Was will ich eigentlich?
Das Leben könnte so schön sein, denn eigentlich will doch jeder nur in Ruhe leben oder?
Was will ich? Ich bin irritiert! Fragst du mich jetzt was ich heute will? Was ich gestern wollte? Oder was ich als 12jähriger oder 16 jähriger wollte? Oder gar was ich in Zukunft haben werden will?
Das ist nicht so einfach. Früher war es anders und was es morgen sein wird, dass weiß ich noch nicht. Das lustige daran ist ja. Ich würde sicher mit meinem 16-jährigen ich, mit meinem 25-jährigen ich und meinen Zukünftigen "Ichs" Streiten.
Der Mensch entwickelt sich fort. Seine Meinung ändert sich des öfteren mal im Laufe eines Lebens. Also kann man das doch nicht so genau sagen. Ich kann nur sagen was ich jetzt will. Und irgendwie wäre es mir schon recht, wenn ich da mit meinen Zukünftigen Ichs im einklang wäre. Denn sie werden dann wissen ob es richtig war! Da sie sehen was es ausgelöst und bewirkt hat.
Aber nicht nur meine Zukünftigen Ichs werden sehen was ich mache. Es sind auch die ganzen Personen um mich herum die was anderes wollen und die mit ihrer Meinung kollidieren. Also sollte doch das oberste Gebot "Verständnis und Zuhören sein!" Erst einmal fragen:"Was willst du und warum willst du das?" Ob ich jetzt jemand anderen oder mich selbst frage ist dabei völlig egal. Beide Seiten müssen gehört werden.
Irgendwann stellt man selbst Regeln auf oder man hört was und sagt "Hey? Das kling ja echt gut!" Da fällt mir z.B. sofort der Spruch ein: "Was du nicht willst das man es dir tut, das füg auch keinem anderen zu!" Unglaublich! Ob ich das jetzt auf meine "Ichs" oder auf andere Personen beziehe, es paßt.
Solange ich der Meinung bin, das etwas richtig für mich ist und ich nach besten Wissen und Gewissen handel, solange wird mir mein Zukunftiges Ich nichts vorwerfen. Gleichzeitig kann ich nicht über andere Menschen nicht urteilen, weil ich ja nicht weiß, ob nicht doch mein Weg der Falsche ist. Also laß ich jeden Menschen in Frieden leben der mich nicht angreift oder böswillig einschränken will. So wie ich auch niemand angreife und ihn böswillig einschränke.
Und dann wäre da noch die Sache mit dem Glauben! JA! Ich glaube an einen Sinn auf dieser völlig bekloppten blauen Billiardkugel die munter um nen Feurball kreist. Das wir nicht zufällig vom Baum gefallen sind und das hinterher noch mehr kommt. Und je tiefer ich in die Materie einsteige desto mehr sehe ich wie komplex das Leben ist.
Aber an was soll ich glauben? In erster Linie denke ich mal nicht, dass -sofern es einen Gott gibt- er darauf besteht das wir ihn anbeten müssen und jeder der es nicht tut automatisch an irgend einen schrecklichen Ort fährt um dort für die Ewigkeit gefoltert zu werden. Denn jeder der nie mit diesem Glauben in Berührung gekommen ist, der würde Schuldlos gequält werden und ja tatsächlich! In so einem "Paradies" was nach so unfairen Kriterien "filtert" könnte ich nicht guten Gewissens leben!
Zumal es ja heutzutage sogar von Religionen soviele Zweige gibt, dass sie wohl um längen die Auswahl an Weinsorten in jedem Supermarkt übertreffen.
Also füge ich einen zweiten Faktor hinzu: Mein Gewissen! Ich weiß sehrwohl wenn ich "Mist" mache aber man verdrängt es doch all zu gern. Ich glaube das einzige wonach man tatsächlich einen Menschen "richten" kann ist sein Gewissen. Wer sagt "Ich habe keins" hat aufgehört darauf zu hören. Trauriger kann man wohl nicht handeln weil man somit aufhört auf die eigene innere Stimme zu hören.
Also ist mein Leitfaden schon etwas religiös angehaucht solange dieser Glaube nicht mit meinen Gewissen kollidiert. Und jede Religion die einen fairen Umgang mit ihren Mitmenschen predigt und auch vollzieht, kann ich beruhigt abnicken. Ja sogar jemand der sich nicht mit Religion beschäftigt und trotzdem ein stark ausgeprägtes Gewissen hat ist meines Erachtens nach ein guter Mensch. Und sofern es einen Gott gibt, wird er auch gute Menschen zulassen die ihn nicht angebetet haben. Denn nur dann ist es ein gütiger Gott. Das geschriebene Wort sind Leitfäden wie man leben kann. Man sollte die Texte aber tatsächlich selbst kritisch lesen und kritisch darüber diskutieren und nicht einfach zuhören und das eigene Gehirn stumpf abschalten. Nicht umsonst sollte man über bestimmte Geschichten meditieren oder über bestimmte Sätze. Die Augen schliesen tief in sich gehen und darüber nachdenken.
Und der dritte Faktor ist das Herz. Versteht mich nicht falsch! Verstand ist wichtig! Man sollte nicht als Naivling von jedem verarscht werden und das sogar mehrmals nur weil man meint, man müsse jeden gütig behandeln. Aber manchmal ist es auch das Herz das sich meldet um einem etwas mitzuteilen.
Um wieder darauf zurück zu kommen was ich will:
Ich weiß noch immer nicht was ich morgen will! Aber ich werde weiter in der Religion graben um herauszufinden was anderen Menschen passiert ist um nicht auch schwerwiegende Fehler zu begehen, ich werde sie mit meinem Gewissen prüfen ob dieser Weg denn ich dann finde richtig ist und wenn mein Herz dann sagt: "Das ist so in Ordnung" so werd ich zumindestens morgen sagen: "Was ich damals wollte war aus der damaligen Sicht richtig!"