaberisch und stolz sind. Kreaturen, welche sich lieber selber zu Gott machen und im tiefsten Innern zu 100% egoistisch sind. Beim Menschen dreht sich immer alles um ihn selber. Eigentlich könnte man dies alles auf einen Nenner bringen. Der Mensch ist schlecht. Dies ist der Grund, warum wir gerne über Religion steiten. Dies ist aber auch der Grund, wieso wir uns überhaupt über irgend ein Thema bekämpfen. Damit geht es mir nicht darum, mit dem Finger auf jemand anderes zu zeigen. Dazu habe schon zuviel Dummheiten gemacht, welche ich am liebsten ungeschehen machen würde. Ich nehme mich hier ganz rein. Ich bin nun einmal schlecht. Wenn wir unsere Augen öffenen und in die Welt hinaus schauen, dann kann man in meinen Augen kaum zu einem anderen Schluss kommen.
In Afrika gibt es folgendes Sprichwort: "Früher haben wir wilde Tiere gefürchtet, heute fürchten wir uns vor Menschen." Dies illustriert wohl am besten unser Problem.
Genau an dieser Stelle kommt nun der Glaube oder Religion ins Spiel. Sie ist es, welche genau hier den Finger draufdrückt. Genau auf diese Stelle, welche wir sogerne vertuschen möchten. Genau dort, wo es am meisten schmerzt und was wir am liebsten verstecken würden. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass wir in diesem Moment ziemlich heftig reagieren. Wer schon einmal einen Drogensüchtigen darauf angesprochen hat, wieso er süchtig ist, der wird einen ähnlichen Effekt bemerken. Er wird 1000ende von Argumenten zu hören bekommen, wieso er zum einen gar nicht süchtig sei und zum anderen, er ja gar nichts dafür kann. Jeder wird sofort die oberflächlichkeit dieser Argumentation enttarnen können. Geht es jedoch um uns persönlich, so reagieren wir häufig auch nicht anders. Sobald jemand einen Finger auf unseren Wunden Punkt legt, tun wir alles nur Menschen mögliche um dies zu bekämpfen. Einfach aus dem Grund, damit wir nicht zugeben müssen, dass wir eben böse und schlecht sind. Trotz dieses Leugnen versuchen wir x Möglichkeiten zu finden, wie wir uns selber verbessern könnten. Der Punkt darin ist, jedoch, dass wir eben schlecht sind. Etwas schlechtes wird jedoch niemals etwas gutes erzeugen können. Genau sowenig wie aus Blei plötzlich Gold wird. Ist das Ausgangsmatial nicht gut, wir auch das Resultat nicht anders sein. Darin kann man sich jetzt natürlich gut reden. Es verändert jedoch die Tatsachen nicht.
mfg Kurator
Tante Edit flüster mir gerade noch etwas ins Ohr. Worüber halt auch viel entbrennt, ist dass beide der Seiten ein grosses Problem in der Argumentation haben. Unter dem Prämis, dass Gott allmächtig ist (Was er in den Meisten Glaubensrichtungen ist) haben es beide mit dem beweisen ziemlich schwer. Gott existiert dann auf einer transzendenten Eben. Er steht über allem und ist gleichzeitig von allem befreit. Der springende Punkt darin ist jedoch, dass er weder beweisbar wird, noch dass er widerlegt werden kann. Die einzige Möglichkeit, ist, dass Gott sich offenbart. Um Gott messen zu können, müsste er sich in einer solchen Weise offenbaren. Sobald dies geschehen würde und er wissenschaftlich gemessen werden könnte, bringt uns dies jedoch zu dem Punkt, dass wir genau das Gegenteil beweisen. Es besteht also ein Zirkelschluss. Genaus so wenig kann er jedoch bewiesen werden. Es ist daher eine Frage des Glaubens und darin spielt die Naturwissenschaft eine zu 100% untergeordnete Rolle. Aus dem Grund, dass sie nicht nie nötigen Mittel hat um auf diesere Eben zu argumentieren. Weil Gott eben nicht gemessen werden kann.