Also der Anfangsbericht ist finde ich ganz gut getroffen. Mal als kleiner Rückblick: bei dem letzten Amoklauf, ich meine es war Emsdetten, hieß es auch wie immer: "Killerspiele" sind schuld. Meiner Meinung liegt das z.T. auch daran, dass sich die Hinterbliebenen von Opfern einfach eine Erklärung für das Geschehene suchen. Ich glaube jeder Hinterbliebene stellt sich die Frage nach dem Warum. Aber wer kann das schon bei einem Amoklauf beantworten?!?
Das Übel daran sind aber die Medien. Keine 2 Stunden nach dem Amoklauf, hieß es im TV (nein kein Hartz4-TV, n-tv (naja gehört ja auch zu RTL
)), dass Tim K. wahrscheinlich "Killerspiele" gespielt hat. Aber wie es bei den Medien doch immer ist: eine Sau wird immer durchs Dorf getrieben. Wenn ihr euch noch erinnern könnt... letzten August war es die Vogelgrippe ==> Thema ausgelutscht und WoW, seit Ende November gibts auf einmal keine Vogelgrippe mehr.
Euch ist auch sicherlich aufgefallen, dass es damals nicht zu einem Verbot besagter Spiele kam. Ich denke die Meisten Politiker möchten bei sowas einfach die Welle für sich Nutzen und plädieren dann für solche Dinge, einfach um ein paar Wahlstimmen mehr zu bekommmen. Zudem spielt in Deutschland der Lobbyismus noch eine viel zu große Rolle...
Dann mal zu den "Killerspielen"... Meine Güte, ich hab mit 13-14 auch CS gespielt (ja ich war ein CS-Kiddie), aber deswegen bin ich auch nicht brutaler oder aggressiver geworden. Meine Eltern haben bis ich 12 war eigentlich immer genau darauf geachtet, was ich am PC mache und vor allem auch darauf geachtet wie lange man davor saß. Ich hab die Spiele aber nicht aus Spaß an der Gewalt gespielt, sonder vor allem auch wegen dem Taktischen Aspekt und dem Zusammenspiel in der Gruppe. Das war für mich vor allem der Reiz an solchen Spielen.
Es mag sein, dass Computerspiele oder Filme zu einem Teil Schuld an einer solchen Reaktion sind, aber meiner Meinung nach liegen die Hauptgründe dafür einfach in den Gedanken der Person, wie zufrieden/unzufrieden jemand mit seinem leben ist, wie die soziale Situation ist (Familienprobleme/Mobbing in der Schule/ keine freunde etc.).
Mittlerweile bin ich auch zum WoW-Spieler mutiert
und nein, ich erfülle nicht das Klischee 24/7 Online, nur Pizza/Cola, fett, Pickel, keine Freunde etc...
Aber mal ehrlich:
Meiner Meinung nacht hat World of Warcraft ein sehr starkes Suchtpotential, das ich so von keinem anderen Spiel kenne. Hier hat man einfach viel mehr sozialen Kontakt, kennt viele Leute auf dem Server, chattet auch mal gern etc.
Allerdings würde ich NIE mein 12-jähriges Kind WoW spielen lassen, da
- der Umgangston im Chat oft sehr rau ist
- das Spiel ein zu hohes Suchtpotential hat (meiner Meinung nach kann das ein 18-jähriger immer noch besser einschätzen als ein 12-jähriger, der das gar nicht kann)
- es bei manchen Quests doch n bisschen "härter" zugeht (vom Inhalt her, wie auch schon aufgeführt wurde, z.B. quälen etc)
- ein 12-jähriges Kind seine Freizeit besser draußen verbringen sollte, so wie wir das auch getan haben...
Zum Suchtpotential: Selbst ein Suchtberater (ein bekannter von mir) hat gesagt, dass sich die Fälle von Computersucht häufen, und dass fast alle von den Betroffenen World of Warcraft spielen.
So finde ich sollte WoW mindestens ab 16, oder sogar ab 18 sein. Auch wenn ihr mich jetzt steinigt, aber das ist meine Meinung.
Gruß Rho