Tragödie in Duisburg

Die wollten die wohl als Rettungsweg ganz freihalten und auf der anderen Seite war abgesperrt, weil dort die Gleise sind.
 
Es war einfach verantwortungslos die Loveparade unter diesen Umständen - mit dieser Planung überhaupt stattfinden zu lassen.

Mitarbeiter des WBDs, die den Platz vorbereiten mußten, haben schon ein halbes Jahr vorher gefragt, welcher Trottel auf die Idee gekommen ist, diesen Güterbahnhof zu benutzen. Alleine die Beschaffenheit des Bodens (das ist nicht Schotter; das sind teilweise kindskopfgroße Betonbruchstücke) straft jedes Sicherheitskonzept Lügen.

Bekannte, die dort waren, berichteten von einer alptraumhaften Lage in diesem 800m langen Tunnel bereits eine Stunde vor der Katastrophe: Kaum Luft zum atmen; klaustrophobische Stimmung; weinende Leute; Angst um das eigene Leben - und von Beamten, die trotz Warnungen in keinster Weise reagierten!

Warum die Leute durch diesen Tunnel geführt wurden (der als Ein- UND Ausgang dienen sollte) und nicht etwa vom wesentlich näheren Hbf direkt kontrolliert zum Gelände geführt wurden, wird hoffentlich die Untersuchung klären.

Sicher scheint jedoch zu sein, daß man Warnungen von vielerlei Seiten einfach in den Wind geschlagen hat, um sich seitens der Politiker zu profilieren bzw. größtmöglichen Gewinn einzustreichen. Die Absage an zukünftige "Love-Parades" macht da durchaus Sinn: Keine Stadt wird sich nach dem vermeidbaren Unglück auf "gewinnmaximierende" Sicherheit einlassen und die Betreiber derart kräftig zur Kasse bitten, daß sich das Geschäft nicht mehr lohnt.

Es ist traurig, daß der Ruf meiner Stadt nun unter diesen Umständen leiden darf. Es waren nicht die Bürger, die die "LP" hier haben wollten (es wurde sogar verlangt, daß die eh völlig verschuldete und marode Stadt keinen Cent dazu zahlen darf, um die Veranstaltung auszurichten). Warten wir ab, was die "Experten" (die Duisburger Polizei hat offensichtlich die Ermittlungen abgetreten) zur "Sicherheitsplanung" zu haben sagen.
 
mal ein paar Anmerkungen dazu ...

Es ist schlichtweg nur ein Vorurteil, daß die Raver alle mit Drogen zu tun haben (was nicht stimmt) - (außer mir damals
sad.gif
)
Nicht alle Raver nehmen Drogen und es sind auch völlig normale Familien dabei (mit Kindern).

oft erlebt ..

Dieser Autobahnrastplatz ist der ungünstigste Ort, den ich je bei einer Loveparade erlebt habe.
Da kann man noch so viel spekulieren, "was wäre gewesen, wenn ...".
Der Platz ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Mehr gibt es dazu auch gar nicht zu sagen.

Ich finde,
die Loveparade sollte wieder ein "politische Demo" werden -
da dann die Finanzierung gesichert ist und sie wieder in Berlin statfinden kann -
wo sie auch hingehört!
Denn bei dem jetzigen wechselnden Austragungsorten kann sowas jederzeit wieder passieren.
Berlin ist groß (größer) und hat weites offenes Gelände.

So etwas wie dieses WE es war, habe ich noch nie erlebt.

Mein Beileid den Angehörigen der Opfer,
den Verletzen Gute Besserung
denen, die es live mitbekommen mussten, Kraft und auch Beistand bei der Verarbeitung.

R.i.P

sad.gif


Würde jetzt ja gerne ein Video von 93 posten, wie offen die LP da war -
doch ich lasse das an dieser Stelle mal lieber.

ps. und nochmals

Hätte man nicht solch ein Dixiklo als Location genommen, wär es längst nicht unbedingt zu so einer Tragödie gekommen.
Dann hätten Leute klettern können wie sie wollen, es wäre nicht so etwas in der Art passiert!
Es gab von mehreren Seiten zuvor großes Bedenken - nur wurden sie ignoriert!


greetz
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Loveparade war und sollte nie eine politische Demonstration sein und seit das Konzept "LP" an den Herrn Schaller verkauft wurde ist die Veranstaltung ohnehin nur noch ein Posten auf der Jahresendabrechnung den man als Werbung abschreiben lassen kann. Das Berlin den Ravern nicht auf ewig kostenlos hinterher räumen wollte, war schließlich abzusehen. Die Hektoliter Pisse die in den Tiergarten geflossen sind und die Müllberge am Straßenrand; irgendwann musste die Hauptstadt mal eine Kosten-Nutzen Rechnung aufmachen.

Die Toten von Duisburg sind keine Tragödie einer einzelnen Stadt oder eines Bundeslandes. Der Samstag hat sich in das allgemeine Gedächtnis der Menschen eingebrannt wie Enschede oder Ramstein. Natürlich war der Tunnel als einziger Ein- und zugleich Ausgang völlig ungeeignete um die Menschenströme geordnet auf das Festgelände zu führen, aber es muß auch gesagt werden, dass wahrscheinlich trotz der Enge nichts passiert wäre, wenn sich alle Raver an die Spielregeln gehalten hätten. Wie man so hört und liest haben einige Raver versucht sich vorzudrängeln und später sogar Krankenwagen mit Steinen beworfen.

Und laut ersten Berichten ist niemand im Tunnel selbst gestorben, sondern bei dem Versuch die Treppe zu erklimmen, von der sie dann in die Tiefe gestürzt sind.

Ich bin sehr auf das Ergebnis der Untersuchungen gespannt, das Sicherheitskonzept wurde ja schon im Vorfeld von mehren Stellen kritisiert.
 
Und laut ersten Berichten ist niemand im Tunnel selbst gestorben, sondern bei dem Versuch die Treppe zu erklimmen, von der sie dann in die Tiefe gestürzt sind.
Die Berichte sind im Moment sehr widersprüchlich. Es gibt auch Berichte, die besagen, dass Nothelfer im Tunnel Leute versorgt und/oder reanimiert haben. Den einzelnen Berichten würde ich daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht allzu viel Beachtung schenken, sondern eher den offensichlichen Fakten.
 
Die Loveparade war und sollte nie eine politische Demonstration sein ...
Sry, wenn ich Dir da etwas wiedersprechen muss.
Ich bin zwar nicht unbedingt aus politischen gründen zur LP gegangen.
Denn war sie ursprünglich mal quasi eine "politische Demo" nach dem Status halt.
Es ist bei weitem nicht nur ein bloßes Aufeinandertreffen feierender Raver
Jede LP steht unter einem bestimmten Motto/beinhaltet eine Botschaft.
wink.gif


greetz
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann hat das aber nichts mehr mit der Love Parade zu tun, die Dr. Motte gegründet hat. Für ihn war es stets wichtig, dass die LP nie eine politische Forderung und/oder Botschaft beinhaltete.
 
Die Berichte sind im Moment sehr widersprüchlich. Es gibt auch Berichte, die besagen, dass Nothelfer im Tunnel Leute versorgt und/oder reanimiert haben. Den einzelnen Berichten würde ich daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht allzu viel Beachtung schenken, sondern eher den offensichlichen Fakten.

Augenzeugen haben berichtet, daß die Leute teilweise in mehreren Schichten an der Rampe - nicht im Tunnel - übereinanderlagen. Sie sind erstickt oder totgetrampelt worden.

Davon ab ist es eigentlich die Aufgabe eines Sicherheitsprogrammes, gerade nicht den "Spielregelfall" abzusichern. Wo waren die Leute, die den "Fluß" beobachteten und rechtzeitig einschritten? Wieso ist es überhaupt möglich, hier an irgendwas hochzuklettern (wobei das ja noch unter Umständen Leben gerettet hat)? Wer glaubt bei einer Menschenmasse aus unterschiedlichsten Leuten mit unterschiedlichem Nüchternheitsgrad, daß sich da alle an die "Spielregeln" halten werden?
Wobei es übrigens egal ist, ob das "Raver" oder "Metaller" sind. Die Schuld auf einzelne Besucher zu schieben, ist hier völlig abwegig. Sicher dürfte wohl sein, daß ein 800m langer Tunnel inklusive einer völlig überfüllten Rampe kaum als ein Ort erscheint, der kontrollierbar und völlig "panik-ungeeignet" ist. Gibt es überhaupt einen ähnlichen Ort, an der eine Massenveranstaltung bereits erfolgreich und annähernd vorfallsfrei durchgeführt wurde?

Wie haben sich die Veranstalter vorgestellt, aus diesem Gewirr von Leuten auch nur jemanden mit kollabierendem Kreislauf retten zu können?
 
Dann hat das aber nichts mehr mit der Love Parade zu tun, die Dr. Motte gegründet hat. Für ihn war es stets wichtig, dass die LP nie eine politische Forderung und/oder Botschaft beinhaltete.

oh doch ....

Die erste Loveparade entstand 1989 als spontane Idee einer durchfeierten Nacht zum Geburtstag Roeinghs (Dr. Motte).
Unter dem Motto Friede, Freude, Eierkuchen wurde diese als politische Demonstration angemeldet
-> Infos zu den ganzen LPs

Und genauso wurden die weiteren LPs angemeldet.

Und schau Dir mal die ganzen Mottos an, die zu gegebenen (auch politischen) Anlässen rausgesucht wurden!

wink.gif


ps. Ist nun aber auch nebensächlich, bei dem, was geschehen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Denn war sie ursprünglich mal quasi eine "politische Demo" nach dem Status halt.

Die LP in Berlin war nur aus einem einzigen Grund eine politische Demo und das war damit sie keine Veranstaltung war.
Als politische Demo war das Ganze wesentlich kostengünstiger zu organisieren.
Die jeweiligen Mottos wurden nur deshalb hinzugefügt um die LP als "Demo" durchzubekommen.
Die Veranstalter haben sich damals einen Möder Spass draus gemacht, auf die Art und Weise die Stadt zu verarschen.
Das führte letzendlich auch zum Zerwürfnis LP und Stadt Berlin
 
Danke Ohr!
smile.gif


Du hast das ausgedrückt, was ich nicht konnte.
wink.gif


ps.
Die Loveparade hat sich eh sehr verändert.
Sie ist schon einige Zeit nicht mehr das, was sie mal war.
Die unterschiedlichsten Menschen trafen aufeinander (nicht nur Raver).
Und diese Menschen taten der LP nicht so gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Ohr!
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Du hast das ausgedrückt, was ich nicht konnte.
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ps.
Die Loveparade hat sich eh sehr verändert.
Sie ist schon einige Zeit nicht mehr das, was sie mal war.
Die unterschiedlichsten Menschen trafen aufeinander (nicht nur Raver).
Und diese Menschen taten der LP nicht so gut.


Ihr meint doch alle das Gleiche, drückt es aber verschieden aus!^^
 
Ihr meint doch alle das Gleiche, drückt es aber verschieden aus!^^

Jo Fakt ist das Politik und LP nie wirklich was miteinander zu tun hatten, sondern die Politik nur als Vowand diente um eine Demo anmelden zu können.
Man stelle sich mal vor der Veranstalter hätte eine reguläre Veranstaltung geplant und den KU-Damm mieten müssen....

Ich nehme es Hern Motte ab, das er weit weniger kommerziell orientiert ist als der jetzige Veranstalter, aber auch Motte musste damals nach der Kohle gucken, bei solchen Dimensionen.

Aber das ist glaube ich im Hinblick auf die aktuelle Trgödie völlig egal, zumal Herr Motte mit der LP als Veranstalter ja gar nix mehr zu tun hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin ja auch auf der Arbeit, da kann ich nunmal nicht so viel oder ausführlich schreiben wie ich es gewohnt bin. Aber ihr wisst wie's gemeint war.
 
Ich wollte hier auch noch mal schnell Tikume und Dracun wiedersprechen.

Auch die Raver die durch überklettern von Hindernissen an der Sache beteiligt sind haben nicht selber schuld.

Eine Veranstaltung, die so geplant ist, dass das Fehlverhalten einiger weniger (Idioten) mit dafür Ausschlag gibt, das eine Massenvernstalung kippen kann, düfte gar nicht durchgeführt werden.
Solche Ausreisser und Quertreiber müssen im Grundsatz mit eingeplant werden.

Und das Festivalteilnehmer an allem hochklettern was nur irgendwie dazu einlädt weiss ich schon seit den seligen Monsters of Rock Konzerten in den 80ern.
 
Das was passiert ist, war nicht vorhersehbar. Aber das etwas passiert, war in meinen Augen vorprogrammiert. Und man kann sogar von Glück reden das es nicht noch schlimmer ausgegangen ist.
Aus reiner Profitgier wurden von der Organisation Sicherheitsbedenken ignoriert und es würde mich nicht wundern wenn noch aufgedeckt wird das sogar Schmiergelder geflossen sind.
(Dr.Motte ist 2006 aus der Organisation der Loveparade ausgestiegen, weil er die damals angefangene Kommerzialisierung der LP nicht gutheißen konnte.)

Das fängt schon mit der Location selber an. Ein Gelände das laut Stadt für ca. 250.000 Leute zugelassen ist, wird für eine Veranstaltung genutzt bei der vor 2 Jahren (in Dortmund) 1,6 Millionen Leute waren!!! (Dazu kommt das dieses Gelände in einem recht üblem zustand ist.)
Dann kommen die noch auf die Irrsinnige Idee einen 21 Meter breiten und 150 Meter langen Tunnel als ein und Ausgang zu nutzen. Einen Tunnel durch den rechnerisch 200.000 Menschen pro Stunde passen. (Alleine für diese Idee müsste man die Organisatoren schon an den Eiern aufhängen.)

Wie kann man so etwas Genehmigen???
Die können doch nicht allen erstes davon ausgegangen sein, das dieses Jahr nur 500.000 Menschen kommen und das diese 500.000 Menschen ganz brav im Gänsemarsch durch die Tunnel wandern.

Jeder kennt wie es ist wenn man durch einen Tunnel geht oder Fährt. Das ist sowieso schon ein recht beklemmendes Gefühl und ich kenne sogar ein paar Leute die in einem solchem Tunnel generell zur Panik neigen.
Es weiss auch jeder das Gedrängel aufkommt wenn sich eine größere Menschenmenge versammelt. Selbst auf einer Popeligen Kirmes kann es verdammt unangenehm werden wenn die menge von hinten drückt und es vorne aus irgendeinem Grund nicht weiter geht. Noch heftiger ist es auf Konzerten. (Maireen hat ja sehr schön geschildert wie es bei 2000 Leuten ist. (Ich selber kenne auch Gedrängel von ca. 2000 Leuten. Da kommt es durchaus zu Situationen bei denen einem schlicht und einfach die Luft aus der Lunge gedrückt wird.))

Wenn man sich nun vorstellt, das dieses Gedrängel in einem Tunnel ist. Dann müsste sich eigentlich auch jeder Vorstellen können das dabei der ein oder andere Kollabiert. Erst recht wenn es nicht 2000 sondern 200.000 sind die da Drängeln!
Und dann frag ich mich auch, wie die Sanitäter in den Tunnel kommen sollen um diese arme Sau da raus zu holen?

Man kann bei dem Vorfall echt von Glück reden, das in dem Tunnel nichts passiert ist. (Das Unglück war ja anscheinend am Ausgang des Tunnels.)
Und man kann es echt niemandem verübeln das er versucht hat irgendwo hoch zu Klettern um aus dem irrsinnigem Gedrängel raus zu kommen!
 
Also... Meine Wenigkeit hat gestern Abend eine Reportage bei Spiegel-TV gesehen, die anscheinend die Arbeit der Rettungskräfte dokumentieren wollten. Hat's ja schon des öfteren gegeben, hab z.B. mal eine Reportage über den Rettungsdienst bei Rock am Ring gesehen, war auch ziemlich interessant.

Als der Veranstalter vom Reporter gefragt wurde, was denn der "Worst Case" sei, antwortete der sinngemäß etwas wie: "Ein Unwetter wäre ziemlich blöd. Zwar ist alles regengeschützt, aber trotzdem wäre ein Unwetter so ziemlich das Blödeste, was uns passieren könnte."

Ein paar Privatvideos der Massenpanik wurden gezeigt, wo man sehen konnte, dass die Leute keinesfalls abgestürzt sind - Ich hab extra aufgepasst und ich hab niemanden fallen sehen. Eher war es so, dass am Fuße der Treppe, wie auch einige berichteten, einfach Menschen durch extreme Schubserei/Drängelei Richtung Treppe umgefallen sind und teilweise nicht mehr die Kraft hatten, aufzustehen. In ihrer blinden Panik (ja, so etwas passiert bei einer Massenpanik, auch bei völlig nüchternen Menschen) haben die nachrückenden Personen nicht darauf geachtet, was da vor bzw. unter ihnen ist. Dadurch wurden die Opfer totgetreten.

Am Samstag waren logischerweise nicht nur Rettungsdienstler aus Duisburg, sondern aus dem ganzen Ruhrgebiet und Notärzte aus ganz Deutschland anwesend. Morgens waren alle noch guter Dinge, dass es wohl ein paar Alkohol- und Drogenintoxikationen geben würde, ein paar Kreislaufschwächen, eben alles, was man bei einer solchen Veranstaltung erwartet. Dass es im Laufe des Tages zu 19 Toten kommen würde, ahnte zu dem Zeitpunkt natürlich keiner.

Auch im Klinikum Duisburg hatte man sich auf die "normalen" Erkrankungen/Verletzungen vorbereitet, die bei einer solchen Veranstaltung entstehen. Auch das Kamerateam, was dort drehte, hatte wohl keine Ahnung von dem, was dann kam, denn als ein Arzt einen Anruf erhielt (ich nehme mal schwer an von der Leitstelle) und hastig sein Notaufnahmenteam zusammentrommelte, war die Frage vom Reporter: "Was ist denn passiert?!" Ein ziemlich genervter Arzt (verständlich...) antwortete schlicht "Es hat eine Massenpanik gegeben" und versuchte dann, alle möglichen Ressourcen zu mobilisieren.

Besonders erschrocken haben mich allerdings andere Bilder. Eine Notärztin, wer weiß woher, stand fast weinend in der Notaufnahme, nach Übergabe des Patienten, völlig fertig, wurde ebenfalls gefragt, was los sei. Sinngemäß kam rüber, dass sie von weiter weg kam, keine Ahnung hat, wo sie hier überhaupt sei, ihr irgendjemand gesagt hätte, dass sie hier im Klinikum Duisburg wären und dass überall einfach nur chaotische Zustände herrschten. Ich seh die Notärztin immer noch vor mir, wie abartig fertig die einfach nur war.
Das Team, mit der sie ankam, war ebenfalls ziemlich am Sack. Einer der beiden sagte zu einem der Ärzte, als dieser fragte, wieso die Patientin kein EKG etc. dran hätte: "Eigentlich ist sie intensivpflichtig. Aber wir sind eigentlich nur ein KTW. Viel mehr als einen Stifneck anlegen und eine Ringer-Laktat verabreichen war bei uns nicht drin."
Wieder wurden dann Bilder vom Veranstaltungsgelände gezeigt, wie teilweise immer noch Teams versucht haben, Leute zu reanimieren, teilweise auch Privatpersonen als Helfer vor Ort waren. 50 Meter weiter wurden bereits die ersten Leichen mit Rettungsfolien abgedeckt.
Schließlich sah man einige Leute vom Rettungsdienst, MHD konnte ich ausmachen, den ASB und das DRK auch. Alle miteinander waren extrem fertig, haben teilweise geweint und teilweise, so sah zumindest ich das Ganze, unter Schock gestanden.

Ebenfalls erschreckend war das Bild einer ca. 20 Rettungsfahrzeuge (RTWs, KTWs, NEFs) langen Kette auf der gesperrten A59 (ich hoffe, das war jetzt die richtige Autobahn...) - die ja extra als Rettungsweg gesperrt wurde - die nicht mehr weiter kamen, quasi im Stau standen.

Schlecht wurd mir aber bei der Aussage eines Ravers, der am frühen Abend interviewt wurde: "Wieso feiern sie noch?" "Wieso sollte ich nicht feiern?" "Haben Sie nichts von den Toten gehört?" "Doch klar, aber wissen Sie... Ich glaube, die waren selbst dran Schuld. Ich glaube, die Leute hatten Probleme, und wenn man Probleme hat, sollte man zu Hause bleiben." Daraus entstand auch eine ordentliche Diskussion mit Ravern, die drumrum standen und bei der Panik zumindest in der Nähe waren. Aber ich glaube, bei dieser Aussage steigt jedem, der mit einer gesunden Portion Menschenverstand ausgerüstet ist, die Galle hoch...

Ich halte mich hier mit diversen Aussagen zurück, wer daran Schuld gewesen sein soll. Meines Erachtens kann man nicht EINEN Schuldigen aus der Masse ziehen, sondern es gab sicherlich viele Faktoren, die an der Massenpanik Schuld waren. Doch meines Erachtens waren Alkohol und Drogen nicht daran Schuld, ich glaube, selbst wenn nur nüchterne Menschen anwesend gewesen wären, wäre eine solche Panik entstanden.
 
Schlimm sowas, ich war zwar nicht vor Ort aber 16 Menschen wurden grausam zu Tode getrampelt. Mein Beileid den Angehörigen.
 
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