Der Erfolg dieser Taktik lag aber nicht am Gladius sondern vor allem am Pilum, wodurch gerade die rechte Flanke der Phalanx durchdrungen wurde. Die Phalanx gab es in der Tat auch während und nach der Römerzeit noch bei allen Diadochenreichen und hellenistischen Staaten, ua. auch bei den Persiern, den Karthagern und den Kelten, da allerdings eher die Schildtron. Somit war der Speer keineswegs abgelöst. Die Phalanx wurde lange noch benutzt...
Dennoch wurden die Gegner nicht mit dem Pilum zur Strecke gebracht sondern im Nahkampf nieder gemacht. Zumal ab dem 1. Jahrhundert nach Christus die Legionen auch mit Lorica Squamata (Schuppenpanzer)oder dem Lorica Segementata (Schienenpanzer), wobei letzterer auf jeden Fall als Platte betrachtet werden kann.
Der Speer wurde auch weiterhin genutzt aber seine Bedeutung hat stark nachgelassen. Ansonsten wären Entwicklungen, Kurzschwert -> Breitschwert -> Langschwert als Beispiel unnötig gewesen.
Eigentlich hatte ich es eher um 500 herum gemeint, dort rammte man den Schaft in die Erde, machte die Reihe zu und ließ den Gegner kommen. Wer da mit was anderem als Speeren kam, konnte sofort wieder heimgehen.
Zu dieser Zeit mag das durchaus der Fall sein, jedoch erlangte ab dem 9. Jahrhundert die Reiterei eine überragende Bedeutung. Zumal im 5. und 6. Jahrhundert in Westeuropa wenige Staaten existierten. Das weströmische Reich war untergegangen und die Wirren der Völkerwanderung waren noch zugegen. Allerdings wenn der Speerkämpfer Schild und Speer nutzt kann er entweder den Speer nur unzureichend einsetzen, da dieser sehr lang ist und mit nur einer Hand kontrolliert werden kann. Oder eben wenn er den Speer mit dem Schaftende in den Boden rammt ist er nicht besonders beweglich.
Wenn man so vermessen sein will und WoW in eine zeitgeschichtliche Epoche einzuordnen muss man das Spätmittelalter heranziehen in dem das Schießpulver und entsprechende Waffen wie die Arkebuse augekommen waren. Jedoch läßt sich im Fantasiebereich das nur unzureichend, da meist von vielen Epochen und Kulturen Elemente übernommen werden.
Aber natürlich gingen einflußreiche Leute in Platte auf ein Fest, um Macht und Stärke zu demonstrieren. Feste waren überhaupt nur dazu da, Eindruck zu schinden.
Selbstverständlich wurde auf Festen geprotzt. Aber Plattenpanzer wurden, wenn zu Turnieren und Paraden getragen. Zu anderen Lustbarkeiten wie sie in Festhallen gefeiert wurden waren diese höchst hinderlich.
Ist natürlich 1-1 die gleiche Bauweise, wie es sie im Mittelalter gab.. genauso bequem, genauso luftig, genauso rostfrei...
Mein Plattenharnisch ist nach einem spätmittelalterlichen, in Norditalien verbreiteten, Plattenharnisch geschmiedet. Der Harnisch ist voll schaukampftauglich, das heißt das Material hat eine Stärke von 1,5 bis 2,5 mm. Der Schmied, ein Mitglied unseres Ordens, arbeitet mit vielen historischen Vorbildern. Ein Harnisch sollte sich zum Teil von selbst tragen und das macht der meinige, auf den Schultern lastet relativ wenig Gewicht und das ist bei ca. 35 Kilo die das Ding wiegt gut so. Btw. das auf dem Bild bin ich nicht. Das sollte nur ein Bespiel sein. Die Bilder mit uns sind leider verschollen, da ein Langfinger eine Kiste des Fotografen mitgehen ließ.
Die Wikinger hatten aber keine professionelle Armee, die notfalls auch Stunden kämpfen konnte. Wikinger hatten ihre Muskeln und ihre Axt und setzten darauf, dass der Gegner in ein paar Minuten platt oder entkommen war. Keiner schwingt so eine Axt mehr als drei Dutzend mal. Etwas völlig anderes zu der Berufsarmee der Römer. Ich habe ja auch nicht gesagt, dass nie Äxte eingesetzt wurden, sondern dass sie nicht sinnvoll waren.
Zum einen waren die Wikinger auf jeden Fall eine europäische Hochkultur und ab dem 9. Jahrhundert sehr wohl organisiert. Ansonsten hätten sie es wohl kaum geschafft mehrfach Paris und andere große europäische Städte zu bedrängen, zum Teil sogar so sehr, dass die Herrscher Lösegeld zahlten damit sie wieder abzogen. Sie haben Kiev gegründet und Nowgorod, als Beispiel. Sie waren in ganz Europa zuhause.
Außerdem läuft eine Schlacht in der Regel nicht so ab, dass man ständig und am Stück schlägt. Im Gegenteil, man formiert sich, zieht gegen den Gegner, schlägt sich etwas, zieht sich vielleicht zurück, formiert sich neu oder durchbricht die gegnerischen Linien.
Glaub mir ich habe beim diesjährigen Drachenfest drei Stunden in der Schlacht gestanden und davon vielleicht gute zwanzig Minuten wirklich gekämpft. Ansonsten waren wir ständig in Bewegung. Eine LARP-Schlacht mag auch nicht wirklich historisch korrekt sein, jedoch wenn mehrer tausend Spieler aufeinandertreffen ist es schon ein Erlebnis.
Zudem war es bei festen Fronten üblich, die Kämpfer auszutauschen. Schon die Römer nutzten dazu Pfeifen, die die Centurionen in regelmäßigen Abständen benutzten um den Legionär in vorderster Reihe durch einen frischen zu ersetzen.
Aber im Grunde gehört das gar nicht in diesen Thread. Wir zwei werden wohl weiterhin unterschiedlicher Meinung sein.