Hab hier mal was neues Gefunden:
http://www.dergrosseausverkauf.de/
kann man bei Amazon für 16€ kaufen, lief am 5.5.09 im Bayrischen Rundfunk.
Sehr interessante Dokumentation, rüttelt gewaltig auf, nur als Bsp:
DIE Weltbank zwang Bolivien ihre Wasserwerke, die die Wasserversorgung sicher stellen, zu privatisieren, sonst würde Bolivien keine Kredite mehr bekommen. Nun hatte also 1 Firma alle Wasserressourcen des Landes unter Kontrolle, sogar der Regen sollte privatisiert werden, durfte also nicht mehr gesammelt werden. Die Preise stiegen um 30-300%, für die dortigen Menschen nicht tragbar 25% ihres Einkommens allein für Wasser ausgeben zu müssen. Es folgten Unruhen, Kriegsrecht wurde ausgrufen, bis nach 6 Monaten die Privatisierung rückgängig gemacht wurde.
Zweites Beispiel: In Südafrika kostet der Stromhalb so viel wie bei uns, nur das die wesentlich weniger als die hälfte von uns verdienen . Wenn man bedenkt, das die insgesamt eigtl weniger Verbrauchen als wir, sind die Preise fast so hoch wie bei uns. Denn das Durchschnittseinkommen liegt bei ca.4300 € im Jahr, für Nahrungsmittel kann man so 380€pro Jahr/Person, pro Haushalt ca 380€ am Strom, wenn man dann bedenkt, dass es in SA eine sehr hohe Arbeitslosigkeit gibt und 40% unter der Armutsgrenze leben und man kann denk ich mal ausgehen, das von den Gehalt mind. 5 Personen Leben und viele nicht mal dieses Gehalt erreichen, da es ein sehr starkes Einkommensgefälle gibt.( im Film sind 20 Rand für 2 Tage angegeben; Im Vergleich: D: 27000€ und Stromkosten von ca 700€ )
Eine „kritische Definition“ aus dem Lexikon der Globalisierung: (nach Jörg Huffschmid in der taz vom 2.02.2004)
Privatisierung wird in der Öffentlichkeit damit begründet, dass private, unter Konkurrenzdruck stehende Unternehmen effizienter arbeiteten als öffentliche Monopole. Tatsächlich führt Privatisierung aber oft dazu, dass öffentliche durch private Monopole ersetzt werden.
Der Kern des Problems besteht darin, dass für das Verhalten privater Unternehmen nicht das öffentliche Interesse, sondern der einzelwirtschaftliche Gewinn entscheidend ist. Dies veranlasst sie immer wieder dazu, durch drastische Kostensenkungen Arbeitsplätze zu vernichten, Arbeitsbedingungen zu verschlechtern sowie die Qualität und Sicherheit der Versorgung zu vernachlässigen und zu versuchen, Marktanteile vor allem durch Werbung zu erobern. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass es außerordentlich schwierig ist, durch politische Kontrolle dafür zu sorgen, dass private Unternehmen Standards des öffentlichen Interesses einhalten.
Privatisierung ist eine wesentliche Säule der neoliberalen Globalisierungsstrategie, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten weltweit weitgehend durchgesetzt hat. Ihr ökonomischer Hintergrund ist die Suche nach profitablen Anlagen für privates Kapital. Sie zielt daher darauf ab, immer größere Bereiche der Gesellschaft für die private Gewinnmaximierung zu öffnen. Hierdurch werden diejenigen, die nicht genügend Geld haben, von wesentlichen öffentlichen Gütern ausgeschlossen. Das führt zu Entsolidarisierung und sozialer Polarisierung.
Soziale Sicherheit, Bildung, Gesundheit, Kultur und andere Bereiche, die für das Funktionieren einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft notwendig sind, sollten daher prinzipiell dem privaten Gewinnstreben entzogen und öffentlich organisiert und finanziert werden.