Vielleicht hätte ich meine Frage deutlicher als solche äussern sollen, Benji. Bist Du der Meinung, dass Homosexualitet etwas ist, das Gottes Vergebung bedarf? Ich frage nach deiner Meinung und nicht nach dem Konsens in eurer Gemeinde.
Das frage ich mich auch. Benji, du sagst, dass Gott bereit ist, jede Sünde zu vergeben, nicht wahr? Das liest sich für mich so, als wäre Homosexualität eine Sünde.
Muss man eine Sünde nicht bewusst begehen? Kann etwas, dass in der Persönlichkeit eines Menschen liegt, eine Sünde sein? Ist Blindheit eine Sünde? Sind blonde Haare eine Sünde? Das ist vielleicht ein blöder Vergleich, aber niemand sucht sich seine sexuelle Gesinnung aus.
Wenn ich in einem protestantischen Kirchenblatt lese, dass der christliche Mensch nie müde werden darf, Sünden zu erkennen und an den Pranger zu stellen, wird mir schlecht.
Vor allem, wenn Homosexualität ausdrücklich als eine dieser Sünden angesehen wird.
Sorry, aber wenn ich diesen Mist von wegen "kein richtiger Mann" lese und dann mitbekomme, dass gefühlsbestimmte und nette Männer für dich weniger maskulin sind, finde ich das so nicht in Ordnung. Was macht für dich einen richtigen Mann aus? Es soll auch schwule Männer geben, die ein gutes Verhältnis zu ihren Vätern haben und nicht traumatisiert sind.
Und das Vorurteil, dass jeder Schwule verweichlicht ist und sich weder für Männerabende, noch für Fussball interessiert, ist genauso falsch. Homosexualität ist doch kein Virus, den eine "verweiblichte" Gesellschaft geschaffen hat, um den Mann zu unterwerfen.
Hast du überhaupt schon mal Kontakt mit Schwulen oder Lesben gehabt? Ich habe selbst schon viele Homosexuelle kennengelernt und bin mit einigen sehr gut befreundet, da platzt mir die Hutschnur, wenn ich manche der Kommentare hier lese.
Ich will dich nicht angreifen und ich akzeptiere deine religiösen Ansichten, wenn ich sie auch nicht teile, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass es dir an Akzeptanz fehlt.
Jeder Mensch ist anders und jeder lebt sein Leben, wie er es für richtig hält. Also warum muss man versuchen, Lebenseinstellungen wissenschaftlich oder psychologisch zu erklären? Kann man nicht einfach sagen: "Du bist, wie du bist und das ist gut so"?
Ich bin kein Freund von Pathos, aber warum kann man nicht akzeptieren, dass ein Prinz nicht immer nur die Prinzessin retten muss, sondern vielleicht lieber einen anderen Prinzen auf sein Pferd hieft?