Ematra
Dungeon-Boss
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Ich trübe ja deinen Rechtfertigungswahn ja nicht gerne. Aber AGB sind rechtlich anerkannt verstößt jemand gegen diese Bedienungen kann der jeweilige Inhaber der AGBs auch rechtliche(damit gesetzliche) Schritte einleiten.
Soweit es um die Frage der Privatserver geht, hast Du natürlich recht.
Anders sieht es aus bei der Ausgangssituation des Threaderstellers, den Goldkauf. Hier gilt:
Zivilrechtliche, ja. strafrechtliche, nein.
Blizzard wird sich aber kaum die Mühe machen, solche rechtlichen Schritte einzuleiten. Beispiel: Jemand zahlt seine Rechnungen nicht. Der Rechtsweg wäre: Blizzard reicht Klage ein auf Zahlung der vertraglichen vereinbarten Summe. Merke: Auch das ist nur eine privatrechtliche Klage auf Zahlung von Geld, keine Strafanzeige! Das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Haken an der Sache: Blizzard müsste den Rechtsweg für 13 Euro beschreiten. Wenn Blizzard klagt, kündigt der Kunde seinen Vertrag, ergo käme eine höhere Summe gar nicht dabei heraus. Sprich, gewaltiger Aufwand an Arbeit und Kosten, dafür eine Summe, die weder die Klage noch das Klagerisiko lohnt.
Einfach durchgehen lassen können sie dem Kunden den Vertragsbruch aber auch nicht, dann würden schließlich alle Kunden nicht bezahlen.
Genau deshalb hat Blizzard sich die Möglichkeit der Accountsperrung eingeräumt. Ist jemand vertragsbrüchig, drehen sie das Spiel ab und haben keinen weiteren Aufwand mehr mit der Sache. Sie müssen keinen Anwalt einschalten und nicht die Gerichte bemühen und das Fehlverhalten des Kunden wird trotzdem sanktioniert.
Alles andere wäre wirtschaftlicher Harakiri.
P.S.: Das Wort Rechtfertigungswahn verstehe ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht. Es geht hier nicht darum, ob ein Verhalten gerechtfertigt ist, sondern darum, wie ein nicht gerechtfertigtes Verhalten in der Praxis gehandhabt wird. Dazu gehört natürlich auch, Argumente zu finden, die das Fehlverhalten abmildern, und sei es nur, um das Strafmaß-/die Schadensersatzansprüche zu veringern... Wer das nicht weiß und nicht hören will, ist meist arm dran, weil er dann ein leichtes Opfer von Manipulationen ist. Schließlich sind Firmen sehr kreativ darin, Gesetze zur Abschreckung unerwünschten Verhaltens zu erfinden, die es gar nicht gibt. Die Musik- und Filmindustrie sind da besonders einfallsreich.
Es müsste sich endlich mal herumsprechen, dass die Anwendung von Recht nichts, aber auch gar nichts mit Moral zu tun hat, sondern viel pragmatischer ist, als man in der Regel meint. Es geht auch seltenst um Gerechtigkeit, sondern stets um Interessenausgleich und Rechtsfrieden.
Dass Blizz im Fall der Privatserver vermutlich schon wegen des Amtsermittlungsgrundsatzes Strafanzeige stellen würde, habe ich ja weiter oben schon dargelegt.
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