Wir waren gestern in Pandora und es gibt eigentlich nur ein Wort um dem Film auch nur annähernd gerecht zu werden.
EPISCH
Nachdem ich den Film gesehen habe, kann ich Emmerich verstehen, wenn er sagt, dass der Film so früher nicht möglich gewesen wäre und erst mit dem heutigen Stand der Technik produzierbar war, dass er keinen Abstriche bei seinen Ideen zulassen musste.
Im übrigen war Avatar mein erster 3D-Film im Kino mit Brille. Das Seherlebnis wird dadurch wirklich nochmal auf eine komplett neue Ebene gehoben und zumindest ich, habe das Gefühl der Plastikbrille ziemlich schnell vergessen und mir einige Male voll auf die Gläser getatscht, als ich mich eigentlich nur an der Nase kratzen wollte.
Einige haben die Story von Avatar bemängelt und in sofern ist es ja richtig, dass hier nichts weltbewegend Neues zu sehen war. Die Grundgeschichte, Soldat lernt ein Naturvolk kennen und wandelt sich vom Wüstling zum Baumkuschler ist sicher nicht innovativ aber dafür bildgewaltig in Szene gesetzt worden.
Der Tenor des Films, dass der Mensch von Profitgier getrieben, seinen Lebensraum solange ausbeutet bis er, gezwungen neue Ressourcen zu finden, eine neue Welt sucht um dort von vorne zu beginnen ist sehr dramatisch in Szene gesetzt worden. Die Gier nach mehr Geld wird hier von einem Konzern verkörpert, der sich mitten in der grünen Welt Pandoras eine kleine, verrauchte, mit Beton und Stahl überzogene Basis aufgebaut hat, in der alles so abstrakt und metallisch wirkt, dass die komplette Einrichtung wie ein Krebsgeschwür in der ansonsten grünen Dschungelwelt erscheint. (sicher so gewollt
)
Beschützt wird der Konzern von Söldnern, zumeist ehemaligen Soldaten, die ausschließlich dem Credo folgen: Erst schießen, dann fragen.
Die äußerst kleine Stimme der Vernunft innerhalb des Konzerns ist ein kleines Forscherteam, angeführt von einer unheimlich engagierten Professorin (fantastisch gespielt von Sigourney Weaver), die mit dem Naturvolk lieber in friedlicher Ko-Existenz leben möchte um ihre Bräuche und ihr Verständnis von dem Großen Ganzen besser zu verstehen.
Naja ohne jetzt allzu viel zu verraten, ich kann den Film jedem nur an's Herz legen, der sich in gut 2,5h bestens unterhalten wissen möchte.
Die erhöhten Kosten von rund 11-13 Euro (inkl. 3D-Brille) sind meines Erachtens berechtigt, aber die Vorführung sollte schon in 3D sein, ansonsten verpasst man doch viel vom eigentlich Gefühl. Abschließend kann ich nur sagen, dass Avatar bestimmt noch erfolgreicher als Titanic wird, wenn schon nicht durch die Anzahl an Oscars, dann aber allein durch das Einspielergebnis.
Nox' persönliche Wertung: 9/10 Punkten