Wenn Spiele sich lange auf dem Markt halten, dann werden sie natürlich mit der Zeit immer vorhersehbar(er). Auch Neuerungen halten sich immer im Spielkonzept und sind damit schnell(er) adaptiert. BC war die erste Erweiterung und als solche immerhin noch etwas Neues, wenn auch das Spielkonzept fortgeführt wurde (wurde ja auch damals entsprechend verrissen). Bereits Wotlk als zweite Erweiterung konnte die Masse nicht lange zufriedenstellen, obwohl immerhin auch eine neue Klasse und durchaus genügend neuer Inhalt für eine Erweiterung geliefert wurden. Cata setzt diese Spirale nur fort, die Unzufriedenheit steigt weiter bzw. Langeweile kommt schneller auf. Ich glaube nicht, dass ein Spiel (oder besser: der Herausgeber) das auf Dauer verhindern kann. Insbesondere wenn man mit derart beeindruckenden Spielerzahlen bereits den amrkt weitgehend bedient hat und daher weniger Potential vorhanden ist, neue Spieler zuzuführen, ist der Scheitelpunkt natürlich auch irgendwann erreicht. Dass jetzt noch neue Märkte (bspw. China) erschlossen werden, wird den Ablauf verzögern, aber nicht aufhalten. Da mit einer solchen Entwicklung über Zeit natürlich immer mehr Spieler sich anderen (neuen) Spielen zuwenden, ist jedem Spiel bereits von Anfang an wohl das Ende mitgeliefert.
Wenn man das weiss, sollte man relaxed
- das Spiel spielen, solange es einem gefällt (klingt selbstverständlich, aber wenn ich mir angucke, wie viele über das Spiel herziehen, aber weiter spielen...)
- so lange es einem gefällt, das Spiel genießen
- und wenn es sich dem Ende zuneigt, halt einfach ein neues Spiel suchen.
Ich habe das Gefühl, dass sich insbesondere auch aus der Art der Diskussionen über das Ende von Wow vor allem ein sehr (zu?) hoher Stellenwert des Spiels für die Diskutanten herauslesen lässt. Warum philosophiert man über Zahlen in derart akribischer Weise? Habt ihr das auch mit Mensch-ärgere-Dich-nicht gemacht? (ja, ich weiss, der Vergleich hinkt, dient auch nur der Nachvollziehbarkeit). Wem das Spiel nicht überaus wichtig ist, sondern es nur spielt, solange es Spaß macht und es halt da ist, hält solche Marktentwicklungen doch nicht derart akribisch nach. Für mich erwecken diese Diskussionen daher vor allem den Eindruck, dass Wow wirklich einen zu hohen Stellenwert für Manche hat und - auch wenn das bevormundend ist - das wohl auch oft, ohne dass dies denjenigen bewusst ist.
Da ich gerade alle über einen Kamm schere: Ja, ich weiß, Verallgemeinerungen stimmen nie, es gibt weder "den Deutschen", "das Kiddie" oder "den Diskussionsteilnehmer". insofern werden sich hier einige wohl auch berechtigt gegen das oben Gesagte echauffieren. Ich bleibe aber im Kern dabei, dass die Akribie, mit der die Umsatz- und Teilnehmerzahlen von Blizzards Wow diskutiert und auseinandergenommen werden, dafür sprechen, dass hier die Priorität eines Spiels grundsätzlich zu hoch gesetzt wird. Wer macht sich denn normalerweise Gedanken über die Rentabilität eines Spiels für den Herausgeber?
Mir täts leid, wenn Blizz Morgen Wow einstellen würde...aber so leid, dass ich mir vertiefte Gedanken über den Zeitpunkt machen würde und anhand von Zahlen vorherzubestimmen versuche, denn auch wieder nicht...
An alle, die sich jetzt auf den Schlips getreten fühlen und mir deshalb einmal erklären müssen, warum ich hier keinen Plan habe, auch nicht besser bin und lieber mal ruhig sein sollte: Entschuldigt, ich wollte niemandem zu nahe treten