So
Nachdem ich gestern auch einmal den neuen Patch ausgiebig mit meiner Frau getestet habe, möchte ich mal meinen Senf dazu geben und eine Diskussion hierzu anregen.
Ich bin der Meinung, dass Blizzard mit dem neuen Patch einen falschen Weg eingeschlagen hat. Doch wie komme ich zu dieser Annahme? Fangen wir von vorne an.
Ich (Mönch) stehe mit meiner Frau (Zauberin) gerade am Scheideweg zwischen Akt II und Akt III, soll heißen, dass wir Belial gelegt haben, dieser aber noch keinen Farmstatus hat und Akt III noch immer eine Hürde für uns darstellt. Folglich farmt man erstmal im zweiten Akt, z.B. Maghda oder Kull um an bessere Items zu kommen, ein wenig Gold zu erwirtschaften und dann später mit Akt III richtig durchzustarten. Dies rechnet sich mittlerweile nicht. Aber warum? Ich möchte dies gerne an einigen kleinen Beispielen fest machen.
Punkt 1: Vasen, Urnen, Särge etc. führen nicht mehr so viel Gold mit sich
Nun, dies ist ein valider Punkt, auf jeden Fall kann ich die Beweggründe von Blizzard die hinter dieser Änderung stehen. Farmbots soll das Leben schwerer gemacht werden und der Spieler wird dazu gebracht sich mehr um Monster, Champions oder Elitegegner zu kümmern. Berechtigte Punkte. Folglich ist die Ausbeute an Gold nicht mehr so hoch wie früher, verständlich. Dieser Punkt greift nun in Punkt 2.
Punkt 2: Die Repkosten wurden erhöht
Hier möchte ich mich ein wenig mehr auslassen. Status "gelb" führt, bei meinem Charakter, zu Repkosten i.H.v. rund 50.000 Gold. Im Vergleich zu den 6.000 Gold ein erheblicher Anstieg. Punkt 3 sorgt nun natürlich dafür, dass man nicht mehr so häufig stirbt, wohl wahr. Hierdurch sollten sich die Repkosten natürlich in Grenzen und überschauberem Maße befinden. Doch ist das wirklich so?
Punkt 3: Wir halten alle mehr aus
Schöner Punkt. Ich persönliche merke auch, dass ich mehr aushalte, ein Vorteil und ein Gewinn für mich. Dennoch, und das kennt jeder von uns, gibt es Situationen, welche unweigerlich zum Tode führen, unabhängig von der Spielweise. Hierzu zähle ich z.B. Serverlags oder gar Spielabstürze. Letztere halten sich wahrlich in Grenzen. Doch Serverlags treten ab und an immer noch auf. Und plötzlich steht man wieder im Schänder + Feuerketten und kann garnicht so schnell "Heureka" schreien wie die HP gen 0 eilen.
Ferner, und auch das kennen wir alle, gibt es nach wie vor Kombinationen die sehr...sagen wir mal, unangenehm sind. Schänder, geschmolzen, verseucht und Blocker kann in gewissen Gebieten eine durchaus harte Nuß sein. Es kommt einfach mal die Situation in der man mittels "blocker" sich für einen kurzen Zeitraum nicht mehr bewegen kann. Befinden sich die Fähigkeiten zu diesem Zeitpunkt in Abklingzeit, wird es haarig, und führt durchaus mal zu einem Tod. Das kann passieren, das kommt vor, das ist nicht schlimm. Es gibt eben Kombinationen, welche leichter, und andere, welche schwieriger sind. Bisher haben wir uns bemüht jede Kombination anzugehen und versucht die Dämonenhorden ins Nirvana zu schicken. Bisher funktionierte das auch, es funktioniert immer noch muss ich an der Stelle anmerken.
Doch zu welchem Preis?
Ich möchte gerne mal ein Beispiel anbringen. Gestern starteten wir mit unserer klassischen ersten Farmrunde, sprich "Straße nach Alcarnus", fünf Nephalem Buffs einsammeln und Maghda besuchen. Eine gemütliche, entspannte Runde. Kein Stress, keine Hektik.
Nun hatten wir in Alcarnus einen gelben Elitegegner mit einer durchaus unangenehmen Kombination. Blocker und Schänder waren dabei, der Rest ist mir jetzt nicht mehr bekannt. Dieser Elitegegner war keine Herausforderung für uns, wir haben ihn gelegt, aber zu einem sehr hohen Preis. Meine Frau ist leider vier mal gestorben, mich hat es zwei mal zerrissen. Dies ist eigentlich kein Problem, wir lieben die gelegentliche Herausforderung. Doch leider war dieser Versuch, dieser Elitegegner ein Minusgeschäft für uns. Einnahmen von 1.500 Gold und ein gelber Gegenstand, welcher die Gegenstandsstufe 51 hatte und magere 2.000 Gold beim Händler gebracht hat...die Werte waren unterirdisch.
Nun stellt man sich doch die Frage, ob man derartige Gegner nicht lieber auslässt. Die normale Denke wäre an dieser Stelle: "Bevor ich Verlust mache, lass ich ihn lieber stehen." Die gelben Stufe 55 Gegenstände reißen es auch nicht raus. Doch dazu komme ich gleich noch.
Ist das so gewollt? Ist dies ein intelligentes Spieldesing? Ich sag euch worauf ich hinaus will. Blizzard bestraft im Endeffekt Spieler, die die Herausforderung suchen und sich auch an, für sie, schwierigen Kombinationen versuchen. Wir machen das. Wir suchen die Herausforderung und probieren, wir üben. Wir möchten unsere Spielweise verbessern. Dies wird seitens Blizzard nun mit horrenden Repkosten bestraft. Sehr schade. Der normale Weg wäre doch, dass Blizzard Spieler belohnt, wenn sie eine Herausforderung suchen und eingehen, oder bin ich hier gedanklich falsch?
Natürlich kommt das Gegenargument, dass die so genannte "droprate" erhöht wurde. Stimmt, habe ich feststellen können. Ich habe durchaus einige Stufe 63 Gegenstände dabei gehabt, doch mal ehrlich, ich weiß zwar nicht wie es bei euch aussieht, aber die Werte waren unterirdisch. Eine gelbe Stufe 63 Einhandarmbrust mit 200 Schaden, 40 Intelligenz und 60 Stärke. Das haut einen schon vom Hocker und bringt im AH sicherlich 200 Gold . Und hier sind wir bei Punkt 3
Punkt 3: der vermeintlich bessere Loot
Blizzard hat angegeben, dass in den Akten die "dropchance" von Stufe 60 bis 63 Gegenständen erhöht wurde. Vollkommen richtig, dies merkt man auch. Leider bringt mir das nur sehr sehr sehr sehr wenig, wenn die Werte streckenweise wesentlich schlechter sind als auf Gegenständen der Stufe 56 bis 58. Vielleicht erlaubt sich Blizzard hierbei einen kleinen Scherz und möchte uns "veräppeln"
Fazit
Anstatt der üblichen 200.000 Gold (ohne AH-Verkäufe) in einer gemütlichen (wohlgemerkt gemütlich) Stunde in Akt II, kamen gestern nur 40.000 bei raus. Wie geht es weiter? Wenn ich mir die Goldpreise im AH anschaue, wird mir schwindelig. 155.000.000 für eine 900 DPS Einhandwaffe mit durchschnittlichen Werten? Völlig überzogener Unsinn. Auch wenn die Verkäufer niemals diese Preise erzielen werden, sieht aktuell das gesamte Auktionshaus so aus. Wenn ich nun über 1.000.000 für eine 700+ DPS Einhandwaffe mit akzeptablen Werten ausgeben darf, und mein Goldgewinn merklich schrumpft, stelle ich mir die Frage wie man sich das irgendwann finanzieren soll. Sicherlich habe ich die Chance auf ordentliche Gegenstände, doch wenn ich mir die aktuellen Werte anschaue wird mir erneut schwindelig.
Quo vadis Blizzard? Wenn man böse ist, könnte man natürlich die Behauptung aufstellen, dass dies alles Anzeichen sein könnten, welche in eine Richtung deuten: das Echtgeldauktionshaus. Wenn man noch böser ist, könnte man weiterhin die Vermutung anstellen, dass sich vielleicht auch Blizzard am Goldverkauf beteiligt. Welch ein Vorteil, dass man die Verkäuferinformationen nicht einsehen kann...ein Schelm wer böses dabei denkt .
So, genug Wall of Text.
Wie seht ihr das? Wie kam bei euch der Patch an? Rede ich quatsch? Wie siehts aus?
so long
Scytale