Seit dem Release von WOW spiele ich als Main einen Paladin. Ursprünglich gefiel mir der Gedanke, dass er fähig ist, alleine zu überleben, als Platteträger mit Selbstheilungskräften konnte ich oft genug alleine losziehen und Questen erledigen und war nicht auf eine Gruppe angewiesen. Oft genug allerdings begegnete man damals Paladinen, die genau deshalb recht arrogant und abweisend waren und so taten, als wäre das Questgebiet allein ihres.
Nach einem halben Jahr alleine WOW trat ich meiner ersten Gilde bei und stellte fest, dass der Paladin eben jene Fähigkeiten hat, die bereits beschrieben wurde. Er ist eine Supporterklasse, der mit seiner Aura, seinen Siegeln, seinen Richturteilen eine Gruppe sehr gut unterstützen kann.
Zu Beginn war der Paladin in WOW nur im Heiligbaum wirklich brauchbar. Im Laufe der gepatchten Zeit hat sich das stark verändert. Vor allem mit Release von BC haben viele Paladine auf Vergeltung umgeskillt, um leichter die 70 zu erreichen. Ich kenne einige, die Vergelter geblieben sind, da sie sich einfach an die Spielweise gewöhnt haben und sie beibehalten wollten.
Ich selbst habe erst vor drei Wochen mal den Schutzbaum ausprobiert und war auf Anhieb begeistert. Als Paladin hält man die Aggro eines Mobs, indem man sich die Fresse vermöbeln lässt. Soll heißen der Feind nimmt Schaden, wenn er den Paladin angreift. Ich musste feststellen, dass ich Aggro um einiges schneller aufbauen konnte, als die meisten Krieger, die ich kenne. Allerdings ist der Paladin stark von seiner Ausrüstung abhängig und da meine nun mal nicht auf Verteidigung ausgelegt ist, kann ichs dennoch nicht mit einem Krieger vergleichbarer Stufe und Ausrüstung aufnehmen, ich sterbe einfach zu schnell.
Dafür bin ich als Heiler ziemlich gut, auf Stufe 60 bei einem Zul Gurub Raid konnte meine Raidgruppe einmal feststellen, dass ich alleine 30% der Raidheilung geliefert habe. Dies lag vor allem an einem AddOn, welches das Overhealen einschränkte (also einen Heilspruch wählte, der den Empfänger nur bis zum Maximum seiner HP heilte und nicht darüber hinaus, was verlorenes Mana wäre).
Aus der Zeit vor BC entstanden auch die Vorurteile gegenüber Paladinen: Sie könnten nicht Tanken und machen keinen Schaden - damals war das teilweise auch wirklich so. Und zu Beginn von WOW war der Paladin mit seiner Angstblase die einzige Klasse, die die Möglichkeit hatte, sich per Seelenstein einem Kampf zu entziehen, bzw. sich zumindest für einen Moment völlig unangreifbar zu machen und sich dann hochzuheilen. Das hat viele Andere Klassen im PVP ziemlich angenervt und so entstanden dann auch schnell neidische Witze darüber.
UNGESCHLAGEN ist der Paladin gegen Untote. Denn er hat spezialisierte Zauber, die er gegen diese Feinde einsetzen kann. Ich selbst war vor BC quasi in Stratholme und Scholo zu Hause und habe täglich mehrere Runs dorthin gemacht, denn ein Paladin erledigt die dortigen Untoten schnell und effizient. Mit BC wurden diese spezialisierten Anti-Untoten-Zauber auch gegen Dämonen wirksam. Leider wirken sie nicht gegen Untoten-PVP-Spieler.
Ich spiele meinen Paladin wirklich gerne und wenn es sein muss auch Aufopferungsvoll. Der Paladin besitzt zwei Heilzauber, zwei verschiedene "Reinigungszauber" für das Entfernen von diversen Debuffs, er kann all sein momentanes Mana einsetzen um ein Ziel bis zum Maximum wieder zu heilen und wenn alles Andere nichts mehr hilft sich sogar selbst töten, um einen befreundeten Charakter aus dem Kampf zu entfernen und zu schützen (zum Beispiel im Raid einen Priester). Und ausserhalb des Kampfes ist es im möglich, Tote wiederzubeleben. Er besitzt eine Stun-Fähigkeit und einen Flächenschaden, die Weihe. Darüber hinaus kann er Untote spüren (Minimapanzeige), einen Untoten zur Flucht treiben und mit BC sogar versuchen, die Aggro von einem befreundeten Spieler zu nehmen.
Blizzard gibt eine Zusammenfassung über den Pala und zwar hier:
http://www.wow-europe.com/de/info/classes/paladin/index.html